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Rorschach
28.10.2004, 00:43
Verwirrung über Arafats Gesundheitszustand

Neue Berichte über eine Verschlechterung des Gesundheitszustands von Palästinenserpräsident Jassir Arafat haben zu Beunruhigung unter den Palästinensern geführt. Dem israelischen Rundfunk zufolge verlor Arafat zeitweise das Bewusstsein. Die palästinensische Führung dementierte. Ein Vertrauter Arafats bezeichnete diesen jedoch als "sehr, sehr krank".

Ramallah - Arafat habe wiederbelebt werden müssen, nachdem er zeitweise das Bewusstsein verloren habe, meldete der israelische Rundfunk am Mittwochabend. Arafats Vertrauter Jassir Abed Rabbo sagte, die Radiomeldung sei falsch. Die Nachrichtenagentur Reuters meldete jedoch am späten Mittwochabend, ein Vertrauter Arafats habe diesen als "sehr, sehr krank" bezeichnet. Das palästinensische Regierungsmitglied Abu Libdeh sagte dem US-Fernsehsender CNN, der Zustand Arafats sei "kritisch".

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,325328,00.html

tabasco
28.10.2004, 09:05
Wenn Arafat endlich abdankt, mache ich eine Sekt-Flasche auf. :birthday:

HeilsbringeR
28.10.2004, 09:47
Wenn Arafat stirbt, würde das die Lage im nahen Osten noch verkomplizieren. Und noch radikalere Kräfte würden sich an die Macht bomben. :(

Siran
28.10.2004, 10:01
Ich halte Arafat nicht für eine Person, die den Friedensprozess vorranbringen wird, allerdings sehe ich, falls er stirbt, auch keine bessere Zukunft voraus. Arafat war einer der wenigen, auf den auch radikale Gruppen zumindest teilweise gehört haben. Es lässt sich schlecht voraussehen, was passiert, wenn er als Führer wegfällt.

tabasco
28.10.2004, 10:44
Wenn kluger Arafat stirbt, wird die pro-arabische Europa erst auf eine andere Seite des Palestina-Israel-Konfliktes aufmerksam. Und das halte ich für einen Grund zum Feiern.

Palestinenser - kein Führer, keine Gesetzte, keine Bildung, keine Staatstruktur, kein geordneter Wunsch nach Frieden, dafür aber ein sehr starker Wunsch, Juden auszurotten. Dieser Wunsch ist außer dem Islam so fast das einzige, was die zerstrittenen Gruppierungen zusammenhält. Wie kann unter solchen Umständer noch ein prima-ausgedachter Friedensplan existieren?

Roter Prolet
28.10.2004, 10:51
Wenn Arafat (hoffe nicht) stirbt, dann wird sich die Lage in Nahost dramatisch verschärfen. Ich auf jeden Fall erkläre Solidarität mit palestinensischen und isrealische Volk. Sharon ist der wahre Terrorist. Man brauch nur diese "Anti-Terror"-Mauer und wahllose Zerstörung von palästinensichen Wohnungen zu betrachten!

Siran
28.10.2004, 10:52
Arafat ist kein Deut besser als Sharon.

moxx
28.10.2004, 11:33
Wenn kluger Arafat stirbt, wird die pro-arabische Europa erst auf eine andere Seite des Palestina-Israel-Konfliktes aufmerksam. Und das halte ich für einen Grund zum Feiern.

Palestinenser - kein Führer, keine Gesetzte, keine Bildung, keine Staatstruktur, kein geordneter Wunsch nach Frieden, dafür aber ein sehr starker Wunsch, Juden auszurotten. Dieser Wunsch ist außer dem Islam so fast das einzige, was die zerstrittenen Gruppierungen zusammenhält. Wie kann unter solchen Umständer noch ein prima-ausgedachter Friedensplan existieren?

meine meinung, arafat hatte in dayton die möglichkeit, den frieden einzuleiten doch er tat es nicht. weil er ganz genau weiß: sollte es wirklich zu einer art freiden kommen, dann werden die palestinänser erst merken, was für ein korrupter, undemokratischer typ an iher spitze steht.
wenn arafat geht, so ist das die möglichlkeit eines neuanfangs, denn sharon kann abgewählt werden, arafat nicht (der kann nur sterben oder von alleine gehen).

Roter Prolet
28.10.2004, 12:04
@Siran:
Lieber Arafat als Sharon.

