AW: Schenken statt Raffen.
Für den einen oder anderen mag die Aussteigerei ja ganz interessant sein, aber für eine ganze Gesellschaft? Unvorstellbar! Wie sollte das funktionieren? Das Ganze hat so nen Sektengeruch an sich! :kk:
AW: Schenken statt Raffen.
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denker_1
Ich habe Kontakt zur
Schenkerbewegung
http://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCrgen_Wagner_%28Aussteiger%29
Nun gibt es ja auch noch davon unabhängige Kommunen, die ein Leben außerhalb von Konsum und Lohnsklaverei zumindest erproben. Gut an diesem Konzept finde ich, das keine übergeordnete Verwaltung a la Diktaturstaat dahinter sethet, sondern die Gemeinschaftsmitglider basisdemokratisch entscheiden.
Könnte dies nicht auch ein Modell für die Zukunft sein?
Gerne auch zusammen mit unserer Industriealisierung, nur deren Ergebnisse fairer als heute verteilt?
Oh ja sicherlich. Ich stelle mir gerade nur aus deutscher Sicht vor, wie die gesamte bundesrepublikanische Bevölkerung tanzend und singend in den Wäldern verschwindet, ohne Klo auch noch den letzten Baum anpieselt, die Fauna auffrisst und wenn dann nix mehr da ist....aber es gibt ja eh zu viele Esser, wa?
Ja, genau so stelle ich mir die Zukunft des Menschen vor. :vogel:
AW: Schenken statt Raffen.
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Lieschen
Oh ja sicherlich. Ich stelle mir gerade nur aus deutscher Sicht vor, wie die gesamte bundesrepublikanische Bevölkerung tanzend und singend in den Wäldern verschwindet, ohne Klo auch noch den letzten Baum anpieselt, die Fauna auffrisst und wenn dann nix mehr da ist....aber es gibt ja eh zu viele Esser, wa?
Ja, genau so stelle ich mir die Zukunft des Menschen vor. :vogel:
Danke für den Lacher des Tages.
2 Minute später knabbert schon einer die Rinde an.
Ein Paradies für Zigans.
Hinscheißen wo man will.
AW: Schenken statt Raffen.
Was verschenkt werden soll, muss erst hergestellt werden.
Eine vielgestaltige Produktionswirtschaft zu erhalten ist die Schenkerbewegung aber nicht fähig.
Also würde sie in einen vorwirtschaftlichen Zustand zurückfallen, in dem man gar keine Zeit hat, Geschenke für andere herzustellen, sondern nur mehr für sich arbeitete.
AW: Schenken statt Raffen.
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-jmw-
Was verschenkt werden soll, muss erst hergestellt werden.
Eine vielgestaltige Produktionswirtschaft zu erhalten ist die Schenkerbewegung aber nicht fähig.
Das muss ich leider anerkennen. Für eine vielgestaltige Produktionswirtschaft ist die Schenkerbewegung zu klein, sind auch die anderen Kommunen zu klein. Leider. Aber was wäre, wenn die Bewegung größer wäre und so auch die Fähigkeiten der einzelnen Mitglieder vielgestaltiger wären?
Es ist auch richtig, das das was verschenkt werden soll, erst hergestellt werden muss. Außer Dienstleistungen. Die können von demjenigen erbracht werden, der sie erbringen kann und dies möchte. Es gibt jeweils im Frühjahr und im Herbst ein Schenkertreffen, bei dem man sich das Leben dort 1 Woche lang anschauen kann. Der Lebensstandard entspricht nicht unserem bürgerlichen Nivau, ist viel einfacher. Aber was mich positiv überrascht hat, ist, der Punkt, das die momentan zu erledigende Arbeit, sei es die Beschaffung von Essen, das Reinigen des Geschirrs,... immer von irgendjemandem erledigt wurde, ja auch zum Teil von mir. Es gab keinen, der sich vor der Arbeit drückt. Obwohl niemand irgendwen zum Dienst eingeteilt hat, vergleiichbar mit der freiwilligen Hilfe der Anlieger bei der Flut 2002 und 2013. Gerade an diesem Punkt bin ich selber in einer größeren Gesellschaft skeptisch bezüglich fairer Verteilung der zu erledigenden Arbeit. Damit eben keiner sich auf Kosten anderer ausruhen kann. In einer überschaubaren Gemeinschaft, wie den Schenkern funktioniert das noch, wahrscheinlich auch in den vielen verschiedenen Kommunen. Wenn nicht mehr, braucht es Regularien, aber diese eben nur wenn Regelbedarf besteht.
