Der Hochmut der "Vernünftigen"
Den Marsch durch die Institutionen haben sie längst absolviert, die Parteienlandschaft auf ihre Linie eingeschworen und jeden Widerstand im Keim erstickt. Die linksliberalen Umvolker, Globalisierungsgewinnler, moralisierenden Genderverrückten und Islamisierer. Und es lief auch alles wie geschmiert, bis sie irgendwann den Bogen überspannten...
Eine lesenswerte Selbstreflektion eines bekennenden Gutmenschen im Berliner "Tagesspiegel"...:
"Political Correctness
Der Hochmut der Vernünftigen
Offene Gesellschaften kann man auch zu Tode verteidigen: Wer in der Krise das Tempo des liberalen Kulturkampfes steigert, stärkt vor allem die Gegenkräfte. Ein Essay.
von Hans Monath
"....In einem anderen Imperium, nämlich in den USA, diskutieren liberale Meinungsführer seit der Präsidentenwahl, ob ihre eigene Selbstgerechtigkeit und ihre Blindheit für die Nöte der Trump- Wähler dessen Erfolg erst möglich gemacht haben. Wer die Debatte verfolgt, könnte auf die Idee kommen, dass eine Art moralischer „imperial overstretch“ vorlag: Die liberalen Kräfte wollten überall zugleich auf dem Globus des Fortschritts präsent sein, zu viel Ziele zu schnell erreichen, ohne aber über die Mittel zu verfügen, überraschende Attacken zurückzuschlagen.
Das Phänomen „imperial overstretch“ ist nicht auf die USA beschränkt. Denn niemand wird eine Gesellschaft voranbringen, der für die Brüche des Fortschritts kein Verständnis hat. Auch die Durchsetzung von Rechten und die Beendigung von Diskriminierung, auch Emanzipationsgewinne produzieren Verlierer – zumindest gefühlte Verlierer, die gewaltige politische Kraft entwickeln können..."
"...Überall dort, wo das Flüchtlingsthema die Debatte dominierte und die Sozialdemokraten sich mit ihrem humanitär-progressiven Kurs durchsetzten statt Kompromisse zur Begrenzung von Zuwanderung zu schmieden, verloren sie mittelfristig die Mehrheitsfähigkeit. Jene sozialdemokratischen Wähler eher autoritärer Prägung, die sich nicht mehr vertreten sahen, suchten sich andere Repräsentanten..."
"...Die Klügeren unter den Atheisten bestreiten zwar die Existenz Gottes, akzeptieren aber Religion als soziale Tatsache. Ähnlich sollten die Klügeren unter den Verteidigern des Fortschritts sich verhalten: Sie können mehr erreichen, wenn sie die Ablehnung der kulturellen Moderne als Tatsache akzeptieren und deshalb viel genauer auf die Wirkung der eigenen Überzeugungsversuche schauen können. Wer aber ein Monopol der eigenen Urteile im öffentlichen Diskurs durchsetzen will und damit den Eindruck von Indoktrination erweckt, macht die Gegenkräfte stark.
Der Rassismus-Vorwurf ist schnell zur Hand
Im deutschen Flüchtlingsdiskurs ist ein seltsames Phänomen zu beobachten. Ausgerechnet viele derjenigen Geister, die für ein kulturell vielfältiges, uneinheitliches Deutschland streiten, akzeptieren jenseits der eigenen Meinung kaum mehr etwas und hantieren schnell mit dem Rassismus-Vorwurf, wenn ein anderer nur auf die beschränkten Möglichkeiten der Flüchtlingsaufnahme hinweist..."
"...Wenn der Eindruck entsteht, die kulturellen Codes einer liberalen Elite sollten ohne Rücksicht durchgesetzt werden, wird das keine guten Folgen haben. Gegen wenig sind Menschen so allergisch wie gegen Bevormundung..."
"Der Politikwissenschaftler Wolfgang Merkel vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, der rechtspopulistischer Sympathien unverdächtig ist, warnt dringend vor der kulturellen Hybris der Linken: Ein „kosmopolitischer Geist mit überschießender Moralität“, so hat er kürzlich argumentiert, wirke wie ein Wachstumstreiber für den Rechtspopulismus. Zumindest dann, wenn „die Medien, die Fortschrittlichen, die besser Gestellten und der ,Chorus der Vernünftigen‘“ sich damit zufrieden geben, die eigenen Interessen und die eigene kulturelle Moderne zu verteidigen, „die da unten“ nicht mehr verstehen und Verstöße gegen die liberalen Normen mit dem Ausschluss aus dem offiziösen Diskurs beantworten..."