Siran
28.10.2004, 12:08
Das ist die Wahl zwischen Pest und Cholera.

Rorschach
28.10.2004, 12:53
Sollte Arafat sterben, dann wird man sehen, wie viel Macht er eigentlich noch wirklich hatte.
Als Verhandlungspartner haben ihn Israel und die USA längst nicht mehr akzeptiert, in seiner eigenen Bewegung hört man immer wieder von Machtkämpfen (was sich an den unsäglichen Possen um neue Ministerpräsidenten zeigt) und in den Palästinensergebieten hat gerade die Hamas an Einfluß gewonnen (was sich jetzt eher verstärken wird).

Gespannt bin ich darauf, wie Sharon reagiert. Im eigenen Lager hat auch er genug um die Ohren, vielleicht nutzt er das Vakuum in der palästinensischen Führung, um weiter Tatsachen zu schaffen, die in späteren Verhandlungen nicht mehr geändert werden würden.
Auf Palätinenserseite hoffe ich auf das Beste (ein Nachfolger mit Visionen), erwarte aber nicht viel. Diejenigen, die sich in den letzten Monaten und Jahren in gute Positionen gebracht haben, sind auch in Korruption und Vetternwirtschaft verstrickt, und die bei der Bevölkerung akzeptierten Gruppen haben bisher nur wenig Interesse gezeigt, sich politisch zu engagieren und auf Gewalt zu verzichten.


"Im Nahen Osten nichts Neues", könnte man also fast sagen.
Traurig, daß die 'besten' Nachrichten z.Z. aus dem Munde Sharons kommen.

Roter Prolet
28.10.2004, 13:29
Siran, stellst du etwa Sharon und Arafat auf eine Stufe?
Dann könnte ich ja theoretisch Luther King mit Berlosconi gleichsetzen..

Rorschach
28.10.2004, 13:38
Läßt sich da jemand wegen eines Friedensnobelpreises blenden? :D

Siran
28.10.2004, 13:39
Informier dich mal über Arafat, bevor du hier Martin Luther King beleidigst...

Roter Prolet
28.10.2004, 14:36
Dieser Vorschlag würd dir zuerst überlassen.
Arafat war einer der Menschen die Rechte für die Palenstinenser forderten!
Das selbe gilt für Martin Luther King, nur forderte die gleichen Rechte für Schwarze die Weisse schon hatten!
Gorbatschow ist ebenfalls Träger des Friedensnobelpreises und hat trotzdem den deformierten Sozialismus in der UdSSR den Gnadenstoss gegeben, statt ihn zu reformieren und weiterzuentwickeln. Die Folgen sind bekannt: Massenarbeitslosigkeit, Obdachlosigkeit, Prostition, organisaniertes Verbrechen, Elend, Repressionen die manchmal die der Breschnew-ära übertreffen...tja, und schliesslich die Rück-katapultierung zum Kapitalismus.

Rorschach
28.10.2004, 15:07
Arafats Leistungen nachdem er dem Terror abgeschworen hat (den ich ihm heute nicht mal mehr anlaste):
- Korruption
- Vetternwirtschaft
- Vernachlässigung der Palästinenser
- Keine politischen Visionen
- Fördern der Hamas durch eigene Untätigkeit

Jetzt warte ich auf die Dinge, die ihn unersetzlich machen.

Roter Prolet
28.10.2004, 15:25
Klar, bürgerliche Medien verwischen immer Realität im Bezug zu Arafat oder dämonisieren ihn als Terroristen...und ihr fallt noch drauf rein.

tabasco
28.10.2004, 15:32
Arafat war einer der Menschen die Rechte für die Palenstinenser forderten!
Arafat war und ist (?) der Anführer einer Mörder-Bande, die von Hass und Fanatismus zusemmen gehalten wird und Kinder wie Kanonenfleisch mißbraucht.

Rorschach
28.10.2004, 15:35
Klar, bürgerliche Medien verwischen immer Realität im Bezug zu Arafat oder dämonisieren ihn als Terroristen...und ihr fallt noch drauf rein.
Und deshalb habe ich ausdrücklich geschrieben, daß mir seine terrorvergangenheit bei der Beurteilung egal ist? :rolleyes:

Wie wäre es damit etwas Positives an Arafat anzubringen, bzw. die Kritik an ihm zu widerlegen, anstatt den Gegenüber als "Oper der bürgerlichen Medien" darzustellen?

