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Vollständige Version anzeigen : Literatur: besondere Passagen



Nemesis
30.05.2003, 22:52
Gefunden in "Mensch und Übermensch" von George Bernard Shaw

Zu erwähnen wäre, das die Figur seiner Komödie die hier spricht, den Autor des nachfolgend bewerteten Buches auf den Tod nicht ausstehen kann. :D


Hier in dieser Hand halte ich ein Exemplar des schändlichsten, des skandalösesten, des boshaftesten und schurkischsten Buches, das der Henker jemals öffentlich zu verbrennen versäumt hat. Ich habe es nicht gelesen, ich würde meinen Geist nicht mit solchem Dreck besudeln; aber ich habe gelesen, was die Zeitungen darüber schreiben. Der Titel genügt mir schon. Er liest: Handbuch und Taschenbuch des Revolutionärs. Von John Tanner, M.K.R.N. (Mitglied der Klasse reicher Nichtstuer).

Klaus E. Daniel
01.06.2003, 11:47
Erkannt:


Menschliche Eigenschaften wie Güte, Großzügigkeit, Offenheit, Ehrlichkeit, Verständnis und Gefühl sind in unserer Gesellschaft Symptome des Versagens. Negativ besetzte Charakterzüge wie Gerissenheit, Habgier, Gewinnsucht, Gemeinheit, Geltungsbedürfnis und Egoismus hingegen sind Merkmale des Erfolges. Man bewundert die Qualität der ersteren und begehrt die Erträge der letzteren.

John Ernst Steinbeck


Steinberg lebte bis 1969; er konnte mitreden.

K.E.D.

Klaus E. Daniel
14.06.2003, 16:01
Nemesis,

fällt Ihnen noch was ein - ich hab genug, kann aber bei der Winzschrift und überhaut schlecht tippen.

Das gilt narürlich auch für jeden anderen.

Gruß

K.E.D.

Nemesis
15.06.2003, 00:06
Ich habe derzeit leider nichts zur Hand. So wie ich aber etwas finde, wird es hier verewigt.

Klaus E. Daniel
16.06.2003, 17:18
Gehort zwar nicht ganz hierein; was solls:



Hamlet.

Seyn oder nicht seyn - - Das ist die Frage - - Ob es einem edeln Geist anständiger ist, sich den Beleidigungen des Glüks geduldig zu unterwerfen, oder seinen Anfällen entgegen zu stehen, und durch einen herzhaften Streich sie auf einmal zu endigen? Was ist sterben? - - Schlafen - - das ist alles - - und durch einen guten Schlaf sich auf immer vom Kopfweh und allen andern Plagen, wovon unser Fleisch Erbe ist, zu erledigen, ist ja eine Glükseligkeit, die man einem andächtiglich zubeten sollte - - Sterben - - Schlafen - - Doch vielleicht ist es was mehr - - wie wenn es träumen wäre? - - Da stekt der Haken - - Was nach dem irdischen Getümmel in diesem langen Schlaf des Todes für Träume folgen können, das ist es, was uns stuzen machen muß. Wenn das nicht wäre, wer würde die Mißhandlungen und Staupen-Schläge der Zeit, die Gewaltthätigkeiten des Unterdrükers, die verächtlichen Kränkungen des Stolzen, die Quaal verschmähter Liebe, die Schicanen der Justiz, den Uebermuth der Grossen, ertragen, oder welcher Mann von Verdienst würde sich von einem Elenden, dessen Geburt oder Glük seinen ganzen Werth ausmacht, mit Füssen stossen lassen, wenn ihm frey stühnde, mit einem armen kleinen Federmesser sich Ruhe zu verschaffen? Welcher Taglöhner würde unter Aechzen und Schwizen ein mühseliges Leben fortschleppen wollen? - - Wenn die Furcht vor etwas nach dem Tode - - wenn dieses unbekannte Land, aus dem noch kein Reisender zurük gekommen ist, unsern Willen nicht betäubte, und uns riehte, lieber die Uebel zu leiden, die wir kennen, als uns freywillig in andre zu stürzen, die uns desto furchtbarer scheinen, weil sie uns unbekannt sind. Und so macht das Gewissen uns alle zu Memmen; so entnervet ein blosser Gedanke die Stärke des natürlichen Abscheues vor Schmerz und Elend, und die grössesten Thaten, die wichtigsten Entwürfe werden durch diese einzige Betrachtung in ihrem Lauf gehemmt, und von der Ausführung zurükgeschrekt - - Aber sachte! - - wie? Die schöne Ophelia? - - Nymphe, erinnre dich aller meiner Sünden in deinem Gebete.

Klaus E. Daniel
19.06.2003, 12:47
"Nach dem Aufstand des 17. Juni
Ließ der Sekretär des Schriftstellerverbands
In der Stalinallee Flugblätter verteilen
Auf denen zu lesen war, daß das Volk
Das Vertrauen der Regierung verscherzt habe
Und es nur durch verdoppelte Arbeit
Zurückerobern könne.

Wäre es da
Nicht doch einfacher, die Regierung
Löste das Volk auf und
Wählte ein anderes?"

[Quelle: Berthold Brecht, Gesammelte Werke, Bd. 10, Frankfurt/Main 1967, S.1009.]

Ich habe die Scheibweise beibehalten.

Edit: umformatiert, der Leserlichkeitkeit wegen

Siran
19.06.2003, 12:50
Der Text ist gut!

Klaus E. Daniel
19.06.2003, 15:00
General Harras aus Zuckmeyer' "Des Teufels General, zu Lt. Hartmann, der eine nicht arische Großmutter hat (leicht angetrunken, aber ernsthaft):



Stell'n Se sich doch bloß mal ihre
womögliche Ahnenreihe vor: da war ein römischer Feldherr,
schwarzer Kerl, der hat einem blonden Mädchen Latein beige-
bracht. Dann kam 'n jüdischer Gewürzhändler in die Familie.
Das war 'n ernster Mensch. Der 's schon vor der Heirat Christ
geworden und hat die katholische Haustradition begründet.
Dann kam 'n griechischer Arzt dazu, 'n keltischer Legionär,
'n Graubündner Landskecht, ein schwedischer Reiter...und ein
französischer Schauspieler. Ein...böhmischer Musikant. Und
das alles hat am Rhein gelebt, gerauft, gesoffen, gesungen
und...Kinder jezeugt. Hm? Und der Goethe, der kam aus demsel-
ben Topf, und der Beethoven, und der Gutenberg, und der ...
Matthias Grünewald. Und so weiter, und so weiter. ... Das
war'n die besten, mein Lieber. Vom Rhein sein, das heißt:
vom Abendland. Das ist natürlicher Adel. D a s is Rasse.
Sei'n Sie stolz drauf, Leutnant Hartmann, und hängen Sie
die Papiere Ihrer Großmutter auf den Abtritt!


Bitte mal drüber nachdenken !

K.E.D

3 edit. die Schriftgröße ist unmöglich. Die Sätze hatte ich schonmal verwendet, befinden sich in meinem Fundus.

<--
19.06.2003, 21:44
Aus "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry:



Und er kam zum Fuchs zurück:
»Adieu«, sagte er...
»Adieu«, sagte der Fuchs. »Hier mein Geheimnis. Es ist ganz einfach: man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.«
»Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar«, wiederholte der kleine Prinz, um es sich zu merken.
»Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig.«
»Die Zeit, die ich für meine Rose verloren habe...«, sagte der kleine Prinz, um es sich zu merken.
»Die Menschen haben diese Wahrheit vergessen«, sagte der Fuchs. »Aber du darfst sie nicht vergessen. Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast. Du bist für deine Rose verantwortlich...«
»Ich bin für meine Rose verantwortlich...«, wiederholte der kleine Prinz, um es sich zu merken.

Aber da ist mM das ganze Buch eine besondere Passage!

Klaus E. Daniel
22.06.2003, 13:31
Ich möchte nur mal wieder spazierengehen. Oder aufstehen. Aber man weiß,
es geht nicht. Und es wird vermutlich auch nie wieder gehen.


Wolfgang Schäuble, 18.9.1942

Klaus E. Daniel
29.06.2003, 11:15
Früher hätte man nicht in Kalau wohnen mögen.
Heute könnte man es nicht mehr bezahlen...

Franz Christoph Schiermeyer

Nagy
29.06.2003, 14:10
Original von Klaus E. Daniel
General Harras aus Zuckmeyer' "Des Teufels General, zu Lt. Hartmann, der eine nicht arische Großmutter hat (leicht angetrunken, aber ernsthaft):



Stell'n Se sich doch bloß mal ihre
womögliche Ahnenreihe vor: da war ein römischer Feldherr,
schwarzer Kerl, der hat einem blonden Mädchen Latein beige-
bracht. Dann kam 'n jüdischer Gewürzhändler in die Familie.
Das war 'n ernster Mensch. Der 's schon vor der Heirat Christ
geworden und hat die katholische Haustradition begründet.
Dann kam 'n griechischer Arzt dazu, 'n keltischer Legionär,
'n Graubündner Landskecht, ein schwedischer Reiter...und ein
französischer Schauspieler. Ein...böhmischer Musikant. Und
das alles hat am Rhein gelebt, gerauft, gesoffen, gesungen
und...Kinder jezeugt. Hm? Und der Goethe, der kam aus demsel-
ben Topf, und der Beethoven, und der Gutenberg, und der ...
Matthias Grünewald. Und so weiter, und so weiter. ... Das
war'n die besten, mein Lieber. Vom Rhein sein, das heißt:
vom Abendland. Das ist natürlicher Adel. D a s is Rasse.
Sei'n Sie stolz drauf, Leutnant Hartmann, und hängen Sie
die Papiere Ihrer Großmutter auf den Abtritt!


.

Als Rheinländer kann ich dem natürlich nur voll und ganz zustimmen.
:D

Klaus E. Daniel
29.06.2003, 14:58
Fein, Nagy.

Aber bedenken Sie auch, daß diese Rheinläder den ganzen Osten besiedelt haben. Ich habe das immer im Kopf. Mehr noch, sie gingen neue Ehen mit der dortigen Bevölkerung ein.


Vom Baltikum bis nach Schlesien.

Hitler konnte sich seine rassischen Theorien in die Haare schmieren.

Gruß

K.E.D.

Nagy
29.06.2003, 15:19
Original von Klaus E. Daniel
Fein, Nagy.

Aber bedenken Sie auch, daß diese Rheinläder den ganzen Osten besiedelt haben. Ich habe das immer im Kopf. Mehr noch, sie gingen neue Ehen mit der dortigen Bevölkerung ein.


Vom Baltikum bis nach Schlesien.

Hitler konnte sich seine rassischen Theorien in die Haare schmieren.

Gruß

K.E.D.

Von Hitlers Rasse Theorien halte ich auch nichts.

Intressant ist in diesem Zusammenhang vielleicht auch, daß Siebenbürger Sachsen von ihrer Herkunft mitnichten "Sachsen" sondern rheinische bzw. Mosel Franken (also keine "bayerischen" Franken, bzw Alemannen) sind.

Weis nicht warum die dann""Sachsen" genannt wurden, aber im heutigen Ungarn werden auch alle deutschstämmigen Ungarn als Schwaben bezeichnet, wo auch immer sie herstammen.

Klaus E. Daniel
29.06.2003, 16:04
Nun, im Prinzip haben Sie recht. Die eigentlichen Sachsen waren ja längst nicht mehr in ihrem Stammgebiet, sondern waren nach Norden gezogen. Aber die Bezeichnung hatte sich eingeprägt. Offenbat hat das Volk noch ein geschichtliches Gedächtnis gehabt.

Ihren eigentlichen Fehler haben sie später mit dem Eintritt in die Reformation gemacht. Jetzt standen sie nicht mehr unter dem Schutz der Katholischen Kirche und der Wiener Kaiser konnte sie verfolgen.

Das es ihnen später noch schlechter ging und sie scharenweise nach Westdeutschland auswanderten, kann man ihnen unter diiesem Gesichtspunkt nicht verargen.

K.E.D.

Nagy
29.06.2003, 16:32
Hab mich mal ein bisschen schlau gemacht und die Bezeichnung Sachse geht wohl auf die damalige Kanzleisprache Ungarns, lateinisch, zurück.
Hier wurden alle Deutschen unter Saxones geführt.