"...Seitdem sich beispielsweise in der Gesellschaft nach langen Kämpfen die Einsicht durchgesetzt hat, dass die Diskriminierung sexueller Veranlagungen gegen den Gleichheitsgrundsatz verstößt, wurde die Strafe für homosexuelle Handlungen abgeschafft.
Die Aktivisten der bunten Gesellschaft entdecken Jahrzehnte später aber ständig neue Ungerechtigkeiten, kämpfen etwa um ein uneingeschränktes Adoptionsrecht. Der Grünen-Abgeordnete Volker Beck klagt aktuell darüber, dass Lebenspartnerschaften den Ehen im Sprengstoffgesetz noch nicht gleichgestellt sind..."
"...Was herauskommt, wenn selbsternannte Fortschrittskräfte die kulturelle Herrschaft übernehmen, lässt sich in Berlin im rot-rot-grünen Koalitionsvertrag studieren. „Gender Mainstreaming“ ist dort tatsächlich eine Vorgabe für die Verkehrspolitik. Über viele Seiten hinweg werden Instrumente ausgebreitet, mit denen die Lage von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen, Transgender, Intersexuellen und Menschen, die sich als Queer verstehen, verbessert werden soll. Zusammengefasst sind die Gruppen im Koalitionsvertrag unter dem Kürzel „LSBTTIQ*“ (das Sternchen steht für alle weiteren, nicht explizit genannte Formen von Nicht-Heterosexualität, d. Red.).
Auch wird vorgeschrieben, wie „Diversity- und Queerkompetenz“ in Verwaltung und Schulen durchgesetzt werden soll. Kurz: Es liest sich wie ein Katalog staatlicher Umerziehung und kultureller Hybris: Berlins Partnerstädte sollen kritisiert werden, wenn das wegen deren Verstößen gegen „LSBTTIQ*“-Normen nötig scheint..."
"...Kein Zweifel: Der Kampf für Minderheitenrechte ist ein aufklärerischer Akt. Sofern er aber blind ist für seine Wirkung auf Gruppen von Menschen, die diesen Kampf kritisch sehen, und blind ist für soziale Unterschiede, kann er die Gegner der Aufklärung stärken. Darin liegt seine gefährliche Dialektik..."
"...Wer als Scheinselbstständiger zwölf Stunden am Tag Amazon-Pakete ausfährt, wer das Geld für die Klassenfahrten seiner Kinder nicht aufbringen kann, auch wer ein gutes Einkommen hat, aber von Abstiegsängsten geplagt wird, empfindet die Emanzipationsideale der gut ausgebildeten, linksliberalen Eliten schnell als Kriegserklärung von oben. Das fühlten die Trump-Anhänger in den USA schon lange, bevor Hillary Clinton sie als „basket of deplorables“ („ein Korb voller Bedauernswerter“) verhöhnte..."
"...Der Leiter der Heinrich-Böll-Stiftung in Washington, Bastian Hermisson, hat es auf dem Grünen-Parteitag kürzlich auf den Punkt gebracht. „Wir sollten uns an die eigene Nase fassen. Was moralisch richtig ist, wissen wir sowieso, und wir blicken mitleidig auf die anderen, die noch nicht soweit sind“, erklärte er in einer fulminanten Rede und warnte, das werde nicht reichen. Sein Rat war nicht Abgrenzung, sondern Öffnung: „Wir müssen mit Andersgesinnten Kontakt suchen. Ansonsten sind wir selbst Teil des Problems und nicht Teil der Lösung.“
http://www.tagesspiegel.de/politik/p.../14961874.html
--------------------------------------------------------------------
Soweit das Plädoyer des Autors, wenigstens zum Schein auf uns zuzugehen und nicht gleich alles zu verdammen, was nicht ins durchgeknallte Weltbild seiner politischen Klasse passt. Dabei übersieht er allerdings eins, das zweifelhafte Selbstreflektionsvermögen dieser seiner Klasse, welches so ausgeprägt ist wie zuletzt das der DDR-Nomenklatura. Man braucht sich also keine Hoffnung auf einen Politikwechsel zu machen, allenfalls wird man nicht mehr gleich als Nazi diffamiert, wenn man gegen Mackerkulturen und deren Steigbügelhalter anschreibt. >ß´)
Argutiae gewidmet http://www.politikforen.net/images/icons/cool1.gif
AW: Der Hochmut der "Vernünftigen"
Ich weiß nicht, ob ich hier "Gähn" oder "Nazi" schreiben soll.
