Bibellesekreis II: "Denn wir haben hier keine bleibende Stadt"
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1.)
Hebräer 13:11-14
Die Leiber der Tiere, deren Blut durch den Hohenpriester als Sündopfer in das Heilige getragen wird, werden außerhalb des Lagers verbrannt. Darum hat auch Jesus, damit er das Volk heilige durch sein eigenes Blut, gelitten draußen vor dem Tor. So lasst uns nun zu ihm hinausgehen aus dem Lager und seine Schmach tragen. Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.
2.)
Philipper 3:13-14
Meine Brüder, ich schätze mich selbst noch nicht so ein, dass ich's ergriffen habe. Eins aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.
3.)
1 Johannes 2:15-17
Liebt nicht die Welt noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt liebt, in dem ist nicht die Liebe des Vaters.
4.)
Offenbarung 21:1-3
Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, auch das Meer ist nicht mehr. Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel herabkommen; sie war bereit wie eine Braut, die sich für ihren Mann geschmückt hat. Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen: Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen, und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein.
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Drei nicht-biblische Texte dazu:
1.)
Gabriel Faures Vertonug des "Paradisum" (mit Anspielung auf das Neue Jerusalem) der katholischen Totenmesse:
https://www.youtube.com/watch?v=QOUXA1sNIkA
In paradisum deducant te Angeli:
in tuo adventu suscipiant te Martyres,
et perducant te in civitatem sanctam Ierusalem. |
Ins Paradies mögen dich Engel geleiten:
bei deiner Ankunft sollen dich die Märtyrer empfangen
und dich in die heilige Stadt Jerusalem führen. |
2.)
Jean Calvins Kommentare zu den zwei Versen aus dem Hebräerbrief
V. 13. (...) Ähnlich wie Paulus jedes Mal, wenn er die Gläubigen von wertlosen Übungen, worin sie sich umsonst abmühen, zu lösen versucht, gleichzeitig vollen Nachdruck legt auf den Dienst, den Gott wirklich von ihnen fordere, so verfährt hier auch unser Verfasser. Er zeigt, dass es sich bei der Einladung zum Verlassen der Hütte, um Christus zu folgen, um ganz andere Dinge handle als um behagliche Gottesverehrung im Schatten prunkvoller Tempel: unser Weg geht durch Bann und Verfolgung, Schmach und Schande und Trübsal aller Art. Den müßigen Betrachtungen, welche den Befürwortern der Zeremonien einzig am Herzen lagen, stellt er solchen Kriegsdienst mit seinen Mühen und Kämpfen bis aufs Blut gegenüber.
V. 14. Denn wir haben hier keine bleibende Stadt. Das Hinausgehen, wovon er gesprochen, versteht er noch in einem strengeren Sinn. Wir sind in dieser Welt überhaupt nur Fremdlinge, ohne festen Wohnsitz, daran sollen wir im rauen Wechsel des Lebens denken. Der Himmel ist unser Erbe, und in der Schule der Leiden haben wir uns auf den letzten Auszug vorzubereiten. Die ein allzu geruhiges Leben haben, pflegen sich sozusagen hier auf Erden einzunisten; es ist uns darum gut, zum Schutz gegen solche Lauheit viel hin und her geworfen zu werden, damit wir die niederwärts gerichteten Augen zum Himmel erheben lernen.
http://www.glaubensstimme.de/doku.ph...aer-kapitel_13
3.)
Ein Aphorismus von Nicolas Gomez-Davila:
"Der Katholizismus ist mein Vaterland."
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Mögliche "Meditationsfragen" (auch aus dieser Studienbibel, die ich mir letztens gekauft habe):
Was ist "die Welt", die wir nicht lieben sollen?
Wie könnten wir versucht sein, diese "Welt" zu lieben?
Zu was könnte die Liebe für die "Welt" führen?