Siebenbürgern (ungarisch "Erdely" )hatte in Ungarn traditionell ein hohes Maß an Eigenständigkeit und galt zur Zeit wo West Ungarn von den Habsburgern und Ostungarn von den Türken besetzt war, quasi als ungarischster Teil Ungarns, auch wenn der regierende Fürst ein Lehnsmann des Sultans war.

Die Schwierigkeiten mit den Habsburgern rührten nicht von religiösen Differenzen, sondern von den Unabhängigkeitsbestrebungen Siebenbürgens und seines Fürsten Rákóczi her.

Klaus E. Daniel
29.06.2003, 21:53
Darauf werde ich antworten, aber nicht mehr jetzt.

Gruß

K.E.D.

Dampflok
29.06.2003, 23:11
Es gab aber nicht nur Siebenbürger Sachsen sondern auch Banater Schwaben in Rumänien - wobei mir bewußt ist, daß der Banat einst Teil Ungarns gewesen ist.

Diese deutschen Völkchen hielten jahrhundertelang so stur an ihrer Tradition fest, daß sie sich noch vor ein paar Jahrzehnten mit den deutschen Nachbardörfern "bekriegten" und somit zumeist nur aus demselben Dorf ihre Paarungen vornahmen.

All diese Tradition stirbt uns jetzt in diesen kurzen paar Jahrzehnten unter den Fingern weg und in ca. 20 Jahren, wenn die Alten weggestorben sind, werden die jungen genauso ein kauderwelsches Denglisch von sich geben wie die hiesige SMS - Kinderkatastrophe, die einmal unsere "Elite" dasstellen soll. Tradition, Herkunft - was ist das?


.

Nagy
29.06.2003, 23:54
Die Banater Schwaben kamen aber erst über 500 Jahre nach den Siebenbürgensachsen nach Ungarn.

Stimmt, leider leben kaum noch Banater Schwaben und Siebenbürgensachsen im heutigen Rumänien.

<--
30.06.2003, 21:31
Das passt jetzt gerade nicht, aber hier gibt es ja kein richtiges Thema oder? (Sonst kann ich das auch wieder löschen.)

Das ist jetzt nur ein aus dem Zusammenhang gerissener Teil einer Geschichte - ich finde ihn trotzdem vielleicht interessant (weiß nicht genau):


Ein Skorpion trifft am Ufer eines Flusses einen Frosch.
"Lieber Frosch, nimmst du mich auf deinem Rücken mit ans andere Ufer?",
fragt der Skorpion.
"Ich bin doch nicht lebensmüde. Wenn wir auf dem Wasser sind,
dann stichst du mich und dann sterbe ich", antwortet der Frosch.
"Nein, wenn ich dich steche, dann gehe ich doch auch unter und sterbe", sagte der Skorpion.
"Das leuchtet mir ein. Steig auf meinen Rücken", sagt der Frosch.
Kaum sind sie ein paar Meter geschwommen,
verspürt der Frosch einen stechenden Schmerz.
"Verdammt, jetzt hast du mich ja doch gestochen. Jetzt sterben wir beide", sagt der Frosch.
"Ich weiss. Tut mir leid, aber ich bin nun mal ein Skorpion, und Skorpione stechen nun mal",
antwortet der Skorpion.

Klaus E. Daniel
01.07.2003, 11:12
Tut mir leid, Nagy, Ich hatte gestern einen schweren Sturz, muß mich erst wiedwe "zusammensetzen". Dewegen noch keine Antwort.

Gruß

K.E.D.

Nagy
01.07.2003, 20:29
Gute Besserung!


Habe die entprechenden Kapitel in
" Die Ungarn, Ein Jahrtausend Sieger in Niederlagen " von Paul Lendvai , (ein sehr empfehlenswertes Buch) wieder durchgelesen und in Kurzfassung stellt sich die Sache so da:

Nach der gegen die Türken verlorenen Schlacht von Mohacs 1526 begann in den nicht mehr von den Habsburgern kontrollierten Gebieten die Reformation und konnte sich vor allem in Siebenbürgen ungestört ausbreiten.
Kaiser Rudolf der II. versuchte später mittels der Terrorherrschaft seines Generals Basta und dessen Söldnertruppe Siebenbürgen zu rekatholisieren.
Die jahrzehnte andauerden Repressalien verbitterten das Volk und führten zu mehreren Aufständen und schließlich nach den Siegen des Fürsten Bocskai zum Frieden von Zsitvatorok in dem die kaiserliche Seite weithegende religiöse Freiheit einräumen mußte, weswegen der Gegenreformation in Siebenbürgen im Gegensatz zum Königreich Ungarn
kein Erfolg beschieden war.

Religionskonflikte hatten also schon Einfluß auf die Geschichte Siebenbürgens aber nicht speziell auf die der Siebenbürgersachsen bzw auf eine andere Behandlung aufgrund ihrer deutschen Herkunft.
Sie wurden von den Kaiserlichen nicht anders behandelt als andere Ungarn.

Klaus E. Daniel
03.07.2003, 11:18
Als niedersächsicher Ministerpräsident sagte Schröder folgendes:


Offenbar ist die Bundesregierung bereit, eine ganze Region ökonomisch
und sozial an die Wand zu fahren.
(Zur Absicht der Bundesregierung, die Kohle-Subventionen zu kürzen)
(DER SPIEGEL) (10.3.97)

Gerhard Fritz Kurt Schröder


Preisfrage, was sagt er jetzt?

K.E.D.

Nagy
03.07.2003, 11:20
Vielleicht versucht er´s mit nem Adenauer Zitat.
Auf den Vorwurf, er habe gestern noch das genaue Gegenteil gesagt antwortete der Alte sinngemäß:
"Meine Damen und Herren, Sie können mich doch nicht daran hindern alle Tage klüger zu werden!"

Klaus E. Daniel
03.07.2003, 11:44
Nagy,

ich kenne das Adenauerzitat. aber Schröder kann zu Adenauer nur hochsehen. Wenn man soviel Unsinn wie Schröder gemacht gemacht - er wird jetzt schon von seinem NRW Ministerpräsident und "Parteifreund als Egomane bezeichnet- söllte seinen politischen Löffel abgeben.

Aber ich habe ihn ja heute wieder in Imperatorenpose in Mitteldeutschland auf dem Deich gesehen, genau wie damals- der geht nicht.

Gruß

K.E.D.

PS: übrigens damals habe ich nicht CDU gewählt.

Klaus E. Daniel
08.07.2003, 14:37
Es ist eine unbestrittene Wahrheit, daß die Päpste Jahrhunderte lang an der Spitze eines Mord- und Raubsystems gestanden haben, das mehr Menschenleben geschlachtet, als irgend ein Krieg oder eine Seuche "im Namen Gottes und Christi". Der Weg des Papsttums ist ein Weg des Grauens und Entsetzens. Rechts und links ist er eingesäumt von Tausenden von Scheiterhaufen und Tausenden von Blutgerüsten. Prasselnd schlagen die Flammen zum Himmel empor.

Paul Graf von Hoensbroech



Was dagegen? Ist doch ein interessante Thema. Aber bitte unter "Literatur Diskuskusionen ".

K.E.D.

Klaus E. Daniel
11.07.2003, 11:51
Erzählte ich schon dies einmal?



PC's neigen - wie Parteien, die politische Klasse, die Ehe, die Regierung - dazu, sich vorwiegend mit der Lösung solcher Probleme zu befassen. die es so nicht gäbe.

Quelle nicht bekannt.

Kritik: PC's können sich nicht autonom mit etwas befassen, (mit Ausnahme von HAL :-: ), denn sie werden von Menschen angewiesen.

Siran
11.07.2003, 12:09
Vielleicht eher so:


Mit Computern löst man Probleme,
die man ohne sie gar nicht hätte.

Klaus E. Daniel
11.07.2003, 12:47
Schmunzel. :-:

1. haben Sie recht und

2. habe ich erst einmal gestaunt, daß Fontane etwas von von Computern verstand.

Bis der Groschen (cent?) fiel.

Jatzt mache ich Ihnen den Vorschlag, Ihre ganze Sig zu zentrieren.

Freundlich

Klaus E. Daniel

Siran
11.07.2003, 13:00
Ist doch ein wunderschöner Strich dazwischen. :)

Klaus E. Daniel
12.07.2003, 10:18
Wieviel Unzufriedenheit, Verdrossenheit, Ekel und Trotz in der heutigen
Literatur! Das kann doch nicht der einzige Antrieb zum Schreiben sein!
(Mein schwarzes Sofa)

Christine Brückner, 1921 bis 21.12.1996, deutsche Schriftstellerin.

Klaus E. Daniel
16.07.2003, 12:10
Diese umgangssprachliche Redensart ist als Kommentar zu verstehen, mit dem man seine Verwunderung oder Entrüstung ausdrückt: Er hat den ganzen Lottogewinn in einem Jahr durchgebracht. Sachen gibts, die gibts gar nicht! So heißt es auch in einem Artikel der Zeitschrift »Hörzu«: »Da hamse doch glatt Leipzsch mit weechem b geschriem. Also Leibzig statt Leipzig! Sachen gibts!« (Nr. 14, 1984, S. 101).

© 2003 Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus

Klaus E. Daniel
17.07.2003, 12:45
Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleiche Verteilung der Güter.
Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends.

The inherent vice of capitalism is the unequal sharing of blessings; the inherent virtue of socialism is the equal sharing of miseries.

Sir Winston Leonard Spencer Churchill

<--
17.07.2003, 22:57
"Ich lebe, ich töte, ich übe die sinnverwirrende Macht des Zerstörers, mit der verglichen die Macht des Schöpfers als billiger Abklatsch erscheint. Das heißt glücklich sein! Das ist das Glück, diese unerträgliche Erlösung, die umfassende Verachtung, das Blut, der Hass rings um mich, dise unvergleichliche Vereinsamung des Menschen, der das ganze Leben unter seinem Blick hält, die maßlose Freude des straflosen Mörders, diese unerbitterliche Logik, die Menschenleben zermalmt [...] um endlich die ewige Einsamkeit zu vollenden."

aus Caligula von Albert Camus

<--
19.07.2003, 17:58
"Wenn der Staatsschutz wichtig ist, dann ist das Menschenleben nicht wichtig. Das ist klar. Wer denkt wie du, muss diese Schlussfolgerung anerkennen und sein Leben für nichts achten, da doch Geld alles bedeutet. Ich jedenfalls habe beschlossen, logisch zu sein, und da ich die Macht besitze, werdet ihr sehen, was die Logik euch kosten wird. Ich werde die Widersprechenden und die Widersprüche ausroten. Wenn nötig, fange ich bei dir an."

auch aus "Caligula" von Albert Camus

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23.07.2003, 21:52
"Der erste Alkalde: Aber Sie haben doch gesagt, die Wahl sei frei?
Nada: Sie ist es in der Tat. Wir gehen nur von dem Grundsatz aus, dass eine negative Stimme keine freie Stimme ist. Sie ist viel mehr gefühlsbedingt und infolgedessen ein Sklave der Leidenschaft."

aus "Der Belagerungszustand" von Albert Camus

Klaus E. Daniel
30.07.2003, 11:55
Man nehme 12 Monate, putze sie ganz sauber von Bitterkeit, Geiz, Pedanterie und Angst und zerlege jeden Monat in 30 oder 31 Teile, so daß der Vorrat für ein ganzes Jahr reicht. Nun wird jeder Tag einzeln angerichtet aus einem Teil Arbeit und zwei Teilen Frohsinn und Humor. Danach füge man drei gehäufte Eßlöffel Optimismus hinzu, einen Teelöffel Toleranz, ein Körnchen Ironie und Takt. Jetzt wird noch alles reichlich und mit viel Liebe übergossen. Das fertige Gericht empfiehlt sich jetzt noch mit Sträußchen kleiner Aufmerksamkeiten zu schmücken und serviere es dann täglich mit Heiterkeit und mit einer guten, erquickenden Tasse Tee...

Catharina Elisabeth Goethe (1731 - 1808), die Mutter von Johann Wolfgang v.Goethe

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01.08.2003, 16:45
Was man gemeinhin Wirklichkeit nennt, ist, exakt gesprochen, ein aufgebauschtes Nichts. Die Hand, die zugreift, zerfällt in Atome; das Auge, das Sehen will, löst sich in Dunst auf. Wie könnte das Herz sich behaupten, wenn es die Tatsachen gelten ließe? Wer eine Neigung hätte, auf Tatsachen zu insistieren, der müsste gar bald die Erfahrung machen, dass er noch weniger als ein Nichts, nur Schatten des Nichts und Befleckung durch diese Schatten gesammelt hat.