Ist eh egal, was ich schreibe. Du überliest es fröhlich und 'antwortest' mir mit immer dem selben Quark.
AW: Der Hochmut der "Vernünftigen"
Zitat:
Zitat von
Argutiae
Ich weiß nicht, ob ich hier "Gähn" oder "Nazi" schreiben soll.
Ist eh egal, was ich schreibe. Du überliest es fröhlich und 'antwortest' mir mit immer dem selben Quark.
Quark macht stark, aber Quark allene macht krumme Beene...>ß´)
Aber was führt dich zu mir? Möchtest du mir etwas mitteilen...? >%´)
AW: Der Hochmut der "Vernünftigen"
Zitat:
Ein „kosmopolitischer Geist mit überschießender Moralität“, so hat er kürzlich argumentiert, wirke wie ein Wachstumstreiber für den Rechtspopulismus.
These: Nicht beifällig klatschen, sondern gegenhalten! Zu leicht freut man sich über vermeintliche Einsichten, wo doch die Linie deutlich dargelegt wird, auf den anderen nur einzugehen, um das eigene Projekt voranzubringen. Eben dieses sollten "wir" nicht aus den Augen verlieren und also die unter "denen" bestärken, die dererlei Einsichten in Notwendigkeiten nicht haben, die nicht reden, verhandeln, diskutieren wollen, die sich nicht durch Kompromisse kompromitieren. Je irrer, hypermoral(in)ischer, selbstgefälliger, selbstgerechter, von-oben-herab die Gegenseite, desto besser für "uns".
Oder, kürzer, muss die Parole lauten "Hans Monath sympathisiert mit Rechtspopulisten!"
AW: Der Hochmut der "Vernünftigen"
Es ist nur das Eingeständnis einer Niederlage, einer verlorenen Schlacht. Nach wie vor sind die mit Blindheit beschlagenen, sich selbst für die Intelligenz, für doe die Eliten, für die moralisch Instanz haltenden geistig abgewrackten 68er auf dem Irrweg gen Abgrund.
Die vernünftigen Teile der Menschheit weigern sich lediglich diesen Irren zum Selbstmord hin zu folgen.
Und dies ist es was diesen Überheblichen, vermeintlich "Vernünftigen" und "Progressiven" Sorge macht. Und der Gedanke wie man den Rest der Menschheit mit Blindheit beschlagen kann und zum Selbstmord verführen. Die Einsicht also die Strategie zu ändern, um auch den Rest der noch wirklich Vernünftigen, der Widerspenstigen und kritischen zu erreichen und zu zerstören.
Nein, was wir im Wahlkampf mit Trump beobachtet haben, ist wie sich die liberale Elite selbst zerlegt hat. Darauf gilt es aufzubauen. Von Trump lernen heisst hier siegen lernen. Bis diese selbstgefällige, heuchlerische "Elite" vollends demaskiert, entblößt zu Boden geworfen worden ist.
Es gibt viel zu tun. Packen wir es an. Und ermutigen uns gegenseitig!
AW: Der Hochmut der "Vernünftigen"
Zitat:
Zitat von
Heifüsch
Aber was führt dich zu mir? Möchtest du mir etwas mitteilen...? >%´)
Na, das meine ich. Du scheinst sehr vergesslich lieber Füsch.
AW: Der Hochmut der "Vernünftigen"
Zitat:
Zitat von
Heifüsch
Den Marsch durch die Institutionen haben sie längst absolviert, die Parteienlandschaft auf ihre Linie eingeschworen und jeden Widerstand im Keim erstickt. Die linksliberalen Umvolker, Globalisierungsgewinnler, moralisierenden Genderverrückten und Islamisierer. Und es lief auch alles wie geschmiert, bis sie irgendwann den Bogen überspannten...