"Es widerstrebt unserem Fleisch, ausgeschlossen zu sein und verachtet zu werden. Und doch gibt es keinen größeren Reichtum, als mit Christus vereint zu sein, selbst wenn das "außerhalb des Lagers" sei. Wie werden Christen in Ihrem Umfeld manchmal als Außenseiter behandelt? Wie könnten Sie in Versuchung geraten, Ihren Glauben zu kompromittieren, um diese Form der Ablehnung zu vermeiden?"
"Paulus erinnert die Gläubigen daran, dass ihre Staatszugehörigkeit im Himmel ist, wo Jesus Christus ist und wohin wir unseren Blick richten sollen. Paulus sagt den Gläubigen, dass wenn Christus kommt, ihre Körper in ihre verherrlichten Leiber verwandelt werden. Das geschieht in einem Wimpernschlag. Wenn Christus zu sehen, Sie körperlich sofort und in nur einem Wimpernschlag ändert, dann sollten Sie sich bewußt sein, dass Christus jetzt spirituell zu sehen, sie graduell und Schritt und Schritt verändert. Das bezeichnen wir als progressive Heiligung. (progressive sanctification) Wie versuchen Sie, täglich einen Blick auf Christus zu werfen und andere dazu zu führen, das ebenso zu tun?"
Inwiefern ist das Neue Jerusalem Bildsprache, inwiefern ist es wörtlich zu verstehen (bzgl. der Längenmaße etwa)?
Wie sollte das Verhältnis zwischen irdischer Staats- und Volkszugehörigkeit (Deutschland) und himmlischer Staatszugehörigkeit (Königreich Christi) aussehen?
AW: Bibellesekreis II: "Denn wir haben hier keine bleibende Stadt"
Zitat:
Zitat von
Smultronstället II.
Was ist "die Welt", die wir nicht lieben sollen?
Wie könnten wir versucht sein, diese "Welt" zu lieben?
Zu was könnte die Liebe für die "Welt" führen?
"Es widerstrebt unserem Fleisch, ausgeschlossen zu sein und verachtet zu werden. Und doch gibt es keinen größeren Reichtum, als mit Christus vereint zu sein, selbst wenn das "außerhalb des Lagers" sei. Wie werden Christen in Ihrem Umfeld manchmal als Außenseiter behandelt? Wie könnten Sie in Versuchung geraten, Ihren Glauben zu kompromittieren, um diese Form der Ablehnung zu vermeiden?"
"Paulus erinnert die Gläubigen daran, dass ihre Staatszugehörigkeit im Himmel ist, wo Jesus Christus ist und wohin wir unseren Blick richten sollen. Paulus sagt den Gläubigen, dass wenn Christus kommt, ihre Körper in ihre verherrlichten Leiber verwandelt werden. Das geschieht in einem Wimpernschlag. Wenn Christus zu sehen, Sie körperlich sofort und in nur einem Wimpernschlag ändert, dann sollten Sie sich bewußt sein, dass Christus jetzt spirituell zu sehen, sie graduell und Schritt und Schritt verändert. Das bezeichnen wir als progressive Heiligung. (progressive sanctification) Wie versuchen Sie, täglich einen Blick auf Christus zu werfen und andere dazu zu führen, das ebenso zu tun?"
Inwiefern ist das Neue Jerusalem Bildsprache, inwiefern ist es wörtlich zu verstehen (bzgl. der Längenmaße etwa)?
Wie sollte das Verhältnis zwischen irdischer Staats- und Volkszugehörigkeit (Deutschland) und himmlischer Staatszugehörigkeit (Königreich Christi) aussehen?
Ich glaube, Heinrich Böll schrieb irgendwo, dass den religiösen Menschen nichts so sehr kennzeichnet wie das Gefühl, in dieser Welt ein Fremder zu sein. Dieses Gefühl gibt es ja nicht nur im Christentum, im Buddhismus zum Beispiel (also im echten Buddhismus, nicht im westlichen Modebuddhismus irgendwelcher Chai-Tee-und-Feminismus Weiber) ist das womöglich NOCH stärker ausgeprägt.