Hugo Ball in "Die Flucht aus der Zeit"

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01.08.2003, 16:50
Es ist unsere Überzeugung, dass ihr schuldig seid. Schuldig, regiert zu werden, versteht sich. Aber ihr müsst euch eurer Schuld bewusst sein. Und ihr werdet eucht nicht schuldig fühlen, solange ihr nicht müde seid. Wir sorgen dafür, dass ihr müde werdet. Wenn ihr zum Umfallen müde seid, geht alles glatt.

aus "Der Belagerungszustand" von Albert Camus

Klaus E. Daniel
02.08.2003, 12:23
Shaw dachte nach und kam auf diesen Ausspruch, Da er etwas zu knabbern bietet, setze ich ihn hier rein:





Die Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, daß wir nicht besser
regiert werden als wir es verdienen.

George Bernard Shaw

Klaus E. Daniel
08.08.2003, 10:38
Die französische Schriftstellerin Colette war eine große Katzenliebhaberin. Als sie bei einem Besuch in Amerika eine Katze auf der Straße sitzen sah, beugte sie sich hinunter und nachdem die beiden eine Weile gemeinsam geschnurrt hatten, rief Colette ihrem Begleiter zu: "Wenigstens einer, der hier Französisch spricht!"

Fundstelle nicht zu ermitteln

Klaus E. Daniel
10.08.2003, 12:32
Nicht alle Eltern sind ja gute Eltern. In Deutschland scheint man da an den Weihnachtsmann zu glauben. Rund 15 Prozent versagen nachweislich, aber hier ignoriert man das. Die Folgen müssen die Kinder tragen. Der deutsche Staat zuckt nur mit den Schultern, sagt sorry und tut nichts. In Finnland dagegen ist die Schule vom Essen bis hin zur Freizeit der zentrale Ort. Sie ist bestens ausgestattet, ihre Architektur meistens wunderschön. Die Schüler haben nicht das Gefühl, daß ihnen hier wichtige Lebenszeit geklaut wird. Kein Lehrer steht mit mehr als 20 Kindern alleine da. Bei der Frage nach den Kosten frage ich immer zurück: Was kosten uns Menschen, die ein Leben lang keine Steuern zahlen, der Strafvollzug, die Vandalismusschäden und und und? Das bezahlen wir alle. Eine gute Schule wäre viel billiger.

Thelma von Freymann Erziehungswissenschaftlerin in Hildesheim, geboren in Finnland.

<--
10.08.2003, 13:08
Es ist unsere Überzeugung, dass ihr schuldig seid. Schuldig, regiert zu werden, versteht sich. Aber ihr müsst euch eurer Schuld bewusst sein. Und ihr werdet euch nicht schuldig fühlen, solange ihr nicht müde seit. Wir sorgen dafür, dass ihr müde werdet. Wenn ihr zum Umfallen müde seid, geht alles glatt.

aus "Der Belagerungszustand" von Albert Camus

Klaus E. Daniel
10.08.2003, 15:46
Die Tragik des Gedankens, Meinung zu werden, erlebt sich am schmerzlichsten in den Problemen des erotischen Lebens. Das geistige Erlebnis läßt hier Reue zurück, wenn es jene ermuntert, die bestenfalls Recht haben können. Und so mag
es gesagt sein: Jedes Frauenzimmer, das vom Weg des Geschlechts in den männlichen Beruf abirrt, ist im Weiblichen echter, im Männlichen kultivierter als die Horde von Schwächlingen, die es im aufgeschnappten Tonfall neuer Erkenntnisse begrinsen und die darin nur den eigenen Mißwachs erleben. Das Frauenzimmer, das Psychologie studiert, hat am Geschlecht weniger gefehlt als der Psycholog,
der ein Frauenzimmer ist, am Beruf.

Karl Kraus



So, nun muß ich wieder arbeiten, schwitzt nict soviel - ich tue es für euch ..


.-.

<--
10.08.2003, 17:57
Ich habe keine Freunde mehr, ich habe nur noch Komplizen. Dafür hat ihre Zahl zugenommen, sie umfaßt das ganze Geschlecht der menschen. Und unter den Menschen kommen Sie an erster Stelle. Der just Anwesende kommt immer an erster Stelle. Woher ich weiß, dass ich keine Freunde habe? Sehr einfach: das habe ich an dem Tag entdeckt, da ich mich umzubringen gedachte, um ihnen einen Streich zu spielen, um sie gewissermaßen zu strafen. Aber wen zu strafen? Wein paar wären überrascht gewesen, oder niemand hätte sich gestraft gefühlt. Da habe ich begriffen, dass ich keine Freunde hatte. Doch selbst wenn ich welche gehabt hätte, das hätte mir nicht weitergeholfen. Wenn ich hätte Selbstmord begehen und dann ihr Gesicht sehen können, ja, dann hätte es sich gelohnt. Aber das Erdreich ist finster, verehrter Freund, das Holz dick und undurchsichtig das Leichentuch. Augen der Seele? Ja, zweifellos, wenn es eine Seele gibt und wenn sie Augen hat. Aber eben, das weiß man nicht sicher, nie ist man sicher. Sonst gäbe es ja einen Ausweg, und man könnte dafür sorgen, dass man endlich ernst genommen wird. Die Menschen werden erst durch unseren Tod von unseren Gründen, unserer Aufrichtigkeit und der Tiefe unseres Kummers überzeugt. Solange man lebt, ist man suspekt und hat nur Anrecht auf ihre Skepsis. [...] Um aufzuhören, suspekt zu sein, muss man schlankweg aufhören, zu sein. [...] Die Märtyrer [...] haben die Wahl, vergessen, verspottet oder ausgebeutet zu werden. Verstanden werden sie nie.

aus "Der Fall" von Albert Camus

<--
11.08.2003, 19:53
Weitermachen - das ist das Schwierige. Wissen Sie zum Beispiel, warum man ihn [Jesus] gekreuzigt hat, ihn, an den Sie jetzt vielleicht denken? Nun, dafür gibt es eine Menge Gründe. Es fehlt nie an Gründen, einen Menschen umzubringen. Im Gegenteil, es ist unmöglich, sein Weiterleben zu rechtfertigen. Darum findet das Verbrechen immer Anwälte und die Unschuld nur bisweilen. Aber abgesehen von all den Gründen, die man uns zweitausend Jahre lang so eingehend erläutert hat, gab es für dieses furchtbare Sterben noch einen weiteren, mächtigeren Grund, und ich weiß nicht, warum man ihn so sorgfältig verbirgt. Er selber wusste, dass er nicht ganz unschuldig war, das ist der wahre Grund. Wenn er auch nicht die Last der Sünde trug, deren man ihn anklagte, so hatte er doch andere begangen, ob er auch selbst nicht wusste, welche. Wusste er es übrigens wirklich nicht?

aus "Der Fall" von Albert Camus

<--
11.08.2003, 22:27
Dieser Tod hat keine Bedeutung, ich schwöre dir, er ist nur das Zeichen einer Wahrheit, die mir den Mond unentbehrlich macht. Es ist eine ganz einfache, ganz klare, ein bisschen törichte Wahrheit, aber sie ist mühsam zu entdecken und schwer zu tragen.

aus "Caligula" von Albert Camus

Klaus E. Daniel
12.08.2003, 10:30
Na, Linkdpfeil, zwar Respekt, , aber so langsam kriegen wir den ganzen "Camus" beigebracht.

Gibt es keine anderen Bücher ?

Gruß

Klaus E. Daniel


:-:

<--
18.08.2003, 11:12
Doch, natürlich gibt es auch ein paar andere Bücher ;).
Aber Albert Camus hat halt sooo tolle Bücher geschrieben, also vorallem einzelne Ausschnitte aus seinen Büchern finde ich halt toll (mehr wie die Bücher insgesamt). Deshalb kenne ich mehr Bücher von Albert Camus wie andere...
Aber ich versuche das nächste Mal was von Andrè Gide zu zitieren, aber da muss ich erstmal was finden. :)

John Donne
28.08.2003, 18:15
Der Mensch wird geboren, um zu leben, nicht, um sich aufs Leben vorzubereiten.

Kunst dient immer der Schönheit, und Schönheit ist das Glück der Formbeherrschung, aber Form ist der Schlüssel des organischen Daseins, da alles Lebende einer Form bedarf.

Boris Pasternak, "Doktor Schiwago"

Hans Joseph
02.09.2003, 11:53
Bedenk' ich, eh' noch halb verzehrt mein Leben,
Erlosch mein Licht in dieser dunklen Welt,
Wie nutzlos ein Talent zu teil mir fällt,
Nicht zum Vergraben mir von Gott gegeben,
Gilt doch dem Dienst des Schöpfers all mein Streben,
Damit die Rechenschaft ihm einst gefällt;
...

John Milton: Auf seine Blindheit, übersetzt von Immanuel Schmidt,
in: Poetische Werke, Leipzig 1909; S. 220

HJR

Klaus E. Daniel
04.09.2003, 15:33
Einem Kameraden hilft man.
Einem Kollegen mißtraut man.
Mit einem Freunde ist man albern.

Peter Bamm

Klaus E. Daniel
14.09.2003, 13:40
..jetzt die vollständige Fassung:



Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin -

dann kommt der Krieg zu Euch! Wer zu Hause bleibt, wenn der Kampf beginnt, und läßt andere kämpfen für seine Sache, der muß sich vorsehen: Denn wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage. Nicht einmal Kampf vermeidet, wer den Kampf vermeiden will, denn er wird kämpfen für die Sache des Feindes, wer für seine eigene Sache nicht gekämpft hat.

Bertolt Brecht

Klaus E. Daniel
03.10.2003, 13:15
(...)Es ist sonderbar, aber solange man nciht vergißt, daß man fällt und fällt, ist nichts verloren. Das Leben scheint Paradoxe zu lieben - wenn man glaubt, man sei sicher. ist man immer lächerlich und kurz vor dem Absturz, (...)

Erich Maria Remarque, "Der Himmel kennt keine Günstlinge" (2 Weltkriege, von dem er den 1, aktiv erlebt hat, beim zweiten ist er rechtzeitig emmigriert. Erste Bücherverbrennung 1929 in ITALIEN, zweite durch Goebbels.

Klaus E. Daniel
05.10.2003, 13:56
(...)Es war im Sommer 1917 gewesen. Unsere Kompanie lag damals in Flandern und wir hatten unverhofft ein paar Tage Urlaub nach Ostende bekommen. Meyer, Holthoff. Breyer. Lüttgens, ich und noch einige andere. Die meisten von uns waren noch nie am Meer gewesen und die wenigen Tage, diese fast unbegreifliche Pause zwischen Leben und Tod, wurden zueiner wilden Hingabe an Sonne, Sand und Meer. Wir bliben den ganzen Tag am Strande, wir dehnten unsere nackten Körper in die Sonne - denn nackt sein, nicht Bepacktsein mit den Waffen und der Uniform. das hieß schon soviel wie Frieden -, wir tobten am Strande herum und stümten immer in das Meer hinein, wir spürten unsere Glieder, unseren Atem, unsere Bewegungen mit der ganzen Stärke, die die Dinge des Lebens in dieser Zeit hatten und wollten auch alles vergessen.

Aber abends, in der Dämmerung. wenn die Sonne fort war und die grauen Schatten vom Horizont her über das erblassende Meer liefen, dann mischte sich langsam in das Brausen der Brandung ein anderer Ton: er er wurde stärker und und übertönte es schließlich wie eine dumpfe Drohung: der Kanonendonner der Front.

Dann kam es vor, daß plötzlich ein fahles Schweigen die Gespräche unterbrach, daß die Köpfe sich lauschend hoben und daß aus den fröhliches Gesichtern müde gespielter Knaben jäh wieder das harte Anlitz der Soldaten hervorsprang, ergreifend, überweht für einen Augenblick noch von einem Erstaunen, einer Schwermut, in der alles war, was nie ausgesprochen wurde: Mut und Bitterkeit und Lebensgier, der Wille zur Pflicht, die Verzweiflung, die Hoffnung und die rätselhafte Trauer der früh Gezeichneten.

Ein paar Tage später begann die große Offensive, und schon am dritten Juli hatte die Kompanie nur noch 32 Mann und Meyer, Holthoff und Lütgens waren tot. (....)