Eine lesenswerte Selbstreflektion eines bekennenden Gutmenschen im Berliner "Tagesspiegel"...:
"Political Correctness
Der Hochmut der Vernünftigen
Offene Gesellschaften kann man auch zu Tode verteidigen: Wer in der Krise das Tempo des liberalen Kulturkampfes steigert, stärkt vor allem die Gegenkräfte. Ein Essay.
von Hans Monath
"....In einem anderen Imperium, nämlich in den USA, diskutieren liberale Meinungsführer seit der Präsidentenwahl, ob ihre eigene Selbstgerechtigkeit und ihre Blindheit für die Nöte der Trump- Wähler dessen Erfolg erst möglich gemacht haben. Wer die Debatte verfolgt, könnte auf die Idee kommen, dass eine Art moralischer „imperial overstretch“ vorlag: Die liberalen Kräfte wollten überall zugleich auf dem Globus des Fortschritts präsent sein, zu viel Ziele zu schnell erreichen, ohne aber über die Mittel zu verfügen, überraschende Attacken zurückzuschlagen.
Das Phänomen „imperial overstretch“ ist nicht auf die USA beschränkt. Denn niemand wird eine Gesellschaft voranbringen, der für die Brüche des Fortschritts kein Verständnis hat. Auch die Durchsetzung von Rechten und die Beendigung von Diskriminierung, auch Emanzipationsgewinne produzieren Verlierer – zumindest gefühlte Verlierer, die gewaltige politische Kraft entwickeln können..."
"...Überall dort, wo das Flüchtlingsthema die Debatte dominierte und die Sozialdemokraten sich mit ihrem humanitär-progressiven Kurs durchsetzten statt Kompromisse zur Begrenzung von Zuwanderung zu schmieden, verloren sie mittelfristig die Mehrheitsfähigkeit. Jene sozialdemokratischen Wähler eher autoritärer Prägung, die sich nicht mehr vertreten sahen, suchten sich andere Repräsentanten..."
"...Die Klügeren unter den Atheisten bestreiten zwar die Existenz Gottes, akzeptieren aber Religion als soziale Tatsache. Ähnlich sollten die Klügeren unter den Verteidigern des Fortschritts sich verhalten: Sie können mehr erreichen, wenn sie die Ablehnung der kulturellen Moderne als Tatsache akzeptieren und deshalb viel genauer auf die Wirkung der eigenen Überzeugungsversuche schauen können. Wer aber ein Monopol der eigenen Urteile im öffentlichen Diskurs durchsetzen will und damit den Eindruck von Indoktrination erweckt, macht die Gegenkräfte stark.
Der Rassismus-Vorwurf ist schnell zur Hand
Im deutschen Flüchtlingsdiskurs ist ein seltsames Phänomen zu beobachten. Ausgerechnet viele derjenigen Geister, die für ein kulturell vielfältiges, uneinheitliches Deutschland streiten, akzeptieren jenseits der eigenen Meinung kaum mehr etwas und hantieren schnell mit dem Rassismus-Vorwurf, wenn ein anderer nur auf die beschränkten Möglichkeiten der Flüchtlingsaufnahme hinweist..."
"...Wenn der Eindruck entsteht, die kulturellen Codes einer liberalen Elite sollten ohne Rücksicht durchgesetzt werden, wird das keine guten Folgen haben. Gegen wenig sind Menschen so allergisch wie gegen Bevormundung..."
"Der Politikwissenschaftler Wolfgang Merkel vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, der rechtspopulistischer Sympathien unverdächtig ist, warnt dringend vor der kulturellen Hybris der Linken: Ein „kosmopolitischer Geist mit überschießender Moralität“, so hat er kürzlich argumentiert, wirke wie ein Wachstumstreiber für den Rechtspopulismus. Zumindest dann, wenn „die Medien, die Fortschrittlichen, die besser Gestellten und der ,Chorus der Vernünftigen‘“ sich damit zufrieden geben, die eigenen Interessen und die eigene kulturelle Moderne zu verteidigen, „die da unten“ nicht mehr verstehen und Verstöße gegen die liberalen Normen mit dem Ausschluss aus dem offiziösen Diskurs beantworten..."
"...Seitdem sich beispielsweise in der Gesellschaft nach langen Kämpfen die Einsicht durchgesetzt hat, dass die Diskriminierung sexueller Veranlagungen gegen den Gleichheitsgrundsatz verstößt, wurde die Strafe für homosexuelle Handlungen abgeschafft.
Die Aktivisten der bunten Gesellschaft entdecken Jahrzehnte später aber ständig neue Ungerechtigkeiten, kämpfen etwa um ein uneingeschränktes Adoptionsrecht. Der Grünen-Abgeordnete Volker Beck klagt aktuell darüber, dass Lebenspartnerschaften den Ehen im Sprengstoffgesetz noch nicht gleichgestellt sind..."