Insofern fand ich das mit "keine bleibende Stadt" eigentlich sofort "einleuchtend".
An das Zitat aus dem Philipperbrief denke ich immer, wenn ich Sport mache, Fahrrad fahre, jogge, etc: "vergesse, was dahinten ist und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist" --- das ist ein schönes "Bild" sozusagen, um beim Sport zu "meditieren": hinten die "Welt", vorne das "himmlische Jerusalem." :D
Was die Fragen anbelangt:
Ich bin mir noch nicht ganz klar, was die Definitionen von "Fleisch" und "Welt" in der Bibel anbelangt, bzw. noch nicht ganz klar, welche dieser verschiedenen Definitionen, die es so gibt, ich am überzeugendsten finde.
Zum Rest später nochmal was.
AW: Bibellesekreis II: "Denn wir haben hier keine bleibende Stadt"
Zitat:
Zitat von
Smultronstället II.
Ich glaube, Heinrich Böll schrieb irgendwo, dass den religiösen Menschen nichts so sehr kennzeichnet wie das Gefühl, in dieser Welt ein Fremder zu sein. Dieses Gefühl gibt es ja nicht nur im Christentum, im Buddhismus zum Beispiel (also im echten Buddhismus, nicht im westlichen Modebuddhismus irgendwelcher Chai-Tee-und-Feminismus Weiber) ist das womöglich NOCH stärker ausgeprägt.
Insofern fand ich das mit "keine bleibende Stadt" eigentlich sofort "einleuchtend".
An das Zitat aus dem Philipperbrief denke ich immer, wenn ich Sport mache, Fahrrad fahre, jogge, etc: "vergesse, was dahinten ist und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist" --- das ist ein schönes "Bild" sozusagen, um beim Sport zu "meditieren": hinten die "Welt", vorne das "himmlische Jerusalem." :D
Was die Fragen anbelangt:
Ich bin mir noch nicht ganz klar, was die Definitionen von "Fleisch" und "Welt" in der Bibel anbelangt, bzw. noch nicht ganz klar, welche dieser verschiedenen Definitionen, die es so gibt, ich am überzeugendsten finde.
Zum Rest später nochmal was.
Also das Fleisch verstehe ich synonym zum Körper, zum gefallenen und deshalb sterbenden Körper. Die Welt im Prinzip dasselbe in Betrachtung eines Makrokosmos.
Jesus lehrte doch, das wir nach unserem Ableben diese zwei Optionen haben: das ewige Leben oder den zweiten Tod im Feuersee, welcher ursprünglich nicht für die Menschen, sondern die gefallenen Söhne Gottes (Engel) und deren Nephilim und Dämonen geschaffen worden ist.
Und für die anderen, welche das ewige Leben haben, gibt es einen neuen unsterblichen Körper, anderer Art, wie Jesus einen jetzt hat. So sind wir dann seine vollwertigen Brüder.
Ich verstehe deine Frage nicht ganz.
AW: Bibellesekreis II: "Denn wir haben hier keine bleibende Stadt"
Die Welt nicht zu lieben bedeutet sich ihr nicht anzupassen, denn der Gott dieser Welt ist Satan. Unsere Aufgabe ist es standhaft durchzuhalten !
AW: Bibellesekreis II: "Denn wir haben hier keine bleibende Stadt"
Zitat:
Zitat von
Smultronstället II.
Was ist "die Welt", die wir nicht lieben sollen?
Wie könnten wir versucht sein, diese "Welt" zu lieben?
Zu was könnte die Liebe für die "Welt" führen?
Wir haben eine weltliche und eine geistige Welt ! Die Kirche Gottes ist allein für den geistigen Bereich zuständig und sollte sich aus dem weltlichen Geschehen raushalten.
Wenn eine Kirche weltlich wird, dann hat sie sich vom Auftrag Gottes entfernt, allein das Evangelium zu verkündigen.
Die beiden Pole stehen sich ambivalent gegenüber und sollten nicht miteinander vermengt werden.