Roter Prolet
28.10.2004, 15:35
Arafat ist kein Anführer einer Mörderbande.
Weder fanatisch noch extrem isser!

Roter Prolet
28.10.2004, 15:46
Man bezeichnet Widerständler als Terroristen:
Im 2. Weltkrieg nannten die Faschos die Antifaschisten als Terroristen.
In Kolumbien bezeichnet man die FARC als Terroristen.
Im Irak bezeichnet die USA und co. Widerständler als Terroristen.

Da fragt man sich wer man hier als Terrorist nennt.
In Israel führten deren Regierungen Konflikte gegen Palestinenser, weil solche rechtsextreme Deppen der Regierung alle Palesinenser als Terroristen bezeichnen oder jagen. Man suchte nach einer friedlichen Lösung. Aber jedes mussten isrealische Regierung oder einige extrem-klerikale Gruppen Bomben spielen lassen. Auch heute noch. Arafat gehört jedenfalls nicht zu den Typen, der Terrorismus fördert!

Roter Prolet
28.10.2004, 15:47
Erst kucken wofür die Gruppen kämpfen und gegen wen, dann beurteilen!

Rorschach
28.10.2004, 16:01
Nochmal zum Mitschreiben:
Ich habe ausdrücklich gesagt (jetzt zum 3. Mal), daß mir Arafats Vergangenheit als Terrorist egal ist bei meiner Beurteilung.

Ich habe 5 Punkte genannt, die er nicht in den Griff bekommen, bzw. gefördert hat, sei es aktiv oder durch Untätigkeit.

Die Regierung in Israel hat damit erst mal nichts zu tun, bei anderer Gelegenheit oder in einem anderen Thema können wir aber gerne auch da Kritik üben - Gründe gibt es leider genug.


P.S.: Verherrliche bitte die FARC nicht. In der Realität sind die nicht besser als die Paramilitärs, die den Rest von Kolumbien unsicher machen.
Hier eine ganz nette Seite dazu, ich hoffe du tust sie nicht gleich als "bürgerliches Medium" ab.
http://www.farc.de/farc/index1.html

Siran
28.10.2004, 19:27
Dieser Vorschlag würd dir zuerst überlassen.
Arafat war einer der Menschen die Rechte für die Palenstinenser forderten!
Das selbe gilt für Martin Luther King, nur forderte die gleichen Rechte für Schwarze die Weisse schon hatten!
Gorbatschow ist ebenfalls Träger des Friedensnobelpreises und hat trotzdem den deformierten Sozialismus in der UdSSR den Gnadenstoss gegeben, statt ihn zu reformieren und weiterzuentwickeln. Die Folgen sind bekannt: Massenarbeitslosigkeit, Obdachlosigkeit, Prostition, organisaniertes Verbrechen, Elend, Repressionen die manchmal die der Breschnew-ära übertreffen...tja, und schliesslich die Rück-katapultierung zum Kapitalismus.

Martin Luther Kind hat die Idee des gewaltlosen Aufstandes geprägt. Er hat nie(!) Gewalt in seinem Kampf um Gleichberechtigung befürwortet.

Arafat war Mitglied der PLO, Gründer und Anführer der Al-Fatah und ist, wie Rorschach schon erwähnte, dafür bekannt dass er Vetternwirtschaft betreibt und Milliarden von Euro ins Ausland geschafft hat, die eigentlich den Palästinensern zu Gute hätten kommen sollen.

Und was Gorbatschow jetzt mit Arafat zu tun hat, musst du mir mal erklären.

moxx
28.10.2004, 20:26
es sollte euch beiden doch aufgefallen sein, das roter ambos auf argumente, welche er nicht wiederlegen kann, nicht reagiert. ich habe es auchschon des öfteren versucht mit ihm zu diskutieren, aber ich habe manchmal den eindruck das er überhauptnicht versteht, verstehen will was man ihm schreibt.

Wilhelm Tell
06.11.2004, 20:39
Ich bin ja medizinisch nicht ganz auf der höhe, abe rihc glaube so was überlebt man im normalfall nicht.... falls es jemand besser weiß, bitte korigiert mich.
JAtzt mal nur eventuell.... falls er das überstehen würde, würde er in den Kreis der heiligen aufgenommen werden :-)

Jede legende stirb mal.... passiert den besten CU