"...Was herauskommt, wenn selbsternannte Fortschrittskräfte die kulturelle Herrschaft übernehmen, lässt sich in Berlin im rot-rot-grünen Koalitionsvertrag studieren. „Gender Mainstreaming“ ist dort tatsächlich eine Vorgabe für die Verkehrspolitik. Über viele Seiten hinweg werden Instrumente ausgebreitet, mit denen die Lage von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen, Transgender, Intersexuellen und Menschen, die sich als Queer verstehen, verbessert werden soll. Zusammengefasst sind die Gruppen im Koalitionsvertrag unter dem Kürzel „LSBTTIQ*“ (das Sternchen steht für alle weiteren, nicht explizit genannte Formen von Nicht-Heterosexualität, d. Red.).
Auch wird vorgeschrieben, wie „Diversity- und Queerkompetenz“ in Verwaltung und Schulen durchgesetzt werden soll. Kurz: Es liest sich wie ein Katalog staatlicher Umerziehung und kultureller Hybris: Berlins Partnerstädte sollen kritisiert werden, wenn das wegen deren Verstößen gegen „LSBTTIQ*“-Normen nötig scheint..."
"...Kein Zweifel: Der Kampf für Minderheitenrechte ist ein aufklärerischer Akt. Sofern er aber blind ist für seine Wirkung auf Gruppen von Menschen, die diesen Kampf kritisch sehen, und blind ist für soziale Unterschiede, kann er die Gegner der Aufklärung stärken. Darin liegt seine gefährliche Dialektik..."
"...Wer als Scheinselbstständiger zwölf Stunden am Tag Amazon-Pakete ausfährt, wer das Geld für die Klassenfahrten seiner Kinder nicht aufbringen kann, auch wer ein gutes Einkommen hat, aber von Abstiegsängsten geplagt wird, empfindet die Emanzipationsideale der gut ausgebildeten, linksliberalen Eliten schnell als Kriegserklärung von oben. Das fühlten die Trump-Anhänger in den USA schon lange, bevor Hillary Clinton sie als „basket of deplorables“ („ein Korb voller Bedauernswerter“) verhöhnte..."
"...Der Leiter der Heinrich-Böll-Stiftung in Washington, Bastian Hermisson, hat es auf dem Grünen-Parteitag kürzlich auf den Punkt gebracht. „Wir sollten uns an die eigene Nase fassen. Was moralisch richtig ist, wissen wir sowieso, und wir blicken mitleidig auf die anderen, die noch nicht soweit sind“, erklärte er in einer fulminanten Rede und warnte, das werde nicht reichen. Sein Rat war nicht Abgrenzung, sondern Öffnung: „Wir müssen mit Andersgesinnten Kontakt suchen. Ansonsten sind wir selbst Teil des Problems und nicht Teil der Lösung.“
http://www.tagesspiegel.de/politik/p.../14961874.html
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Soweit das Plädoyer des Autors, wenigstens zum Schein auf uns zuzugehen und nicht gleich alles zu verdammen, was nicht ins durchgeknallte Weltbild seiner politischen Klasse passt. Dabei übersieht er allerdings eins, das zweifelhafte Selbstreflektionsvermögen dieser seiner Klasse, welches so ausgeprägt ist wie zuletzt das der DDR-Nomenklatura. Man braucht sich also keine Hoffnung auf einen Politikwechsel zu machen, allenfalls wird man nicht mehr gleich als Nazi diffamiert, wenn man gegen Mackerkulturen und deren Steigbügelhalter anschreibt. >ß´)
Argutiae gewidmet http://www.politikforen.net/images/icons/cool1.gif
Man hat auch die Wahlen, zumindest auf unterer Ebene, voll im Griff. Und das geht so:
Einzelne Personen, die offenbar an vertrauliche Informationen oder gar an persönliche Daten aus den Unterschriftsformularen gekommen sind, machen es möglich:Trotz der Prüfung der Liste der Unterstützer durch Einwohnermeldeämter sollen drei Unterstützer von 101 ihren Wohnsitz nicht im Wahlkreis haben. Damit müsse neu gewählt werden. Und natürlich zum Nachteil des AfD-Kandidaten.