Im Laufe der Kirchengeschichte gab es immer solche Missstände !
Hieronymus prangert im 4. Jh. die Prunksucht Roms an ! Diese rechtfertigen sich mit dem Verweis auf das Buch der Könige, wo Salomo für seinen Tempel alle möglichen Kostbarkeiten einfließen lässt.
Darauf erwidert Hieronymus, wenn man schon seine Argumentation mit dem Alten Testament begründet, warum hält man dann nicht all die anderen Gebote aus dem Alten Testament ebenfalls.
Warum hält man nur die, wo Gold und Silber vorkommen :D
Oder 1509: "Die Weltpriester tun wieder so, als ob sie für die Welt und nicht für Christus bestimmt wären"
Erasmus von Rotterdam "Lob der Torheit" !
Also nichts neues im Westen !
AW: Bibellesekreis II: "Denn wir haben hier keine bleibende Stadt"
Also in allzu viel Weltverliebtheit werden wir in nächsten Jahren sowieso nicht verfallen, wenn dann bald das globale Chaos ausbricht. Sicher werden diejenigen, die nicht an ein Fortleben nach dem Tode glauben, alles versuchen, um ihr kurzes Erdenleben möglichst angenehm gestalten zu können. Aber diese Gefahr besteht bei uns Jenseitsgläubigen ja eigentlich ohnehin nicht.
AW: Bibellesekreis II: "Denn wir haben hier keine bleibende Stadt"
Zitat:
Zitat von
dr-esperanto
Sicher werden diejenigen, die nicht an ein Fortleben nach dem Tode glauben, alles versuchen, um ihr kurzes Erdenleben möglichst angenehm gestalten zu können.
Leben Kirchenfürsten/Religionsführer denn in Armut und Entbehrung, vertrauend auf das Leben nach dem biologischen Tod?
AW: Bibellesekreis II: "Denn wir haben hier keine bleibende Stadt"
Die schönen Dinge des Lebens sind ja nicht verboten. Aber sein Herz soll man nicht daran hängen, da es alles ja sehr schnell vergeht.
AW: Bibellesekreis II: "Denn wir haben hier keine bleibende Stadt"
Zitat:
Zitat von
Smultronstället II.
...
Wie sollte das Verhältnis zwischen irdischer Staats- und Volkszugehörigkeit (Deutschland) und himmlischer Staatszugehörigkeit (Königreich Christi) aussehen?
Ganz konkret müssen sämtliche Verflechtungen zwischen katholischer Kirche (nur das interessiert mich) und Staat gekappt werden. Das Reichskonkordat muß seitens des Vatikan gekündigt werden. Ein Konkordat macht nur Sinn in Hinblick auf einen christlich fundierten Staat. Der deutsche Staat verliert zusehends die christliche Bindung und der Islam gelangt nach und nach zur Macht. Anders gesagt: Der deutsche Staat löst sich als christliche, aber auch ethnisch deutsche Gemeinschaft auf, so daß ein Treueverhältnis zum Staat, wie es sich im Treueid der Bischöfe in etwa zeigt, der Vergangenheit angehören muß. Unsere zukünftige katholische Rolle in Deutschland muß darauf gerichtet sein, im Konzert der Religionen und Ideologien nicht unterzugehen und nicht verfolgt zu werden. Dafür ist es wichtig einen Staat im Staate zu erschaffen, der uns hilft, sei es im Gesundheitswesen, der Kindererziehung oder der Altenpflege, aber eben nur uns und von den Anderen nur den Allerärmsten so wie es unsere christliche Pflicht ist.
Das ist so grob das Szenario, das ich mir vorstelle. Der Aussage dieses Priesters im Bild kann ich aber nicht zustimmen. Wenn es ihn nicht glücklich macht als Diener und Hirte des Herrn seine Gemeinde zu führen, dann sollte er sein Gewand ablegen.
AW: Bibellesekreis II: "Denn wir haben hier keine bleibende Stadt"