Zitat:
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-jmw-
Also würde sie in einen vorwirtschaftlichen Zustand zurückfallen, in dem man gar keine Zeit hat, Geschenke für andere herzustellen, sondern nur mehr für sich arbeitete.
Diese Position teile ich nicht. In der Schenkerbewegung funktioniert das gegenseitige Beschenken. Einer der Schenker hat mein Fahhrad und das meiner Frau auf Vordermann gebracht. Einstellen Gangschaltung und Reparatur der Beleuchtung. Ich war im vergangenen Frühjahr auf dem Schenkertreffen.
AW: Schenken statt Raffen.
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Lieschen
Oh ja sicherlich. Ich stelle mir gerade nur aus deutscher Sicht vor, wie die gesamte bundesrepublikanische Bevölkerung tanzend und singend in den Wäldern verschwindet, ohne Klo auch noch den letzten Baum anpieselt, die Fauna auffrisst und wenn dann nix mehr da ist....aber es gibt ja eh zu viele Esser, wa?
Falsch! Es gibt Toiletten, wenn auch Plumpsklo. Jedoch werden Kot und Urin getrennt. So wird das "kleine Geschäft" auf einer anderen Toilette erledigt, als "das Große". Um Geruchsbelästigung zu verhindern, wird der Haufen mit Sägemehl abgedeckt. Der Kot verrottet und kann in der Landwirtschaft als Dünger verwendet werden.
Die meisten Scheker essen eher vegetarisch.
AW: Schenken statt Raffen.
Man müsste die Überschrift umformulieren, dann könnte das Lebensmodell stimmen: Schenkel statt Gaffen.
AW: Schenken statt Raffen.
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kandis
Für den einen oder anderen mag die Aussteigerei ja ganz interessant sein, aber für eine ganze Gesellschaft? Unvorstellbar! Wie sollte das funktionieren? Das Ganze hat so nen Sektengeruch an sich! :kk:
In unserer Gesellschaft ist dies aus zwei Gründen schwierig. Einerseits, weil wir darauf konditioniert sind, für unsere erbrachte Leistung eine Gegenleistung zu verlangen, meist Geld. Zum anderen, weil wir diese Gegenleistung in unserem Wirtschaftssystem verlangen müssen, wollen wir darin überleben. Denn unser Vermieter schenkt uns das Wohnrecht nicht, unser Internetprovider schenkt uns den Internetzugang nicht, der Authersteller verschenkt seine Auttos auch nicht. So sind wir gezwungen, Tag für Tag hart zu arbeiten, wenn wir von all diesen angebotenen Möglichkeiten auch nur einen Teil nutzen wollen. Weil wir dafür eine Gegenleistung erbringen müssen. An zweckmäßigsten ist da Geld, das in beliebige andere Waren und Dienstleistungen getauscht werden kann. Wenn aber mein Autohändler zufällig ein Einfamilienhaus hätte, das er komplett sanieren will und ich wäre Bauhandwerker von Beruf, könnte ich für das Auto auch sein Haus sanieren. Weil solche Konstellation aber recht selten ist, ist es besser, dem Autohändler die entsprechende Summe in Geld zu bezahlen.
Wenn aber nun wirklich jeder Einzelne bereit wäre, seinen Fähigkeiten entsprechend für die Gesellschaft zu arbeiten?....
Das noch unter Nutzung der heutigen Leistungfähigkeit unserer Industrie,....?
AW: Schenken statt Raffen.
Eine Kombination aus Außenseitern, Sektierern und Spaßvögeln...siehe Öff Öff.:)