Wie leicht ist es doch, durch Formfehler ungeliebte Wahlausgänge zu manipulieren. Man schiebt den Unterstützern einfach ein paar Auswärtige unter. Geht die Wahl gut aus, kräht kein Hahn danach. Andernfalls wühlt man so lange in den vertraulichen Daten, bis man auf die Problemfälle stößt. Da die Behörden randvoll mit linksgrünen Spitzeln sitzen, ist das kein Problem. Normalerweise würde es in den Behörden bemerkt, wenn jemand die Daten abruft. Aber man deckt sich gegenseitig. Und so wird auch die Anzeige gegen Weitergabe vertraulicher Daten im Sande verlaufen. Das ist in der BRD schon lange üblich. Ob es um Daten oder behördeninterne Telefonate geht.
AW: Der Hochmut der "Vernünftigen"
Zitat:
Zitat von
Argutiae
Ich weiß nicht, ob ich hier "Gähn" oder "Nazi" schreiben soll.
Ist eh egal, was ich schreibe. Du überliest es fröhlich und 'antwortest' mir mit immer dem selben Quark.
Ich finde das nicht "GÄHN" du linke Ratte. Mal etwas Tiefgang in der linken Eine-Welt-Muku-Debatte.
AW: Der Hochmut der "Vernünftigen"
Zitat:
Zitat von
Heifüsch
Den Marsch durch die Institutionen haben sie längst absolviert, die Parteienlandschaft auf ihre Linie eingeschworen und jeden Widerstand im Keim erstickt. Die linksliberalen Umvolker, Globalisierungsgewinnler, moralisierenden Genderverrückten und Islamisierer. Und es lief auch alles wie geschmiert, bis sie irgendwann den Bogen überspannten...
Eine lesenswerte Selbstreflektion eines bekennenden Gutmenschen im Berliner "Tagesspiegel"...:
"Political Correctness
Der Hochmut der Vernünftigen
Offene Gesellschaften kann man auch zu Tode verteidigen: Wer in der Krise das Tempo des liberalen Kulturkampfes steigert, stärkt vor allem die Gegenkräfte. Ein Essay.
von Hans Monath
"....In einem anderen Imperium, nämlich in den USA, diskutieren liberale Meinungsführer seit der Präsidentenwahl, ob ihre eigene Selbstgerechtigkeit und ihre Blindheit für die Nöte der Trump- Wähler dessen Erfolg erst möglich gemacht haben. Wer die Debatte verfolgt, könnte auf die Idee kommen, dass eine Art moralischer „imperial overstretch“ vorlag: Die liberalen Kräfte wollten überall zugleich auf dem Globus des Fortschritts präsent sein, zu viel Ziele zu schnell erreichen, ohne aber über die Mittel zu verfügen, überraschende Attacken zurückzuschlagen.
Das Phänomen „imperial overstretch“ ist nicht auf die USA beschränkt. Denn niemand wird eine Gesellschaft voranbringen, der für die Brüche des Fortschritts kein Verständnis hat. Auch die Durchsetzung von Rechten und die Beendigung von Diskriminierung, auch Emanzipationsgewinne produzieren Verlierer – zumindest gefühlte Verlierer, die gewaltige politische Kraft entwickeln können..."
"...Überall dort, wo das Flüchtlingsthema die Debatte dominierte und die Sozialdemokraten sich mit ihrem humanitär-progressiven Kurs durchsetzten statt Kompromisse zur Begrenzung von Zuwanderung zu schmieden, verloren sie mittelfristig die Mehrheitsfähigkeit. Jene sozialdemokratischen Wähler eher autoritärer Prägung, die sich nicht mehr vertreten sahen, suchten sich andere Repräsentanten..."
"...Die Klügeren unter den Atheisten bestreiten zwar die Existenz Gottes, akzeptieren aber Religion als soziale Tatsache. Ähnlich sollten die Klügeren unter den Verteidigern des Fortschritts sich verhalten: Sie können mehr erreichen, wenn sie die Ablehnung der kulturellen Moderne als Tatsache akzeptieren und deshalb viel genauer auf die Wirkung der eigenen Überzeugungsversuche schauen können. Wer aber ein Monopol der eigenen Urteile im öffentlichen Diskurs durchsetzen will und damit den Eindruck von Indoktrination erweckt, macht die Gegenkräfte stark.
Der Rassismus-Vorwurf ist schnell zur Hand
Im deutschen Flüchtlingsdiskurs ist ein seltsames Phänomen zu beobachten. Ausgerechnet viele derjenigen Geister, die für ein kulturell vielfältiges, uneinheitliches Deutschland streiten, akzeptieren jenseits der eigenen Meinung kaum mehr etwas und hantieren schnell mit dem Rassismus-Vorwurf, wenn ein anderer nur auf die beschränkten Möglichkeiten der Flüchtlingsaufnahme hinweist..."