Remarque, "Drei Kameraden"

pavement
05.10.2003, 14:02
gibts "stell dir vor, es ist krieg und keiner geht hin" nicht auch von tucholsky. kann mich erinnern, von dem mal irgendsowas gelesen zu haben.

Klaus E. Daniel
05.10.2003, 14:14
Das ist von Brecht, zudem noch unvollständig.

Gruß

KED

Klaus E. Daniel
08.10.2003, 11:15
Falsches Bismarck-Bild

»... Kurz vor dem 20.Juli 1944 besuchte einer der führenden Köpfe des Widerstandes gegen Hitler, der Diplomat Ulrich von Hassell, das Grab Bismarcks in Friedrichsruh. In seinem Tagebuch notierte er zehn Tage vor dem mißglückten Attentat: „Kaum zu ertragen, ich war dauernd in Tränen beim Gedanken an das zerstörte Werk.... . Es ist bedauerlich, welch falsches Bild wir selbst in der Welt von ihm erzeugt haben, als dem Gewaltpolitiker mit Kürassierstiefeln in der kindlichen Freude darüber, daß jemand Deutschland endlich wieder zur Geltung brachte. In Wahrheit war die höchste Diplomatie und das Maßhalten seine große Gabe. Er hat verstanden, die Gegner auszumanövrieren und trotzdem in einziger Weise in der Welt Vertrauen zu erwecken, genau umgekehrt wie heute.“ Jenes von Hassell beklagte Bild des Gewaltpolitikers Bismarck gehört - heute freilich ins Negative gewendet - zwar noch immer nicht der Vergangenheit an, doch die wirklich ernstzunehmenden Bismarck-Biographen der Gegenwart haben sich längst davon abgesetzt.«

Aus dem Zettelkasten


KED

Siran
08.10.2003, 16:22
Original von pavement
gibts "stell dir vor, es ist krieg und keiner geht hin" nicht auch von tucholsky. kann mich erinnern, von dem mal irgendsowas gelesen zu haben.

Ist zwar ein bisschen spät, aber hier ist der vollständige Brechttext:

Stell Dir vor, es kommt Krieg und keiner geht hin
dann kommt der Krieg zu euch!
Wer zu Hause bleibt, wenn der Kampf beginnt,
und lässt andere kämpfen für seine Sache,
der muss sich vorsehen:
Denn wer den Kampf nicht geteilt hat,
der wird teilen die Niederlage.
Nicht einmal Kampf vermeidet,
wer den Kampf vermeiden will:
Denn es wird kämpfen für die Sache des Feindes,
wer für seine eigene Sache nicht gekämpft hat.

Berthold Brecht

pavement
08.10.2003, 16:30
vielleicht hats tucholsky von brecht übernommen - aber das "stellt euch vor, es ist krieg und keiner geht hin" - zitat hab ich bei ihm mal gelesen.

Siran
08.10.2003, 16:38
Also von Tucholsky kann ich das nicht finden. Möglich, dass er es trotzdem mal verwendet hat, aber es gehört nicht zu seinen bekannteren Zitaten.

Klaus E. Daniel
08.10.2003, 16:55
Siran,


Stell Dir vor, es kommt Krieg und keiner geht hin
dann kommt der Krieg zu euch!
Wer zu Hause bleibt, wenn der Kampf beginnt,
und lässt andere kämpfen für seine Sache,
der muss sich vorsehen:
......

hatte ich oben schon geschrieben.

KED

Siran
08.10.2003, 17:04
Original von Klaus E. Daniel
Siran,


Stell Dir vor, es kommt Krieg und keiner geht hin
dann kommt der Krieg zu euch!
Wer zu Hause bleibt, wenn der Kampf beginnt,
und lässt andere kämpfen für seine Sache,
der muss sich vorsehen:
......

hatte ich oben schon geschrieben.

KED

Habe ich übersehen, tschuldigung.

Klaus E. Daniel
10.10.2003, 10:52
Schon gut, Siran, kann passieren :-:

Ein neues:


Stufen

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
in andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegensenden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden ...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

Hermann Hesse
(1877 - 1962), Nobelpreis für Literatur

Aufklärer
16.10.2003, 02:09
Auszug aus: Joachim v. Ribbentrop
Der Freiheitskampf Europas

Rede vom 26. November 1941 in Berlin



...In fünf Monaten ist nun auch diese letzte militärische Hoffnung der Angelsachsen in Europa zunichte geworden. Meine Herren! Ich glaube nicht zuviel zu sagen, wenn ich behaupte, daß diese fünf Monate des Feldzuges im Osten als die bisher größte militärische Tat der Weltgeschichte bezeichnet werden wird. In diesen fünf Monaten ist es gelungen, im Kampf gegen einen zäh und verbissen und aus Angst vor dem Genickschuß seiner Kommissare meist bis zum Todesmut kämpfenden Gegner, gegen unabsehbares Kriegsmaterial, Artillerie, Tanks modernster Art usw., gegen die operative Schwierigkeit des ungeheuren russischen Raumes, gegen ungünstiges Wetter, Schlamm, Regen, Schnee, Kälte und auf den in unbeschreiblichem Zustand befindlichen Wegen dieses Landes die gut ausgerüstete und zahlenmäßig größte Armee der Welt vollkommen zusammenzuschagen. Es ist dies eine Ruhmestat unserer Soldaten und der verbündeten Truppen, die jedem, der die einzelnen Phasen dieses gigantischen Kampfes auch nur aus der Ferne miterlebt hat, mit fassungsloser Bewunderung erfüllt, und auf die die Heimat nur mit Ehrfurcht blicken kann. Jedoch ich glaube, alle Heldentaten unserer wunderbaren Truppen wären trotz allem vergebens gewesen. wenn nicht ein allumfassendes, einmaliges Feldherrngenie diese Schlachten gelenkt hätte...

eine sehr sehr interessante Rede übrigens.Aber diese Stelle ist doch besonders schön oder..?

Frank
16.10.2003, 07:30
@Aufklärer
Es müsste schon eine sehr besondere Rede sein, die hierher gehört. Und eine Rede aus einer politisch verseuchten Zeit wird niemals diese Qualität erreichen.

Aufklärer
16.10.2003, 14:25
Willst du den link? ;)

Verseucht ist nur die BRD

pavement
16.10.2003, 16:17
wenn du ne rede wo reinschreiben willst, dann mach nen extrathread mit den titel "reden" auf, aufklärer und spamm nicht hier in diesen thread rein.

Aufklärer
17.10.2003, 14:32
Das mach ich glatt! :2faces: und wer sagt mir ob die verboten sind oder nicht?

pavement
17.10.2003, 14:38
Das mach ich glatt! und wer sagt mir ob die verboten sind oder nicht?

das was nicht verboten ist? eine rede?

eine rede ist ein historisches dokument; also schwerlich zu verbieten.

Aufklärer
17.10.2003, 14:42
Manche Reden sind Volksverhetztend schon vergessen?

Na ja ich mal mal einen auf ;)

Unter Literatur oder wo?

pavement
17.10.2003, 14:51
Manche Reden sind Volksverhetztend schon vergessen?

Na ja ich mal mal einen auf

Unter Literatur oder wo?

ja, ich denke unter literatur. aber erwarte nicht, dass jemand was dazu sagt.

kannst ja dazu schreiben "ich distanziere mich vom inhalt der rede" oder so.

aber versuch doch bitte mal, was anständiges zu schreiben/bringen; und gib doch am ende einer rede vorschläge, in welche richtung die diskussion hinbezüglich dieser laufen könnte.

hatte übrigesn im geschichte lk abi ne hilterrede zum analysieren. das wär doch auch was für dich, nicht wahr?

pavement
20.10.2003, 02:06
sowohl heinrich als auch thomas mann hatten ja beide eine ziemliche abscheu vor der schule, hier ein ausschnitt aus "proffesor unrat" dazu:

„Über Gegenstände, von deren Vorhandensein man nichts weniger als überzeugt war, etwa über die Pflichttreue, den Segen der Schule und die Liebe zum Waffendienst, eine gewisse Anzahl von Seiten mit Phrasen zu bedecken, dazu war man durch den deutschen Aufsatz seit Jahren erzogen. Das Thema ging einen nichts an; aber man schrieb. Die Dichtung, der es entstammte, war einem, da sie schon seit Monaten dazu diente, einen <<hineinzulegen>>, auf das gründlichste verleidet; aber man schrieb mit Schwung“(S.14/15).

von thomas mann findet sich zum "thema" schule ein sehr schönes kapitel in den "buddenbroks".

houndstooth
22.10.2003, 12:09
Government with insolence is despotism; but when contempt is added , it becomes worse; and to pay for contempt, is the excess of slavery. This species of government comes from Germany; and reminds me of what one of the Brunswick soldiers told me, who was taken prisoner by the Americans in the late war: “Ah!” said he, “ America is a fine free country, it is worth the people’s fighting for; I know the difference by knowing my own: in my country, if the Prince says, ‘Eat straw!’ we eat straw.” God help that country, though I, be it England or elsewhere, whose liberties are to be protected by German principles of government , and Princes of Brunswick.
( Thomas Paine –“Rights Of Man” { 1791} –Seite 74 )


Eine Regierung die sich durch Frechheit auszeichnet ist Despotismus ; doch kommt Verachtung hinzu , wird sie schlimmer; und um fuer Verachtung zahlen zu muessen , stellt das Uebermass von Sklaverei dar.
Diese Gattung der Regierung ruehrt von Deutschland her, und erinnert mich daran, was einer der Braunschweiger Soldaten, der von den Amerikanern waerend des letzten Krieges gefangen genommen wurde , mir erzaehlte : “ Ah !” sagte er “ Amerika ist ein gutes freies Land , es ist es wert , dass Leute dafuer kaempfen ; ich kenne den Unterschied von mir selber her , wenn in meinem Land der Prinz sagt ‘ Ess Stroh! ‘ dann essen wir Stroh “ ‘Gott gnade dem Land’ , dachte ich , ‘ sei es England oder sonst irgendwo, dessen Freiheiten durch deutsche Regierungsprinzipien oder denen der Braunschweiger Prinzen beschuetzt werden.
( Thomas Paine –“Rights Of Man” { 1791} )
[ Thomas Paine (1737-1809), Anglo-Amerikanischer politischer Philosoph, dessen Schriften enormen Einfluss auf zwei grosse Ereignisse des 18 ten Jahrhunderts ausgeuebt hatten : Die Amerikanische Revolution ( 1775-1783) und die Franzoesische Revolution ( 1789-1799) ]

Wie immer mit freundlichem Gruss

Bis dann....Heinz

houndstooth
27.10.2003, 11:15
Das “Problem der gedruckten Zeile “ von George Gamow

Die wahrscheinlich groesste Zahl die jemals in der Literatur erwaehnt wurde , bezieht sich auf das beruehmte “ Problem der gedruckten Zeile “ . Nehmen wir mal an, wir bauten eine Druckpresse die kontinuierlich eine Zeile nach der anderen drucken wuerde , die automatisch fuer jede neue Zeile eine andere Buchstabenkombination des Alphabets und andere Satzzeichen aussuchen wuerde. So eine Maschine wuerde aus einer Anzahl verschiedener Drehscheiben mit allen um den Rand herum versetzten Buchstaben und Zeichen bestehen.
jede Drehscheibe wuerde mit der naechsten genauso verzahnt werden wie die Drehscheiben im Odometer deines Autos , so, dass eine volle Drehung jeder Scheibe die Naechste ein Inkrement weiter fuehrt. Das Papier , so wie es von der Rolle kommt , wuerde nach jeder Bewegung automatisch an die Zylinder gedrueckt werden . So eine Druckpresse koennte ohne viel Schwierigkeiten gebaut werden , und wie sie aussehen wuerde zeigt die Zeichnung in Abbildung 4.

Lassen wir die Maschine mal anlaufen und beobachten die endlose Reihenfolge gedruckter Linien die von der Presse kommt. Die meisten Zeilen machen gar keinen Sinn. Sie sehen so aus:

“aaaaaaaaaaaaaaaa………..”

oder :

“ boobooboobooboo……….”

Oder auch:

“ zawkporpkosssscilm…………”

Da jedoch die Maschine alle moeglichen Buchstaben- und Zeichenkombinationen druckt , finden wir unter all dem sinnlosen Muell Saetze die Sinn machen. Natuerlich gibts einen Haufen bloedsinniger Saetze wie :

“ pferd hat sechs beine und ….”

oder

“ ich mag aepfel in terpentin gekocht….”

Doch eine Suche wird auch jede Zeile die von Shakespeare geschrieben wurde, aufzeigen, selbst die Seiten die er in den Papierkorb geschmissen hatte.
Tatsaechlich wuerde so eine automatische Druckpresse alles drucken was jemals geschrieben wurde ; angefangen bei der Zeit wo Menschen schreiben konnten : jede Zeile Prosa und Poesie , jeden Leitartikel und Anzeige aus Zeitungen ; jede schwerwiegende Ansammlung wissenschaftlicher Abhandlungen ; jeden Liebesbrief; jede Notiz fuer den Milchmann….

Weiterhin wuerde die Maschine alles drucken was in kommenden Jahrhunderten zu drucken sein wird. Auf dem Papier das von dem rotierenden Zylinder kommt, sollten wir die Poesie des dreizehnten Jahrhunderts finden , wissenschaftliche Entdeckungen der Zukunft, Reden die fuer den 500 sten Kongress der Vereinigten Staaten zu machen sind , und Berichterstattungen ueber internationale interplanetarische Verkehrsunfaelle des Jahres 2344 . Da wuerde es Seiten um Seiten von Kurzgeschichten und langen Romanen geben die noch nie von menschlicher Hand geschrieben wurden ; Herausgeber die solch eine Maschine in ihrem Keller haetten, wuerden nur die guten Teile von dem Muell auszusortieren haben – was sie jetzt sowieso tun.

Warum kann das nicht getan werden?

Na, lass uns mal die Anzahl der Zeilen zaehlen die von der Maschine gedruckt werden muesste um alle moeglichen Buchstaben – und Satzzeichenkombinationen hervor zu bringen.
Das englische Alphabet hat 26 Buchstaben, zehn Zahlen ( o, 1, 2….9 ) und 14 gewoehnliche Satzzeichen ( Leerraum ; Bindestrich , Komma, Doppelpunkt, Semikolon, Fragezeichen, Ausrufungszeichen, Schraegstrich, Trennstrich, Anfuehrungszeichen, Auslassungszeichen, Eckklammern, Rundklammern , Fluegelklammern ) insgesamt 50 Symbole.
Lass uns auch annehmen, dass die Maschine 65 Drehscheiben hat, die mit den 65 Stellen einer durchschnittlichen Zeile korrespondieren. Die gedruckte Zeile kann mit irgendeiner dieser 50 Moeglichkeiten anfangen. Fuer jede dieser 50 Moeglichkeiten gibt es auf der zweiten Stelle der Zeile 50 Moeglichkeiten , also 50 X 50 = 2500 Moeglichkeiten. Doch fuer jede gegebene Kombination der ersten zwei Buchstaben haben wir eine Wahl zwischen 50 moeglichen Zeichen an der dritten Stelle und so weiter. Insgesamt kann die Anzahl moeglicher Anordnungen in der vollen Zeile so ausgedrueckt werden:

65 mal {50 X 50 X 50 ……..X 50}

oder ……………..50^65

dies gleicht 10^110

Um ein Gefuehl fuer die Unermesslichkeit dieser Zahl zu bekommen , musst du dir mal vorstellen , dass jedes Atom im Universum eine einzelne Druckpresse waere; dann haben wir 3x10^74 Druckpressen die seit der Kreation des Universums kontinuierlich arbeiten , das heist fuer eine Periode von 3 Milliarden Jahre oder 10^17 Sekunden., sie druckten mit atomischer Vibrationsgeschwindigkeit , das heisst mit 10^15 Zeilen pro Sekunde.

Bis heute haetten sie ungefaehr

3 x 10^74 x 10^17 x 10^15 =

3x10^106

Zeilen gedruckt – das entspricht nur einem dreissigsten Teil eines Prozentes der Gesamtzahl die dafuer erforderlich waere.
Ja, es wuerde gewiss eine sehr lange Zeit dauern um irgend eine Form der Auswahl zwischen all diesem automatische gedrucktem Material zu machen.

( Zu der Zeit duerfte das Universum bei fast 0 Kelvin liegen und aus etlichen evaporierenden 'Schwarzen Loechern' [ Singularities] bestehen , oder hat sich schon einmal erneuert ; jeder unserer Bestandteilsprotonen wird Milliarden von Lichtjahren in irgend einem schwarzen Klumpen verbuddelt sein.H.)

Alle orthographischen Fehler meine Schuld, italics von George Gamow.



“Problem Of The Printed Line”. By George Gamow

Probably the largest number ever mentioned in literature pertains to the famous “Problem Of The Printed Line”. Suppose we built a printing press that would continuously print one line after another , automatically selecting for each line a different combination of the letters of the alphabet and other typographical signs. Such a machine would consist of a number of separate discs with the letters and signs all along the rim. The disc would be geared to another in the same wat as the number of discs in the mileage indicator of your car, so that a full rotation of each disc would move the next one forward one place. The paper as it comes
From a roll would automatically be pressed to the cylinder after each move. Such an automatic printing press could be build without much difficulty, and what it would look like is represented schematically in Figure 4.
Let us set the machine in action and inspect the endless sequence of different printed lines that comes from the press. Most of the lines make no sense at all. They look like this :

“aaaaaaaaaaaaaaaa………..”

or

“ boobooboobooboo……….”

or again :

“ zawkporpkosssscilm…………”

But since the machine prints all possible combinations of letters and signs , we find among the senseless trash various sentences that have meaning . There are , of course , a lot of useless sentences such as :

“ horse has six legs and…..”

or

“ I like apples cooked in terpentin………..”

But a search will reveal also every line written by Shakespeare, even those from the sheets that he himself threw into the wastepaper basket!

In fact such an automatic press would print everything that was ever written from the time people learned to write: every line of prose and poetry, every editorial and advertisement from newspapers , every ponderous volume of scientific treatises ,every love letter , every note to the milkman…..

Moreover the machine would print everything that is to be printed in centuries to come. On the paper coming from the rotating cylinder we should find the poetry of the thirtieth century , scientific discoveries of the future, speeches to be made in the 500th Congress of the United States, and accounts of interplanetary traffic accidents of the year 2344. There would be pages and pages of short stories and long novels , never yet written by human hand, and publishers having such machines in their basements would have only to select and edit good pieces from a lot of trash – which they are doing now anyway.

Why cannot this be done ? [sic]

Well, let us count the number of lines that would be printed by the machine in order to present all possible combinations of letters and other typographical signs.

There are 26 letters in the English alphabet, ten figures ( 0, 1, 2…..9 ) and 14 common signs ( blank space , period, comma, colon, semicolon, question mark, exclamation mark, dash, hyphen, quotation mark, apostrophe, brackets, parentheses, braces ) ; altogether 50 symbols. Let us also assume that the machine has 65 wheels corresponding to 65 places in an average printed line. The printed line can begin with any of these 50 possibilities . For each of these 50 possibilities there are 50 possibilities for the second place in the line ; that is , altogether 50 X 50 = 2500 possibilities. But for each given combination of the first two letters we have the choice between 50 possible signs in the third place, and so forth. Altogether the number of possible arrangements in the entire line may be expressed as :

65 times

{ X 50 X 50 ……..X50 }

or 50^65

which is equal to 10^110

To feel the immensity of that number assume that each atom in the universe represents a separate printing press, so that we have 3x1074 machines working continuously since the creation of the universe, that is for the period of 3 billion years or 1017 seconds, printing at the rate of atomic vibration , that is , 1015 lines per second. By now they would have printed about

3 x 10^74 x 10^17 x 10^15 = 3x10^106

lines - which is only one thirtieth of 1 per cent of the total number required.

Yes, it would take a very long time indeed to make any kind of selection among all this automatically printed material.

All othographical mistakes mine.

Georg Gamow 'One two three ….infinity'.;
Professor Of Physics ; University of Colorado
The Viking Press . New York © 1947, 1961 by Georg Gamow
Fourth printing December 1964
Pages 11 – 14 .

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This writer owns a paid copy of this book . Above excerpt is provided without profit and constitutes a 'fair use' of any such copyrighted material as provided for in section 107 of the US Copyright Law. In accordance with Title 17 U.S.C. Section 107, this material included information for research and educational purposes only .
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Es sagte einmal ein amerikanischer Mathematiker , Edward Kasner, seinem 9 jaehrigen Neffen Milton Sirotta dass es fuer die allerhoechste Zahl in der Welt noch keinen Namen gaebe. Wie wuerde er die Zahl nennen wenn es sie gaebe? “ Googol” war die Antwort.

1 googol = 1.0 × 10^100

1 googolplex = 10 ^1.0 X 10 ^ 100

houndstooth
29.10.2003, 07:03
STATEMENT BY THE ATOMIC ENERGY COMMISSION
[For immediate release June 29, 1954]
UNITED STATES ATOMIC ENERGY COMMISSION,
Washington 25, D. C.
The Atomic Energy Commission announced today that it had reached a decision in the matter of Dr. J. Robert Oppenheimer.
__________________________________________________ __________________________________________________ _________________________________--

[Mit der Mehrheit] Uebereinstimmende Meinung des Kommissars THOMAS E. MURRAY

Es dreht sich hier hauptsaechlich um Dr. Oppenheimer’s Loyalitaet. Diese Idee muss vorsichtig definiert werden, erstens generell , und zweitens in konkreter und zeitgenoessischer Weise.

Das Konzept der Loyalitaet birgt einen emotionellen Bedeutungsumfang. , es ist mit der Idee der Liebe , die Liebe eines Mannes seinem Land gegenueber verbunden.

Das englische Wort “ loyal” kommt zu uns von dem lateinischem Adjektiv “ legalis” , dass “ dem Gesetz entsprechend” meint, Im Wesentlichen ist die Idee der Loyalitaet mit der Idee der Gesetzmaessigkeit verwandt. Loyal zu sein meint, in ‘Webster’s” [ Woerterbuch ] “ der/dem rechtmaessigen Regierung oder Souveraen dem man unterlegen ist , treu zu sein. Diese Treue ist eine Obligation , sie ist eine zu erbringende Pflicht. Die Wurzel der Obligation und Pflicht liegt in der Rechtmaessigkeit der Regierung , von Buergern vernuenftig anerkannt und frei akzeptiert.

Der amerikanische Buerger ist sich dessen gewahr, dass seine Regierung , obgleich aller ihrer Mangelhaftigkeiten , eine Regierung unter dem Recht, vom Recht , und durch das Recht ist , daher ist er loyal zu ihr. Er erkennt weiterhin, dass seine Regierung , weil sie rechtmaessig ist, das Recht und die Verantwortung hat , sich gegen die Bestrebungungen solcher zu schuetzen die sie untergraben wollen.

Zusammenarbeit des Buergers mit dem rechtmaessigen Handeln der amerikanischen Regierung bei der Wahrnahme ihrer Hauptverantwortung gehoert auch zum Grundwesen amerikanischer Loyalitaet. Das ist das ausschlaggebende Prinzip im vorliegenden Fall.

Die allgemeine Definition von Loyalitaet nimmt eine schaerfere Bedeutung innerhalb der besonderen Auflagen der gegenwaertigen Krise ein. Die Voraussetzung fuer eine konkrete , zeitgenoessische Definition von Loyalitaet liegt in der Tatsache der " Kommunistischen Verschwoerung ” . Revolutionaerer Kommunismus hat sich als Weltmacht entpuppt, der die Dominanz der gesamten Menschheit als Zielsetzung hat. Er greift das gesamte Konzept eines Sozialgefueges an , dass sich auf Freiheit und Gerechtigkeit im Sinn liberaler Traditionen wie wir sie im Westen verstehen, beruft. Mehr noch, er bedient sich einer neuen Agressionstechnik , er kluegelte sich ein neues Machtkonzept aus. Er bedient sich aller passenden Verschwoerungmethoden , Methoden der Infiltration , Machenschaft, Taeuschung
und Falschheit , der Luegerei und geheimen Absprache. Dies sind die auserkorenen Methoden mittels deren er staendig versucht , die rechtmaessigen Regierungen und Gesellschaften der freien Welt von innen zu unterminieren.

Die Tatsache der kommunistischen Verschwoerung gab der amerikanischen
Regierung und dem amerikanischen Volk eine besondere Aufgabe. Es ist die Aufgabe , die nationale Sicherheit zu schuetzen, innerlich und aeusserlich , gegen die heimtueckischen Angriffe seines komunistischen Feindes. An der Heimatfront
ist man dieser Aufgabe durch Erstellung eines Systems von Gesetzen und Exekutivbestimmungen begegnet die dazu bestimmt waren, die rechtmaessige Regierung der Vereinigten Staaten vor den heimlichen Machenschaften der Untergrabung zu schuetzen.
[…]
[…]
Um die Angelegenheit bezueglich des Begriffsinhaltes von Loyalitaet zu klaeren ,
sind folgende Ueberlegungen noetig. .[…] […] Wo Verantwortung am hoechsten ist, sollte Ehrlichkeit am vollkommensten sein.


Quelle : (http://www.yale.edu/lawweb/avalon/abomb/opp06.htm)

STATEMENT BY THE ATOMIC ENERGY COMMISSION
[For immediate release June 29, 1954]
UNITED STATES ATOMIC ENERGY COMMISSION,
Washington 25, D. C.
The Atomic Energy Commission announced today that it had reached a decision in the matter of Dr. J. Robert Oppenheimer.

CONCURRING OPINION OF COMMISSIONER THOMAS E. MURRAY

[…]
[…]
The primary question concerns Dr. Oppenheimer's loyalty. This idea must be carefully defined, first, in general, and second, in concrete and contemporary terms.
The idea of loyalty has emotional connotations; it is related to the idea of love, a man's love of his country. However, the substance of loyalty does not reside solely in feeling or sentiment. It cannot be defined solely in terms of love.
The English word "loyal" comes to us from the Latin adjective "legalis," which means "according to the law." In its substance the idea of loyalty is related to the idea of law. To be loyal, in Webster's definition, is to be "faithful to the lawful government or to the sovereign to whom one is subject." This faithfulness is a matter of obligation; it is a duty owed. The root of the obligation and duty is the lawfulness of the government, rationally recognized and freely accepted by the citizens.
The American citizen recognizes that his Government, for all its imperfections, is a government under law, of law, by law; therefore he is loyal to it. Furthermore, he recognizes that his Government, because it is lawful, has the right and the responsibility to protect itself against the action of those who would subvert it. The cooperative effort of the citizen with the rightful action of American Government in its discharge of this primary responsibility also belongs to the very substance of American loyalty. This is the crucial principle in the present case.
This general definition of loyalty assumes a sharper meaning within the special conditions of the present crisis. The premise of the concrete, contemporary definition of loyalty is the fact of the Communist conspiracy. Revolutionary communism has emerged as a world power seeking domination of all mankind. It attacks the whole idea of a social order based upon freedom and justice in the sense in which the liberal tradition of the West has understood these ideas. Moreover, it operates with a new technique of aggression; it has elaborated a new formula for power. It uses all the methods proper to conspiracy, the methods of infiltration and intrigue, of deceit and duplicity, of falsehood and connivance. These are the chosen methods whereby it steadily seeks to undermine, from within, the lawful governments and communities of the free world.
The fact of the Communist conspiracy has put to American Government and to the American people a special problem. It is the problem of protecting the national security, internal and external, against the insidious attack of its Communist enemy. On the domestic front this problem bas been met by the erection of a system of laws and Executive orders designed to protect the lawful Government of the United States against the hidden machinery of subversion.
[…]
[…]
In order to clarify this issue of the meaning of loyalty, the following considerations are necessary.[…] […]Where responsibility is highest, fidelity should be most perfect.
http://www.yale.edu/lawweb/avalon/abomb/opp06.htm
__________________________________________________ __________________________________________________ _____________________________________-

Klaus E. Daniel
31.10.2003, 12:56
Zunächst Glückwunsch Heinz, daß Du auch hier arbeitest
!
Doch jetzt ein wichtige Literraturstelle:


Kannst du mich schmeichelnd je belügen,
Daß ich mir selbst gefallen mag,
Kannst du mich mit Genuß betrügen -
Das sei für mich der letzte Tag! ...
Werd' ich zum Augenblicke sagen:
Verweile doch, du bist so schön!
Dann magst du mich in Fesseln schlagen,
Dann will ich gern zugrunde gehn!"

(Goethe, Faust I)

Klaus E. Daniel
02.11.2003, 12:48
Neue Beiträge werden gesucht!

KED

houndstooth
22.11.2003, 14:16
Liebe Leserin & Leser:

Auf der Suche zur Antwort der Fragen nach dem Ursprungs des Lebens , nach unserer Alleinstellung im Kosmos und der Bedeutung des Begriffs ‘Leben’ wenden wir die Gesamtheit menschlichen Wissens an – ohne Erfolg. ( Richard Feynman schrieb, dass dies ‘meaningless’ Fragen seien und daher ‘nonkommunikativ’ seien).
Irgendwann am Ende unserem Suchweges kapituliert unsere Logik vor einer Scheingabelung : ‘Leben’ konnte nur durch etwas wie ‘goettliche Schoepfung’ zu Stande gekommen sein oder, es gibt eine logische Erklaerung , nur , unser Wissen ist noch zu beschraenkt sie zu erkennen.
In diesem Sinn ist im folgenden Beitrag der wissenschaftliche Euphemismus ‘ by design ’ ‘ miracle’ als ‘ Gott’ bzw. ‘ Goettliche Intervention’ zu verstehen.

Ich wuensche Ihnen im folgenden Beitrag das gleiche Vergnuegen, dass ich beim ersten Lesen der Gedanken von Christian de Duve erleben
durfte. H.

A Guided Tour Of The living Cell
The Living Cell
Christian de Duve
ISBN 0-7167-5006-6 (volume -2)
Copyright © 1984 by the de Duve Trust
Scientific American Library
Published in collaboration with
The Rockefeller University
Pages 252-253 ; chapter 15:
Pages 356-357 ; chapter 18
A mathematical Interlude.
Freie Uebersetzung aus dem englischem von mir, Heinz.
Alle Fehler stammen von mir .

Disclaimer:
This writer owns a paid copy of above book . Following excerpt is provided without profit and constitutes a 'fair use' of any such copyrighted material as provided for in section 107 of the US Copyright Law. In accordance with Title 17 U.S.C. Section 107, this material includes information for research and educational purposes only. Heinz

houndstooth
22.11.2003, 14:21
Christian de Duve ; Fuehrung durch die lebende Zelle ;
Seite 252

Ein mathematisches Zwischenspiel.

Stell dir mal vor , du solltest Aminosaeuren zusammen setzen.. Du sitzt in einem Ribosome und fuegst Aminosaeurenbuchstaben zu Polypeptidwoerter zusammen. Vor dir stehen 20 Schachteln, jede enthaelt eine andere Aminosaeure ; du kannst dir auch eine Tastatur mit 20 Tasten vorstellen oder sonst noch ein Geraet was du dir zur Auslese wuenschst.

Nimm an, du fuegst Polypeptiden zusammen , die 100 Buchstaben enthalten. Solch lange Woerter gibt es zwar nicht in unserer Sprache, aber insofern Proteine betroffen sind, ist das eine relative kleine Groessenordnung die einer Molekuelmasse von ungefaehr 12 000 Daltons entspricht.

Die Frage ist nun , wenn du in die Schachteln greifst, oder du tippst willkuerlich auf der Tastatur umher, was ist deine Chance, eine gegebene Plypeptidesequenz richtig zusammen zu fuegen ?

Die Antwort ist eine Zahl die nicht gerade so gering wie die Chance ist, dass Affen den gesamten ‘Hamlet’ auf Anhieb korrekt eintippen ; doch klein genug, um total jenseits unserer Vorstellungsgrenzen zu liegen.

Die Rechnung ist einfach: die Chance , die erste Aminosaeure richtig zusammen zu fuegen ist eine in zwanzig. Das Gleiche gilt fuer die zweite Aminosaeure , so dass die Chance die ersten beiden Aminosaeuren richtig zusammen zu fuegen ist eine in zwanzig hoch zwei , 1:202 , oder eine Chance aus vierhundert Moeglichkeiten, 1:400.

Wiederhole dieses Schema fuer jede Aminosaeure und du wirst merken, dass die Chance alle 100 richtig zusammenzufuegen 1 in 20^100 oder
10^ -130 ist. Brauchst dich nicht darum zu kuemmern dir diese Zahl vorzustellen, oder sie sich dir in familiaere Begriffe zu uebersetzen. Du kannst vergessen ,Polypeptiden per Chance korrekt zusammen zu setzen. Selbst wenn dir dabei die gesamte Erdbevoelkerung helfen wuerde , und jeder mit unglaublischer Geschwindigkeit 1 000 000
Polypeptiden zusammenfuegen wuerde , dabei niemals die gleiche Polypeptidekombination wiederholt , wuerde es 101007 Jahre dauern ,oder
5 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 mal laenger als das geschaetzte Alter des Universum um alle moeglichen Kombinationen durchzugehen.

houndstooth
22.11.2003, 14:24
Christian de Duve ; Fuehrung durch die lebende Zelle ;
Seite 252
Ein mathematisches Zwischenspiel.

Genug, die Pointe ist gemacht. Ribosomen koennen nicht willkuerlich arbeiten, sie muessen weisungsgemaess handeln. Wie wir sehen werden,
Tun sie das tatsaechlich und zwar mittels Anweisungen vom Nukleus. Doch das loest die Frage noch nicht ganz. Was war in prebiotischer Zeit , als noch keine Instruktionen vorhanden waren?

Fossilbefunden zufolge dauerte es weniger als eine Milliarde Jahre bis erkennbare Zellen in welchen hunderte spezifischer Proteine zusammen gearbeitet haben duerften , auf unserem Planeten erschienen. Was auch immer der Mechanismus der in der Zusammensetzung dieser Proteine gewirkt hatte, es ist mit Leichtigkeit zu beweisen, dass sie als Resultat einer unendlich kleinen Kombinationsanzahl im Vergleich zur totalen Anzahl der Gesamtkombinationsmoeglichkeiten erschienen waren.

Um diesen Punkt zu demonstrieren, machen wir mal eine ganz absurde Annahme: Die gesamte Masse der Erde ( 6x10^27 gr.) findet hier Anwendung , sie besteht in ihrer Ganzheit nur aus Polypeptidketten von 12 000 Dalton Molekulargewicht, jede stellt eine bestimmtes molekulaeres Spezimen dar , dies ergibt
( 6 x 10^27 x 6.023 x 10^23 ) / 12.000 = 3 x 10^47 Peptidmolekuele.
Jede milliardste Sekunde wird das Gemisch rearrangiert um einen neuen Polypeptidesatz zu erhalten , niemals wird eine gewesene Kombination

Seite 253

wiederholt , dies gibt uns
10^9 x 60 x 60 x 24 x 365 x 10^9 verschiedene Saetze in einer Milliarde Jahren., oder 3.1536 x 10^25 x 3 x 10^47 = ungefaehr 10^73 Molekuele aus
10^130 moeglichen. Selbst wenn wir unter diesen unwahrscheinlichen
Umstaenden die gesamte geschaetzte Masse des Universums anwenden , wuerde das uns nur ungefaehr ein-millionstel aller moeglichen Sequenzen in einer Milliarde Jahre liefern.

Dennoch , die Tatsachen sind vorhanden : die richtigen Polypeptiden die gebraucht wurden um um eine primitive Zelle zu machen, wurden wirklich vor einigen 4 milliarden Jahre zusammengesetzt , mit einer totalen Versuchsanzahl die nichts weiter als verschwindend wenig im Vergleich zur Zahl aller Moeglichkeiten war. War das, wie einige Biologen
glauben , ein phantastischer Gluecksschlag , ein einzigartiges Geschehen, dass sich nirgendwo im Universum wiederholt? So eine Ansicht kann nicht widerlegt werden , doch widerspricht es den Gesetzen
der Wahrscheinlichkeit. Die Chance ein Polypeptide richtig hinzu kriegen ist winzig genug , 10^—130, um solch ein Ereignis so gut wie unmoeglich zu machen. Wie also koennen wir die Wahrscheinlichkeit qualifizieren, zur gleichen Zeit 100 richtige Polypeptiden zu erhalten , oder 10^—13.000 ?
Um dies engegen aller Wahrscheinlichkeit zu schaffen bedarf es nichts weniger als ein Wunder.

houndstooth
22.11.2003, 14:29
Christian de Duve ; Fuehrung durch die lebende Zelle ;

Evolutionaere Roulette spielen

Seiten 356 - 357 ; Kapitel 18 werden folgen.

Wie immer mit freundlichen Gruessen

Bis dann...Heinz

houndstooth
24.11.2003, 02:08
Kapitel 18 ; Seite 356 ;
Evolutionaeres Roulettespiel

[…]
[…]
[…]
All diese Ereignisse sind in den Tiefen geologischer Ereignisse begraben. Und wir werden wahrscheinlisch nie wissen, wie sie zustande gekommen waren, dennoch sollten wir vielleicht die Moeglichkeiten molecular-biologischer Analyse , die Vergangenheit zu rekonstruieren , nicht unterschaetzen . Noch schwieriger ist es, den Werdegang aufzudecken der den ersten lebenden Zellen vorausgegangen ist und zu ihrem Erscheinen gefuehrt hatte. Diese Schwierigkeit hat jedoch biomolekulaere Archaeologen nicht davon abhalten koennen nach Hinweisen zu forschen. Sie haben schon fundamentale Beobachtungen gemacht, dass viele der kleinen organischen Molekuele wie Aminosaeuren , Zuckers, Purines und Pyrimidines die in lebenden Material zu finden sind, unter imitierten Umstaenden wie sie waehrend prebiotischen Zeiten vorherrschten, sich spontan bilden koennen. Selbst primitive Polymers konnten auf diesem Weg hergestellt werden, unter ihnen eine Art von Oligonukleiden ebenso wie “ Proteinoids” mit catalytischen Eigenschaften die Enzymen aehneln.

Behalt im Auge, dass dies nichts damit zu tun hat ,Leben in der Testtube zu kreieren oder sogar irgendetwas, das auch nur entfernt an das Molekuelgemisch erinnert, das man erhaelt ,wenn man lebende Organismusse auseinander nimmt. Diese kuenstlischen Gemische sind wirklich sehr ‘dreckig’. Zuzueglich zu Substanzen die wirklich in Lebewesen gefunden werden , enthalten sie alle Sorten anderer Molekue die sehr planlos zusammengefuegt wurden. Obwohl, sie koennten sich bis zu einem gewissen Punkt der ‘Ursuppe’ aehneln , aus denen sich die ersten Zellen entwickelten. Wie dieser Vorgang vonstatt ging , bleibt der Spekulation ueberlassen , doch begab er sich sehr wahrscheinlich auf sehr einfachem chemischen Niveau der die gleichen Kardinalgesetze der Variation, Aussuche und Wiedergabetreue anwendete die auch bei biologischer Evolution vorherrschen. Primitive Selbst-Instandhaltung und Selbst- Korrektursysteme muessen sich formiert haben und sich progressive in dynamische Strukturen von immer groesser werdender Komplexitaet und Stabilitaet entwickelt haben. Andere Moeglichkeiten sind ,wie in Kapitel 10 erwaehnt, in Betracht gezogen worden, dazu gehoeren Insamination der Erde aus dem Weltall ( Panspermia) . Doch dies drueckt das Problem nur zurueck zum Ursprung solcher Bakterien und dehnt die vorhandeneZeitspanne kaum mehr als drei oder vierfach aus , ausser , dass du die Theorie vom Urknall abweist und so wie der ikonoclastische britische Astronomer Sir Fred Hoyle an ein ‘Statisches ‘ Weltall von “enormer Antiquitaet” glaubst, was immer auch mit diesem Ausdruck gemeint sein mag.

houndstooth
24.11.2003, 02:22
Tatsaechlich ist das Alter des Universums fuer unsere Diskussion irrelevant. Wenn du die Wahrscheinlichkeit der Entstehung einer bakteriellen Zelle mit der einer zufaelligen Zusammenstellung seiner Komponentenatome vergleichst, dann wird selbst die Ewigkeit nicht ausreichen um eine fuer dich zu produzieren. So, du kannst es also , ebenso wie die meisten Biologen , gleich akzeptieren , dass der Prozess in nicht laenger als 1 milliarde Jahren abgeschlossen war und dass er sich vollkommen auf der Erdoberflaeche abgespielt hatte um, so frueh wie vor 3,3 Milliarden Jahren bakteriumaehnliche Organismusse wie sie in Fossilspuren aufzufinden sind, zu produzieren .

Nach dem Zeitpunkt beherrschten Bakterien allein die Welt , dies fuer mehr als 2 Milliarden Jahre ,derweil sie solch wichtige Eigenschaften wie Photosynthese ; oxidative Phosphorylation und, voraussichtlich den phagozytischen Lebensweg entwickelten ; gleichzeitig aenderten sie grundlegend die Eigenschaften der Atmosphaere und die Oberflaeche der Erde.

Und dann,vor etwas mehr als einer Milliarde Jahren , passierte das wohl einzig wichtigste Ereignis in der Geschichte des Lebens : die Formation der ersten eukariotischen Zelle . Nachdem erst einmal die erste eurkariotische Zelle vorhanden war, ging der evolutionaere Prozess in immer schneller werdendem Tempo voran . Die ersten vielzelligen Invertebrates erschienen vor einigen 800 millionen Jahren, die ersten Vertebrates ungefaehr 200 millionen Jahre spaeter und dann in beschleunigter Reihenfolge die hoeheren Fische, die Amphibians, die Reptilien, und schliesslich die Mamalien die ungefaehr vor 300 millionen Jahren erschienen. Primaten sind wahrscheinlich nicht aelter als 60 millionen Jahre und deren menschliche Abzweigung entstand nur vor 2 oder 3 millionen Jahren.

Das sind immer noch lange Zeitspannen. Nichtsdestotrotz, die Geschwindigkeit mit der Evolution voranging nachdem sie , sozusagen, erst mal ihren richtigen Weg gefunden hatte, und die anscheinende autokatalytische Art mit der sie sich beschleunigte, ist wirklich erstaunlich

Seite 357

insbesondere in Bezug auf die steigende Generationszeit der betroffenen Organismen die den Prozess eigentlich verlangsamt haetten sollen. Es brauchte mehr als 150 000 Generationen fuer den Affen sich in den Erfinder von Kalkulus zu entwickeln , wobei es einige 30 000 milliarden bakterische Generationen gebraucht haben duerfte eine Amoebe zu produzieren. Dies bringt uns zurueck zur Frage von Zufall und Design: Wieviel Zufall? Wieviel Design?

houndstooth
24.11.2003, 02:41
Die Antwort moderner molekuelaerer Biologie dieser viel debattierten Frage gegenueber ist kategorisch: Zufall, und nur Zufall allein , er hat alles gemacht, von der ‘Ursuppe’ bis zum Mensch , mit nur ‘Natuerlicher Auslese’ der seine Ergebnisse aussiebt. Die Bestaetigung hierfuer ist bei ueberwaeltigendem Tatsachenbeweismaterial zu finden .

Doch das ist nicht, wie manche es gerne sehen moechten, die ganze Antwort , denn Zufall operiert nicht in einem Vacuum . Er operiert in einem Universum, dass von ordentlichen Gesetzen regiert wird und aus Materialien besteht ,denen spezielle Eigenschaften angehoeren. Diese Gesetze und Eigenschaften sind Beschraenkungen die massgebend fuer das evolutionaere Roulettespiel sind und ihre hervorgebrachten Nummern begrenzen . Innerhalb dieser Nummern liegt das Leben und all seine Wunder , unser Bewusstsein eingeschlossen.

In Anbetracht der enormen Summe gluecklicher Zuege die hinter dem Erfolg des evolutionaerem Spieles liegt, kann man sich von rechtens wundern, zu welchem Ausmass dieser Erfolg tatsaechlich in das Gewebe des Universums geschrieben ist. Fuer Einstein, der einmal sagte : “ GOTT spielt nicht mit Wuerfeln” , koennte man dann antworten : “ Doch , ER tut’s , denn ER ist sicher dass ER gewinnt “. In anderen Worten, es mag sein ,dass es ein Design gibt. Doch es startete mit dem ‘Urknall’.

Solche Ansicht wird von einigen geteilt, nicht von anderen. Der franzoesische Wissenschaftler Jaques Monod , einer der Gruender der molekulaeren Biologie und der Author des gefeierten Buches “ Chance and Necessity” [ Zufall und Zwangslaeufigkeit] , herausgegeben in 1970 ,argumentierte eloquent fuer die entgegengesetzte Anschauung. “ Unsere Nummer” schrieb er “ kam ab im Spiel in Monte Carlo. [*1] . Und weiter “ Das Universum war nicht schwanger mit Leben , noch die Biossphere mit dem Mensch”. Sein letzter Schluss reflektiert stoisch ( und romantisch) verzweifelnden Existentialismus der seine Generation Intellektueller in Frankreich stark beeinflussste: “ Der Mensch weiss, dass er allein ist in der einsamen Weite des Universums dessem er durch Zufall entstanden ist.”

Seite 358

Das ist Unsinn, natuerlich. Der Mensch weiss garnichts darueber. Auch
hat er keine Gegenbeweise. Hingegen, was er weiss, – oder, zum Mindesten sollte er es wissen,- ist , dass mit der Zeit und vorhandenem Material , irgendetwas dass einer simplen lebendige Zelle aehnelte , von einem Menschen ganz zu schweigen , sich unmoeglich durch blinden Zufall bilden konnte, wenn das Universum nicht damit schwanger gewesen waere. Dieses Statement bedeutet in keiner Weise dass es eine starre deterministische Anschauung oder, umgekehrt, die vitalistische Anschauung von der Herkunft und Evolution des Lebens befuerwortet..

Es laesst genug Spielraum fuer noetige stochastische Prozesse die im Hintergrund dieser Geschehnisse eine Rolle spielen , so, wie sich die moderne darwinische Theorie das vorstellt. Doch was es tut, ist durch Hervorhebung der Bedeutung der eingebauten Begrenzungen innerhalb derer stochastische Prozesse ablaufen, eine rationelle Basis fuer eine mehr optimistische. Philosophie als die Monod’s anbietet.

Es gibt viele, die kein Beduerfnis fuer solch eine Philosophie haben, und noch viele mehr, die sich froehlich von jeder rationellen Basis fuer ihren
gehaltenen Glauben – oder Unglauben – trennen . Jene, vielleicht in geringer Anzahl, die religioes gesinnt sind doch gleichzeitig wissenschaftlicher Objektivitaet mit Respekt gegenueberstehen , moegen etwas Genugtuung durch die hier offerierte Anschauung erhalten. Bestimmt moegen sie dies befriedigender und ermunternder finden als das [Gedankengut] der sogenannten “Kreationisten’ , deren Vorstellungen wirklich eine Beleidigung gegenueber dem ‘Kreator’ darstellt, in den sie [vorgeben zu] glauben . Sie stellen ‘ihn’ sich als eine Art leichtfertig drolliges , wenn nicht arglistiges goettliches Wesen vor, der sein Werk anscheinend mit unzaehlbaren molekulaeren Ablenkungsmanoevern vollgestopft hat, das nur den einzigen Zweck erfuellte , Wissenschaftler auf einen phantastisch ausgekluegelten kosmischen Gartenweg irre zu fuehren.

[*1]
Ein Zweig der Mathematik, Wahrscheinlichkeit , hat eine Untergruppe , ,die die ‘Monte Carlo Methode’ genannt wird. H.

.................................................. .E..N..D..E....................................... ........

Klaus E. Daniel
29.11.2003, 00:08
"Zur Strafe für meine Autoritätsverachtung hat mich das Schicksal

selbst zu einer Autorität gemacht." Albert Einstein, 1930


EINSTEINS GLAUBENSBEKENNTNIS

Ende August 1932 schrieb Einstein in Caputh "Mein Glaubensbekenntnis" (Albert Einstein in Caputh) und sprach es Anfang September, im Auftrag und zu Gunsten der Deutschen Liga für Menschenrechte, auf Schallplatte.

_______________________________

"Mein Glaubensbekenntnis

Zu den Menschen zu gehören, die ihre besten Kräfte der Betrachtung und Erforschung objektiver, nicht zeitgebundener Dinge widmen dürfen und können, bedeutet eine besondere Gnade. Wie froh und dankbar bin ich, dass ich dieser Gnade teilhaftig geworden bin, die weitgehend vom persönlichen Schicksal und vom Verhalten der Nebenmenschen unabhängig macht. Aber diese Unabhängigkeit darf uns nicht blind machen gegen die Erkenntnis der Pflichten, die uns unaufhörlich an die frühere, gegenwärtige und zukünftige Menschheit binden.

Seltsam erscheint unsere Lage auf dieser Erde. Jeder von uns erscheint da unfreiwillig und ungebeten zu kurzem Aufenthalt, ohne zu wissen, warum und wozu. Im täglichen Leben fühlen wir nur, dass der Mensch um anderer willen da ist, solcher, die wir lieben, und zahlreicher anderer, ihm schicksalsverbundener Wesen.

Oft bedrückt mich der Gedanke, in welchem Maße mein Leben auf der Arbeit meiner Mitmenschen aufgebaut ist, und ich weiß, wie viel ich Ihnen schulde.

Ich glaube nicht an die Freiheit des Willens. Schopenhauers Wort: 'Der Mensch kann wohl tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will', begleitet mich in allen Lebenslagen und versöhnt mich mit den Handlungen der Menschen, auch wenn sie mir recht schmerzlich sind. Diese Erkenntnis von der Unfreiheit des Willens schützt mich davor, mich selbst und die Mitmenschen als handelnde und urteilende Individuen allzu ernst zu nehmen und den guten Humor zu verlieren.

Nach Wohlleben und Luxus strebte ich nie und habe sogar ein gut Teil Verachtung dafür. Meine Leidenschaft für soziale Gerechtigkeit hat mich oft in Konflikt mit den Menschen gebracht, ebenso meine Abneigung gegen jede Bindung und Abhängigkeit, die mir nicht absolut notwendig erschien. Ich achte stets das Individuum und hege eine unüberwindliche Abneigung gegen Gewalt und gegen Vereinsmeierei. Aus allen diesen Motiven bin ich leidenschaftlicher Pazifist und Antimilitarist, lehne jeden Nationalismus ab, auch wenn er sich nur als Patriotismus gebärdet.

Aus Stellung und Besitz entspringende Vorrechte sind mir immer ungerecht und verderblich erschienen, ebenso ein übertriebener Personenkultus. Ich bekenne mich zum Ideal der Demokratie, trotzdem mir die Nachteile demokratischer Staatsform wohlbekannt sind. Sozialer Ausgleich und wirtschaftlicher Schutz des Individuums erschienen mir stets als wichtige Ziele der staatlichen Gemeinschaft.

Ich bin zwar im täglichen Leben ein typischer Einspänner, aber das Bewusstsein, der unsichtbaren Gemeinschaft derjenigen anzugehören, die nach Wahrheit, Schönheit und Gerechtigkeit streben, hat das Gefühl der Vereinsamung nicht aufkommen lassen.

Das Schönste und Tiefste, was der Mensch erleben kann, ist das Gefühl des Geheimnisvollen. Es liegt der Religion sowie allem tieferen Streben in Kunst und Wissenschaft zugrunde. Wer dies nicht erlebt hat, erscheint mir, wenn nicht wie ein Toter, so doch wie ein Blinder. Zu empfinden, dass hinter dem Erlebbaren ein für unseren Geist Unerreichbares verborgen sei, dessen Schönheit und Erhabenheit uns nur mittelbar und in schwachem Widerschein erreicht, das ist Religiosität. In diesem Sinne bin ich religiös. Es ist mir genug, diese Geheimnisse staunend zu ahnen und zu versuchen, von der erhabenen Struktur des Seienden in Demut ein mattes Abbild geistig zu erfassen."
_____________________________________________-

Mit freundlicher Genehmigung des Albert Einstein Archivs, Hebrew University of Jerusalem, Israel

houndstooth
29.11.2003, 12:48
[...]
[...]
[...]

Kurz nachdem er das geschrieben hatte, war Udet in einem der beruehmtesten Luft-Duelle des Ersten Weltkrieges verwickelt.
Waehrend einer alleinigen Spähpatrouille nach Ballonen , beobachtete er wie , wie sich ihm ein kleiner , schnell bewegender Fleck annaeherte. Sekunden spaeter erkannte Udet die stumpfe Nase einer Spad VII und duckte sich fuer den Kampf vorbereitend in seinen Sitz .
Die zwei feindlichen Piloten rasten direkt auf einander zu , wendeten ab , jeder versuchte an das Heck des Gegners zu kommen.
Die Flugzeuge spiralisierten und drehten sich ,,anfaenglich konnte keiner der beiden Piloten einen guten Feuerstoss anbringen. Udet merkte bald, dass dieser Franzose kein Neuling , sondern ein gekonnter Pilot war ; denn fuer jeden Trick den Udet versuchte - Halbschleifen , Seitenabrutsch , scharfes abdrehen , - die ueberraschende Spad klebte sich verbissen an ihn , und brachte in dem Prozess noch kurze, gut gezielte Feuerstoesse an.

Waehrend eines Vorbeiflugs streifte Udets Blick seinen Feind und sah ein
blasses, verhaermtes Gesicht . Das Wort ‘Vieux’ warmit schwarzer Farbe an den Rumpf gemalt. Udet’s Herz sackte . Vieux Charles war der Name der allen Flugzeugen des George Guynemer gegeben wurde. – Udet war offensichtlich in ein Todesduell mit dem beruehmten franzoesischem Pilot eingeschlossen. Ploetzlich riss ein Kugelstrahl in Udet’s oberen Fluegel ,doch er schwang ab , und nach ein paar Kehrtwenden hatte er das franzoesische Ass in seinem Visier. Udet drueckte den Abschussknopf doch seine Gewehre blieben still. Sie hatten sich verklemmt. Verzweifelt haemmerte er noch mit seinen Faeusten auf ihnen ein als Guynemer gerade ueber ihn vorbei flug. Guynemer kam wieder hoch , fast kopfueber diesmal , doch anstatt einen Bleistrahl in seinen hilflosen Gegenueber zu senden , streckte er eine behandschuhte Hand heraus , winkte und verschwand gen Westen .
Bis an sein Lebensende hatte Udet diese ritterliche Tat nie vergessen.

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Ernst Udet: Rise and Fall of a German Ace

Germany's second-highest-scoring ace of World War I, the colorful and boisterous Ernst Udet had one of the most remarkable flying careers of the first half of the 20th century.

By O'Brien Browne for Aviation History Magazine

Klaus E. Daniel
29.11.2003, 13:09
Heinz,

sie machen mit ihren Gesangsgruppen oder was sie darunter auch verstehen, diesen ausgesuchten schönen Thread kapput.

Es ist so schade, zumal eine Menge daihinter steckt.
Das "Volk der Dichter und Denker" war einmal.

Gruß

Klaus

houndstooth
30.11.2003, 05:03
Original von Klaus E. Daniel

Heinz,

sie machen mit ihren Gesangsgruppen oder was sie darunter auch verstehen, diesen ausgesuchten schönen Thread kapput.

Es ist so schade, zumal eine Menge daihinter steckt.
Das "Volk der Dichter und Denker" war einmal.

Gruß

Klaus

Sorry Klaus ,

ich weis jetzt nicht was Du meinst , hab' wirklich keine Ahnung.

Findest Du , dass ich den Artikel aus dem Aviation History Magazine nicht haette einstellen sollen ?

Wie Du wissen wirst, ist es nicht meine Absicht , hier Probleme zu machen.

Wie immer mit herzlichem Gruss

Bis dann...Heinz

houndstooth
30.11.2003, 05:48
QUEEN NOOR
Leap Of Faith
Memoirs of an Unexpected Life
Copyright © 2003 Her Majesty Queen Noor
ISBN 0-7868-6717-5

This writer owns a paid copy of above book . Following excerpt is provided without profit and constitutes a 'fair use' of any such copyrighted material as provided for in section 107 of the US Copyright Law. In accordance with Title 17 U.S.C. Section 107, this material includes information for research and educational purposes only. H.
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Koenigin Noor ,
Seite V

FUER MEINEN GELIEBTEN HUSSEIN
LICHT MEINES LEBENS

Seiten 281-282

In Buckhurst liess am 15. Juni Hussein einen wunderschoenen Brief auf meinem Kopfkissen zurueck..

“ Dies ist eine besondere Zeit , dies ist ein besonderer Monat und ein ganz besonderes Jahr. “ schrieb er . “ Wir sind zehn Jahre aelter und zehn Jahre alt. Wir werden nie wieder 10 sein , doch mit GOTTES Gnade werden wir waehrend vieler kommenden Jahre weiterhin zusammen wachsen und reifen .Silber, Gold, wer kann es voraussagen?

“ Ich danke GOTT fuer unser Leben in Liebe und den Kindern mit denen wir gesegnet sind . Ich danke Dir fuer so Vieles. Ich weiss, dass es ist nicht alles ist was ich fuer Dich gewuenscht haette , noch kommt es dem nur annaehernd nah. Ich kenne mich selbst, ich kenne meine Schwaechen und ich weiss auch , dass ich gesegnet bin , Dich an meiner Seite zu haben, liebend, sorgend ,tapfer und rein. Durch Wachstum und Reife , nehmen die besten Dinge im Leben an Wert zu.

"Ich hoffe, dass die kommenden Zeiten besser als die vergangenen sein werden , und ich schaetze all die schoensten Erinnerungen unserer Reise durch die Zeit .
Trotz der Tatsache, dass sich alles von Zeit zu Zeit aendert , und man erst den Berg [fuer einen Anlauf] runterfahren muss bevor man anfangen kann ihn hoch zu fahren , fuehle ich , dass waehrend wir zusammen durch die Jahre steigen ,sich die Balance im Bereich der Gutherzigkeit befindet .

"Dies ist eine besondere Zeit, ein besonderer Monat und Jahr. Ich bin so stolz auf Dich wie Du mir zur Seite stehst. Ich bitte GOTT , dass ER Dir ueber Jahre hinweg gnaedig sein wird und uns Kraft und Mut gibt , Frohsinn , Zufriedenheit , und das Behagen , dass wir unser Bestes teilen und geben. GOTT segne unsere Familie. Und vielen Dank, dass Du Du bist. Der EINE GOTT war mir so gnaedig , ER brachte uns vor zehn Jahren zusammen , so dass ein liebender Ehemann und seine geliebte Ehefrau zusammen ein Leben starten konnten. Mit Dir an meiner Seite , feier ich jeden Tag. Frohen 10 ten und mit GOTTES Segen werden noch viele mehr kommen . Mit all meiner Liebe , Hussein.” [**] [***]

Koenigin Noor ,Seite 440 ,die letzten Zeilen :

Mein Liebstes, ich werde Dich nicht enttaeuschen. Ich werde auf dem Weg den wir zusammen geteilt haben, weitermachen , und ich weiss ,Du wirst dabei sein mir zu helfen , so wie Du immer dabei gewesen bist . Und wenn wir uns am Ende der Reise wiedertreffen, und wir wieder zusammen lachen , dann werde ich Dir tausend Dinge zu erzaehlen haben.

Noor Al Hussein
Bab al Salam
Amman, Jordan, November 2002
Ramada 1423
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Buckhurst ist eines von mehreren Schloessern die der koeniglichen , bzw. Hashimit Familie von Jordan in England gehoeren.
[**] Koenig Hussein I Muttersprache war nicht Englisch. Sein Wortgebrauch und Satzstellung nehmen sich daher besonders charmant an.
[***] Die Uebersetzung des Liebesbriefes , die sich dicht am engl. Original haelt , laesst der offiziellen im deutschen Buch ‘ KOENIGIN NOOR’ selbstverstaendlich den Vortritt. H.
[****] Noor heist ‘Licht’ ; Noor Al Hussein = Licht des Hussseins.

Klaus E. Daniel
30.11.2003, 12:29
Hervoragend, Heinz,
schreib so weiter.

Meine Anmerkung bezog sich nicht auf Dich und Deine Darlegungen, sondern Dein Niveau und ein gewissen anderneren thread.

Herzliche Sonntagsgrüße

Klaus

houndstooth
30.11.2003, 14:16
Hi Klaus,

alles klar.

Schoenen ersten Advent an alle heute.

Herzlichen Gruss...Heinz

Klaus E. Daniel
01.12.2003, 14:18
Mein Beitrag stand nicht hier.

Verstehe ich nicht.

Klaus E. Daniel

Klaus E. Daniel
02.12.2003, 14:42
Wasserspiele
. -
Bei Wittgenstein kondensiert so manche "Wolke Philosophie zu einem Tröpfchen Sprachlehre" (PU II, XI).
Bei seinen Schülern expandiert so manches Tröpfchen Wittgenstein zu einem akademischen Wasserfall.


Prof. Dr. phil. habil. Rainer Kohlmayer


Hätte auch ein Aphorismus sein können ...