"...Wenn der Eindruck entsteht, die kulturellen Codes einer liberalen Elite sollten ohne Rücksicht durchgesetzt werden, wird das keine guten Folgen haben. Gegen wenig sind Menschen so allergisch wie gegen Bevormundung..."
"Der Politikwissenschaftler Wolfgang Merkel vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, der rechtspopulistischer Sympathien unverdächtig ist, warnt dringend vor der kulturellen Hybris der Linken: Ein „kosmopolitischer Geist mit überschießender Moralität“, so hat er kürzlich argumentiert, wirke wie ein Wachstumstreiber für den Rechtspopulismus. Zumindest dann, wenn „die Medien, die Fortschrittlichen, die besser Gestellten und der ,Chorus der Vernünftigen‘“ sich damit zufrieden geben, die eigenen Interessen und die eigene kulturelle Moderne zu verteidigen, „die da unten“ nicht mehr verstehen und Verstöße gegen die liberalen Normen mit dem Ausschluss aus dem offiziösen Diskurs beantworten..."
"...Seitdem sich beispielsweise in der Gesellschaft nach langen Kämpfen die Einsicht durchgesetzt hat, dass die Diskriminierung sexueller Veranlagungen gegen den Gleichheitsgrundsatz verstößt, wurde die Strafe für homosexuelle Handlungen abgeschafft.
Die Aktivisten der bunten Gesellschaft entdecken Jahrzehnte später aber ständig neue Ungerechtigkeiten, kämpfen etwa um ein uneingeschränktes Adoptionsrecht. Der Grünen-Abgeordnete Volker Beck klagt aktuell darüber, dass Lebenspartnerschaften den Ehen im Sprengstoffgesetz noch nicht gleichgestellt sind..."
"...Was herauskommt, wenn selbsternannte Fortschrittskräfte die kulturelle Herrschaft übernehmen, lässt sich in Berlin im rot-rot-grünen Koalitionsvertrag studieren. „Gender Mainstreaming“ ist dort tatsächlich eine Vorgabe für die Verkehrspolitik. Über viele Seiten hinweg werden Instrumente ausgebreitet, mit denen die Lage von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen, Transgender, Intersexuellen und Menschen, die sich als Queer verstehen, verbessert werden soll. Zusammengefasst sind die Gruppen im Koalitionsvertrag unter dem Kürzel „LSBTTIQ*“ (das Sternchen steht für alle weiteren, nicht explizit genannte Formen von Nicht-Heterosexualität, d. Red.).
Auch wird vorgeschrieben, wie „Diversity- und Queerkompetenz“ in Verwaltung und Schulen durchgesetzt werden soll. Kurz: Es liest sich wie ein Katalog staatlicher Umerziehung und kultureller Hybris: Berlins Partnerstädte sollen kritisiert werden, wenn das wegen deren Verstößen gegen „LSBTTIQ*“-Normen nötig scheint..."
"...Kein Zweifel: Der Kampf für Minderheitenrechte ist ein aufklärerischer Akt. Sofern er aber blind ist für seine Wirkung auf Gruppen von Menschen, die diesen Kampf kritisch sehen, und blind ist für soziale Unterschiede, kann er die Gegner der Aufklärung stärken. Darin liegt seine gefährliche Dialektik..."
"...Wer als Scheinselbstständiger zwölf Stunden am Tag Amazon-Pakete ausfährt, wer das Geld für die Klassenfahrten seiner Kinder nicht aufbringen kann, auch wer ein gutes Einkommen hat, aber von Abstiegsängsten geplagt wird, empfindet die Emanzipationsideale der gut ausgebildeten, linksliberalen Eliten schnell als Kriegserklärung von oben. Das fühlten die Trump-Anhänger in den USA schon lange, bevor Hillary Clinton sie als „basket of deplorables“ („ein Korb voller Bedauernswerter“) verhöhnte..."
"...Der Leiter der Heinrich-Böll-Stiftung in Washington, Bastian Hermisson, hat es auf dem Grünen-Parteitag kürzlich auf den Punkt gebracht. „Wir sollten uns an die eigene Nase fassen. Was moralisch richtig ist, wissen wir sowieso, und wir blicken mitleidig auf die anderen, die noch nicht soweit sind“, erklärte er in einer fulminanten Rede und warnte, das werde nicht reichen. Sein Rat war nicht Abgrenzung, sondern Öffnung: „Wir müssen mit Andersgesinnten Kontakt suchen. Ansonsten sind wir selbst Teil des Problems und nicht Teil der Lösung.“
http://www.tagesspiegel.de/politik/p.../14961874.html
--------------------------------------------------------------------
Soweit das Plädoyer des Autors, wenigstens zum Schein auf uns zuzugehen und nicht gleich alles zu verdammen, was nicht ins durchgeknallte Weltbild seiner politischen Klasse passt. Dabei übersieht er allerdings eins, das zweifelhafte Selbstreflektionsvermögen dieser seiner Klasse, welches so ausgeprägt ist wie zuletzt das der DDR-Nomenklatura. Man braucht sich also keine Hoffnung auf einen Politikwechsel zu machen, allenfalls wird man nicht mehr gleich als Nazi diffamiert, wenn man gegen Mackerkulturen und deren Steigbügelhalter anschreibt. >ß´)
Argutiae gewidmet http://www.politikforen.net/images/icons/cool1.gif
Was mich an solchen Artikeln immer überrascht, ist, zu sehen wie lange es bei gutwilligen Linken (zu denen ich den Autor jetzt mal zähle) i.d.R. dauert, Realitäten zur Kenntnis zu nehmen.
Was schreiben wir denn hier im HPF, ich z.B. seit dem Jahre 2004? Nämlich exakt das, was bei Leuten wie diesem Hans Monath jetzt so langsam dämmert.
Erst hatten sie eine Ideologie. Das war damals im Jahre 1968. Dann haben sie alle gesellschaftlich relevanten Gruppen einschließlich der jüngeren Generation im Sinne dieser Ideologie erzogen.
Solange alle im Wirtschaftswunderwohlstand lebten, klappte das prima. Und danach ging es auch noch eine ganze Weile gut, da man der Mehrheit, die auch noch ärmere Zeiten erlebt hatte (nämlich die direkte Nachkriegszeit), erzählen konnte, sie müßten jetzt eben etwas kürzer treten, aus moralischen Gründen.
Als dann die desaströsen Folgen ihrer Ideologie immer deutlicher und immer schwerer zu ertragen wurden, da haben genau die gleichen Leute erst mal 20 Jahre lang versucht, die Darstellung der Wirklichkeit ihrer Ideologie anzupassen.
Und heute, wo es gar nicht mehr geht, wo offenkundig alles zusammenbricht, Wohlstand und Rente dahin, Überfremdung und Kriminalität überall, da fangen sie ganz langsam an, ihre Sicht zur Abwechslung mal der Realität anzupassen.
Die Linken haben Deutschland im Grunde so gründlich ruiniert wie die Kommunisten damals die Sowjetunion. Und die Folgen, mit ihrer ganzen Brutalität, die beginnen jetzt erst langsam offenkundig zu werden.
AW: Der Hochmut der "Vernünftigen"
Zitat:
Zitat von
Tryllhase
Man hat auch die Wahlen, zumindest auf unterer Ebene, voll im Griff. Und das geht so:
Einzelne Personen, die offenbar an vertrauliche Informationen oder gar an persönliche Daten aus den Unterschriftsformularen gekommen sind, machen es möglich:Trotz der Prüfung der Liste der Unterstützer durch Einwohnermeldeämter sollen drei Unterstützer von 101 ihren Wohnsitz nicht im Wahlkreis haben. Damit müsse neu gewählt werden. Und natürlich zum Nachteil des AfD-Kandidaten.
Wie leicht ist es doch, durch Formfehler ungeliebte Wahlausgänge zu manipulieren. Man schiebt den Unterstützern einfach ein paar Auswärtige unter. Geht die Wahl gut aus, kräht kein Hahn danach. Andernfalls wühlt man so lange in den vertraulichen Daten, bis man auf die Problemfälle stößt. Da die Behörden randvoll mit linksgrünen Spitzeln sitzen, ist das kein Problem. Normalerweise würde es in den Behörden bemerkt, wenn jemand die Daten abruft. Aber man deckt sich gegenseitig. Und so wird auch die Anzeige gegen Weitergabe vertraulicher Daten im Sande verlaufen. Das ist in der BRD schon lange üblich. Ob es um Daten oder behördeninterne Telefonate geht.
Kann ich nur unterstreichen!:gp: