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Vollständige Version anzeigen : Statistiken über Verbrechen: Ausländer/Inländer?



Mr_Undercover
05.06.2004, 21:06
Hallo,

mich würde interessieren, ob jemand Statistiken kennt, die zeigen, wie viel % der Verbrechen von Deutschen und wie viel % von Ausländern begangen werden.

Wenn man diese Zahlen dann mit den Anteilen der in Deutschland lebenden Deutschen & Ausländern vergleicht, kann man ja eigentlich genau sagen, ob es sich bei den meisten Vorwürfen gegen Ausländer um Klischees oder Tatsachen handelt - Ich habe nämlich absolut keine Ahnung, wie die Situation wirklich und objektiv betrachtet aussieht. Bisher war es nur immer so: Die Rechten sind gegen Ausländer und die Linken sind für Ausländer.

Die einzige Statistik, die ich kenne ist ein Ausländeranteil von 60% in Wiener Gefängnissen. Diese Zahl sollte doch jedem - auch objektiv betrachtet - zu denken geben, egal in welche Richtung, oder?

mike
05.06.2004, 21:25
http://www.bka.de/pks/pks2002/p_2_3_3.pdf

Wegweiser
06.06.2004, 01:37
Tatsächliche Statistiken wirst Du nicht finden - sie werden nicht erhoben. Gerade dann, wenn es um Kriminalität geht, wird gemauschelt ohne Ende.

Wenn Du eine Statistik zur Ausländerkriminalität suchst, wirst Du tatsächlich eine Statistik mit einem solchen Namen finden. Aber: Diese Statistik ist nur ein Teil des ganzen Problems. Bevor man dies wieder unterstellt: Nein, das soll kein Verweis auf eine Dunkelziffer sein (die allerdings, was man nicht oft genug erwähnen kann, enorme Ausmaße haben dürfte, da ausländische Gewalttäter nicht selten mit unglaublicher Brutalität auftreten und sich die Opfer - und das zu Recht - überlegen, vielleicht lieber nicht das eigene Leben zu riskieren und zur Polizei zu gehen). Vielmehr muß man beachten, wer denn in diesem Land als Ausländer gilt. Verbrechen von Illegalen kommen erst gar nicht in die Statistik, Verbrechen durch Paßdeutsche fallen wieder heraus. Dadurch, daß Ausländer mit bundesrepublikanischen Ausweisen in diesem Fall als "deutsch" gelten, ist eine tatsächliche Statistik über Deutsche absolut nicht mehr möglich und man ist komplett auf Schätzungen angewiesen. Statistiken zur Ausländerkriminalität enthalten nun also nur die Verbrechen jener paar wenigen (wird man ja sonst auch nicht müde uns zu erzählen!) Ausländer, die wir in diesem Staat haben und die nicht die bundesrepublikanisch-deutsche Staatsangehörigkeit besitzen. Man kann also davon ausgehen, daß man einen guten Teil der den Deutschen zugeschriebenen Kriminalfälle abziehen und der Ausländerkriminalitätsstatistik hinzufügen müßte.

Alternativ zu all dieser Mühe könnte man auch einfach seine Augen nicht vor der Wirklichkeit verschließen und seinen gesunden Menschenverstand gebrauchen. Wie Du richtig sagst, Mr_Undercover, sollten einem die Dinge, die praktisch vor unseren Augen passieren, durchaus zu denken geben. Egal was auch immer.


Wegweiser

sparty2
06.06.2004, 02:05
Verbrechen von Illegalen kommen erst gar nicht in die Statistik, Verbrechen durch Paßdeutsche fallen wieder heraus. Dadurch, daß Ausländer mit bundesrepublikanischen Ausweisen in diesem Fall als "deutsch" gelten, ist eine tatsächliche Statistik über Deutsche absolut nicht mehr möglich und man ist komplett auf Schätzungen angewiesen. Statistiken zur Ausländerkriminalität enthalten nun also nur die Verbrechen jener paar wenigen (wird man ja sonst auch nicht müde uns zu erzählen!) Ausländer, die wir in diesem Staat haben und die nicht die bundesrepublikanisch-deutsche Staatsangehörigkeit besitzen. Man kann also davon ausgehen, daß man einen guten Teil der den Deutschen zugeschriebenen Kriminalfälle abziehen und der Ausländerkriminalitätsstatistik hinzufügen müßte.


Na das dürfte doch nicht allzu schwer sein...
Ich mache es mal am Beispiel der Türken:

Menschem mit deutschem Pass in D 2002: 75.188.700
Türken mit türkischem Pass in D 2002: 1.912.200
Türken mit deutschem Pass in D 2002: 730.000

Tatverdächtige mit deutschem Pass 2002: 1.759.231
Tatverdächtige mit türkischem Pass 2002: 120.730

Quote nach deutschem Pass: 2,3%
Quote nach türkischem Pass: 6,3%

Tatverdächtige nach türkischer "Herkunft" unter der Annahme dass die "Eingedeutschten" die gleiche Quote haben wie die mit türkischem Pass: 45990

Damit ergibt sich dass die Statistik bei den Deutschen um 45990 Fälle, d.h. 2,6% korrigiert werden muss...
Daran sieht man, dass Aussagen wie


Man kann also davon ausgehen, daß man einen guten Teil der den Deutschen zugeschriebenen Kriminalfälle abziehen und der Ausländerkriminalitätsstatistik hinzufügen müßte.

wohl kaum zutreffend sind!

sparty2

Wegweiser
06.06.2004, 03:10
sparty2: Du setzt eine gleichbleibende Quote voraus. An deren Existenz kann und will ich allerdings nicht so recht glauben.


Wegweiser

derNeue
06.06.2004, 10:13
Na das dürfte doch nicht allzu schwer sein...
Ich mache es mal am Beispiel der Türken:

Menschem mit deutschem Pass in D 2002: 75.188.700
Türken mit türkischem Pass in D 2002: 1.912.200
Türken mit deutschem Pass in D 2002: 730.000

Tatverdächtige mit deutschem Pass 2002: 1.759.231
Tatverdächtige mit türkischem Pass 2002: 120.730

Quote nach deutschem Pass: 2,3%
Quote nach türkischem Pass: 6,3%

Tatverdächtige nach türkischer "Herkunft" unter der Annahme dass die "Eingedeutschten" die gleiche Quote haben wie die mit türkischem Pass: 45990

Damit ergibt sich dass die Statistik bei den Deutschen um 45990 Fälle, d.h. 2,6% korrigiert werden muss...
Daran sieht man, dass Aussagen wie

wohl kaum zutreffend sind!

sparty2

Die Quote schätze ich bei "eingedeutschten" Türken eher niedriger ein, da sie sich wohl schon mehr assimiliert oder "integriert" haben.
Frage wäre für mich:
Wie wird ein "Türke mit deutschem Paß" definiert?
Oder : wann gilt (nach dieser Statistik) ein ehemaliger "Türke mit deutschem Paß" als "Deutscher mit deutschem Paß"?
Außerdem beinhalten doch die "Menschen mit deutschem Paß" auch die
"Türken mit deutschem Paß" und auch alle anderen "Ausländer mit deutschem Paß". (?!) Die müßte man ja dann noch abziehen, wenn man ein wirkliches Bild der Kriminalität "der Deutschen" haben wollte. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
("Trau keiner Statistik, außer Du hast sie selbst gefälscht"...)

herby
06.06.2004, 12:16
Tatverdächtige mit deutschem Pass 2002: 1.759.231
Tatverdächtige mit türkischem Pass 2002: 120.730
Quote nach deutschem Pass: 2,3%
Quote nach türkischem Pass: 6,3%

Tatverdächtige nach türkischer "Herkunft" ........

Interessant ist wohl der Aspekt "Tatverdächtige". Wie sieht es aus mit den Tätern? Behandeln "deutsche" Polizisten alle Menschen gleich? Nach Auskunft meiner Tochter wurde sie schon einmal kontrolliert, nur weil sie Rasterzöpfe hatte (die "deutschen" Polizisten haben sich dabei nicht regelgerecht verhalten). Bin ich schon "verdächtig" wenn ich aussehe wie ein "Ausländer/Penner/Drogensüchtiger etc." ? Gibt es hierüber Statistiken?

gruß, herby

Siran
06.06.2004, 12:21
Ausländer sind auch bei den Verurteilten überrepräsentiert. Das hängt aber natürlich auch damit zusammen, dass sie eher in einem schlechten sozialen Umfeld aufwachsen, oftmals keinen Schulabschluss haben, etc. Deutsche mit solchem Hintergrund werden auch überproportional häufig straffällig.

herby
06.06.2004, 12:37
Ausländer sind auch bei den Verurteilten überrepräsentiert. Das hängt aber natürlich auch damit zusammen, dass sie eher in einem schlechten sozialen Umfeld aufwachsen, oftmals keinen Schulabschluss haben, etc. Deutsche mit solchem Hintergrund werden auch überproportional häufig straffällig.

Dem ist nichts hinzuzufügen!
außer:
Die Demokratie setzt die Vernunft des Volkes voraus, die sie erst hervorbringen soll. (Karl Jaspers)
Ausländer sind halt auch nur "Menschen"! Das mit der Vernunft wird sicher noch eine Weile dauern. :)

derNeue
06.06.2004, 13:15
Interessant ist wohl der Aspekt "Tatverdächtige". Wie sieht es aus mit den Tätern? Behandeln "deutsche" Polizisten alle Menschen gleich? Nach Auskunft meiner Tochter wurde sie schon einmal kontrolliert, nur weil sie Rasterzöpfe hatte (die "deutschen" Polizisten haben sich dabei nicht regelgerecht verhalten). Bin ich schon "verdächtig" wenn ich aussehe wie ein "Ausländer/Penner/Drogensüchtiger etc." ? Gibt es hierüber Statistiken?

gruß, herby
Wie kommen Sie darauf, anzunehmen das die Polizei dies nicht tut?
Nur, weil Ihre Tochter meint, wegen ihrer Zöpfe kontrolliert worden zu sein?
Das halte ich für ein Vorurteil. Ich glaube, wir können unterstellen, daß nur
wirklich Tatverdächtige, egal ob Ausländer oder Deutsche, in die Statistik
einfließen.
Den von mir vorgebrachten Einwand gegen die o.a. Statistik halte ich für
wesentlich relevanter.

derNeue
06.06.2004, 13:31
Ausländer sind auch bei den Verurteilten überrepräsentiert. Das hängt aber natürlich auch damit zusammen, dass sie eher in einem schlechten sozialen Umfeld aufwachsen, oftmals keinen Schulabschluss haben, etc. Deutsche mit solchem Hintergrund werden auch überproportional häufig straffällig.
Dann sollte man aber auch die Ursachen nennen:

Deutschland hat sich mit einer in der Welt einmaligen Asylgesetzgebung über viele Jahre nicht-qualifizierte Wirtschaftsflüchtlinge ins Land geholt, die schon in den Heimatländern eher zu den unteren sozialen Schichten gehörten.
Die Folgen zeigen sich u.a. in einer überdurchschnittlich hohen Ausländerkriminalität hierzulande.

Siran
06.06.2004, 13:33
Dann sollte man aber auch die Ursachen nennen:

Deutschland hat sich mit einer in der Welt einmaligen Asylgesetzgebung über viele Jahre nicht-qualifizierte Wirtschaftsflüchtlinge ins Land geholt, die schon in den Heimatländern eher zu den unteren sozialen Schichten gehörten.
Die Folgen zeigen sich u.a. in einer überdurchschnittlich hohen Ausländerkriminalität hierzulande.

Das ist sicherlich richtig. Jemand, dem es daheim gut geht und der Reichtum anhäufen kann, wird kaum versuchen, in ein anderes Land zu fliehen, in dem er von vorne anfangen kann.

derNeue
06.06.2004, 13:58
Das ist sicherlich richtig. Jemand, dem es daheim gut geht und der Reichtum anhäufen kann, wird kaum versuchen, in ein anderes Land zu fliehen, in dem er von vorne anfangen kann.

Da gäb es jetzt sicher viele, die sagen würden "...oder dem deutschen Sozialstaat auf der Tasche liegen".
Tu ich aber nicht, da ich das der Mehrheit der Wirtschaftsflüchtlinge nicht unterstellen will. ;)

Siran
06.06.2004, 14:01
Da gäb es jetzt sicher viele, die sagen würden "...oder dem deutschen Sozialstaat auf der Tasche liegen".


Ich hatte ja jetzt konkret von Leuten gesprochen, die in ihrem Heimatland reich waren bzw. eine gute soziale Stellung hatten. Die wären wohl kaum mit der hiesigen Sozialhilfe zufrieden.

herby
06.06.2004, 14:34
Wie kommen Sie darauf, anzunehmen das die Polizei dies nicht tut?
Nur, weil Ihre Tochter meint, wegen ihrer Zöpfe kontrolliert worden zu sein?
Das halte ich für ein Vorurteil. Ich glaube, wir können unterstellen, daß nur
wirklich Tatverdächtige, egal ob Ausländer oder Deutsche, in die Statistik
einfließen.
Den von mir vorgebrachten Einwand gegen die o.a. Statistik halte ich für
wesentlich relevanter.

Die Betonung liegt auf Verdächtige. Ich habe auch nicht geschrieben, dass "ich" es annehme; ich habe eine Frage gestellt. Warum nehmen Sie an dass ich es annehme (haben Sie Vorurteile)? Auch meine Tochter hat Vorurteile. Fakt ist doch, dass sich die Polizisten nicht regelgerecht benommen haben (wenn ich den Erzählungen meiner Tochter glauben darf). Sind halt auch nur Menschen (vielleicht türkische Deutsche?). Ich weiss dass ich .......
Im Übrigen unterstelle ich gar nichts!

gruß, herby

Halteverbot
06.06.2004, 14:47
Ich weiß nicht herby, aber sollte man mit Rastazöpfen immun gegen Kontrollen sein, nur weil man den Polizisten unterstellen könnte Vorurteile zu haben? Ich will Ihrer Tochter natürlich nicht unterstellen sie sei kriminell, würde Rauschgift konsumieren, aber ein Großteil dieser Rastaszene, falls sie dieser angehört ist regelmäßig am haschischkonsumieren! Auch wenn es darüber keine Statistik gibt, aber es finden diverse Festivitäten statt, an denen bevorzugt kontrolliert wird und dort sind die Drogenbesitzer meist, wie viele anderen dem Rasta"kult" anzusiedeln.

derNeue
06.06.2004, 14:48
Die Betonung liegt auf Verdächtige. Ich habe auch nicht geschrieben, dass "ich" es annehme; ich habe eine Frage gestellt. Warum nehmen Sie an dass ich es annehme (haben Sie Vorurteile)? Auch meine Tochter hat Vorurteile. Fakt ist doch, dass sich die Polizisten nicht regelgerecht benommen haben (wenn ich den Erzählungen meiner Tochter glauben darf). Sind halt auch nur Menschen (vielleicht türkische Deutsche?). Ich weiss dass ich .......
Im Übrigen unterstelle ich gar nichts!

gruß, herby
Ihre Frage ist sicher berechtigt, nur glaube ich, sie paßt nicht in diesen Zusammenhang. Denn wer in einer Statistik als "Tatverdächtiger" geführt wird,
gegen den wird die Polizei schon Konkretes in der Hand haben. Da werden sicher schon Ermittlungen geführt. Das wiederum würde ich unterstellen.
Mit einer harmlosen Straßenkontrolle kann man das ja wohl nicht ganz vergleichen, oder etwa darauf schließen, daß die Polizei auch in wirklichen Verdachtsfällen nach der Herkunft des Verdächtigen subjektiv euntscheidet.

derNeue
06.06.2004, 14:50
Ich hatte ja jetzt konkret von Leuten gesprochen, die in ihrem Heimatland reich waren bzw. eine gute soziale Stellung hatten. Die wären wohl kaum mit der hiesigen Sozialhilfe zufrieden.
Tschuldigung, Siran, ich hab mal wieder nicht genau genug gelesen: hast recht,
Deine Bemerkung bezog sich nur auf diese Gruppe.

herby
06.06.2004, 17:48
Ich weiß nicht herby, aber sollte man mit Rastazöpfen immun gegen Kontrollen sein, nur weil man den Polizisten unterstellen könnte Vorurteile zu haben? Ich will Ihrer Tochter natürlich nicht unterstellen sie sei kriminell, würde Rauschgift konsumieren, aber ein Großteil dieser Rastaszene, falls sie dieser angehört ist regelmäßig am haschischkonsumieren! Auch wenn es darüber keine Statistik gibt, aber es finden diverse Festivitäten statt, an denen bevorzugt kontrolliert wird und dort sind die Drogenbesitzer meist, wie viele anderen dem Rasta"kult" anzusiedeln.

Das ist ja genau der Punkt. Sie wissen es nicht und ich auch nicht und die Polizisten ebensowenig. ... Drogenbesitzer meist .. dem Rata"kult" anzusiedeln (Ist das nicht gerade ein Vorurteil?). Sicher sollte man nicht immun gegen Kontrollen sein. Wenn ich aber in einem Zug mit soundsoviel Menschen als einzige kontrolliert werde, dann darf ich annehmen (nicht wissen), dass hier keine zufällige Auswahl getroffen wurde (deswegen ist mir klar das es trotzdem zufällig gewesen sein könnte).
Außerdem:"Cannabisbesitz zum Eigenkonsum ist keine solche "Straftat von erheblicher Bedeutung", da hier das Bundesverfassungsgericht schon 1994 vorgeschrieben hat, daß beim Besitz geringer Mengen ohne Fremdgefährdung aufgrund des Verhältnismäßigkeitsgebots des Grundgesetzes das Verfahren im Regelfall einzustellen ist. Fast eine Viertelmillion Ermittlungsverfahren werden pro Jahr aufgrund von Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz eingeleitet. Rund 10 Millionen Einwohner Deutschlands haben laut offizieller Studien bereits Cannabis konsumiert, darunter 36% der 18 bis 24-Jährigen.

herby
06.06.2004, 18:23
Ihre Frage ist sicher berechtigt, nur glaube ich, sie paßt nicht in diesen Zusammenhang. Denn wer in einer Statistik als "Tatverdächtiger" geführt wird,
gegen den wird die Polizei schon Konkretes in der Hand haben. Da werden sicher schon Ermittlungen geführt. Das wiederum würde ich unterstellen.
Mit einer harmlosen Straßenkontrolle kann man das ja wohl nicht ganz vergleichen, oder etwa darauf schließen, daß die Polizei auch in wirklichen Verdachtsfällen nach der Herkunft des Verdächtigen subjektiv euntscheidet.

Reden wir von Verdächtigen oder von Verbrechen (Straftätern)?
Das ist aber meiner Meinung nach wichtig. Ich kann aus der Statistik nämlich vieles nicht herauslesen. Ich kann nicht erkennen wieviele Straftaten sich gegen Ausländer gerichtet haben. Ich kenne auch die Moralvorstellungen in den Ländern nicht, woher die Ausländer kommen. Vielleicht ist da Blutrache etc. erlaubt? Ich weiß vieles nicht. Ich hätte mich auch bezüglich Tatverdächtiger schlau gemacht, hab aber auf die Schnelle nichts im Internet gefunden. Vielleicht kann ein Polizist kurz die Erklärung posten. Danke.

Aus der bereits zitierten Statistik:
Diese Daten dürfen nicht mit der tatsächlichen Kriminalitätsentwicklung gleichgesetzt werden. Sie lassen auch keine vergleichende Bewertung der Kriminalitätsbelastung von Deutschen und Nichtdeutschen zu. Sie belegen aber die bis 1993 besonders schnell angewachsene und immer noch beträchtliche Anforderung an die Polizei (kompliziertere Rechtslage, Sprachprobleme, Identifizierungsschwierigkeiten
bei vielen ausländischen Tatverdächtigen usw.). Bei der Tatverdächtigenentwicklung wirken sich auch demografische Einflüsse aus (Wanderungen ins und aus dem Ausland, Einbürgerungen, Jahrgangsstärken der jungen Menschen).

Halteverbot
06.06.2004, 18:28
Drogenbesitzer meist .. dem Rata"kult" anzusiedeln (Ist das nicht gerade ein Vorurteil?).

Ein Vorurteil gegenüber Drogenbesitzer nicht, allerdings gegen Angehörige des Rasta"kults"! Zu diesem "Kult" gehört es eben meistens, die ein oder andere Tüte zu rauchen, wenn nicht selbst anzubauen. Grund genug um denen oftmals einen Besuch abzustatten.


Wenn ich aber in einem Zug mit soundsoviel Menschen als einzige kontrolliert werde, dann darf ich annehmen (nicht wissen), dass hier keine zufällige Auswahl getroffen wurde (deswegen ist mir klar das es trotzdem zufällig gewesen sein könnte).

Ich denke, dass sich Polizisten bei derlei Kontrollen auf bestimmte Quoten stützen.


Außerdem:"Cannabisbesitz zum Eigenkonsum ist keine solche "Straftat von erheblicher Bedeutung", da hier das Bundesverfassungsgericht schon 1994 vorgeschrieben hat, daß beim Besitz geringer Mengen ohne Fremdgefährdung aufgrund des Verhältnismäßigkeitsgebots des Grundgesetzes das Verfahren im Regelfall einzustellen ist.

Es gibt Personen, die mit 2 Gramm bereits ein halbes Jahr auf Bewährung bekommen haben. Es gibt aber auch welche, die mit 10 Gramm erwischt werden, das sie selbst rauchen wollten, ohne Prozess und Strafe.


Fast eine Viertelmillion Ermittlungsverfahren werden pro Jahr aufgrund von Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz eingeleitet. Rund 10 Millionen Einwohner Deutschlands haben laut offizieller Studien bereits Cannabis konsumiert, darunter 36% der 18 bis 24-Jährigen.

Es gibt tatsächlich Leute, die fünf Kilo davon besitzen und nun Jahre lang im Gefängnis verweilen. Wenn man sich so manche Festivitäten anschaut und dann den Polizeibericht liest, dass bei 90 % der Fälle Rauschgift gefunden wurde, insgesamt an zweiTagen 300 Personen festgenommen wurden, was einer insgesamten Menge von 3 Kilo beschlagnahmten Haschisch zur Folge hatte, wundert es Sie dann, dass bei solchen Reggaeveranstaltungen, bei denen zumeist Rastas herumlaufen, besonders kontrolliert wird. Und dass dadurch Rastas besonders ins Blickfeld der Polizei geraten?
Ich weiß, es ist immer die böse Polizei, wenn es einem selbst einmal erwischt, aber man sollte sich eben auch überlegen in welchen Kreisen man sich aufhält!

herby
06.06.2004, 18:52
Ein Vorurteil gegenüber Drogenbesitzer nicht, allerdings gegen Angehörige des Rasta"kults"! Zu diesem "Kult" gehört es eben meistens, die ein oder andere Tüte zu rauchen, wenn nicht selbst anzubauen. Grund genug um denen oftmals einen Besuch abzustatten.


Einmal noch:
Sie war bei keiner Veranstaltung, sie hatte die Haare nur einen Monat so, keine Rasta"kult", kein Drogenbesitz etc.
Ggf. eben nur eine Verdächtige aufgrund ihres Aussehens!!!!!!!!!!!!
Ich hab auch nichts gegen die Polizei! Ich bin aber schon dafür, dass sich auch die Polizei an das Gesetz hält!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ich habe eigentlich schon einmal vor zu einem Reggae-Festival zu gehen, da mir die Musik gefällt. Muß ich dann damit rechnen dass ich gleich kontrolliert werde, oder darf ich gar nicht hingehen, weil ich mich dann ggf. in schlechten "Kreisen" aufhalte? :))

Halteverbot
06.06.2004, 19:10
Sie war bei keiner Veranstaltung, sie hatte die Haare nur einen Monat so, keine Rasta"kult", kein Drogenbesitz etc.

Wo hätte ich das denn gesagt?
Es ist nur so, dass es eben zum Rasta"kult" gehören sollte mal eine Tüte zu rauchen und das können die Polizisten nicht auf einen Blick feststellen, sondern müssen es überprüfen. Und wenn nun jemand mit der Erscheinung eines Rastas, sprich Rastahaare in der Öffentlichkeit unterwegs ist, wird er eben auch in diese Rastakategorie gesteckt. Und da Polizisten auch keine Hellseher sind, überprüfen sie es eben.


Ggf. eben nur eine Verdächtige aufgrund ihres Aussehens!!!!!!!!!!!!

Ja.


Ich hab auch nichts gegen die Polizei! Ich bin aber schon dafür, dass sich auch die Polizei an das Gesetz hält!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Besser gesagt an ihre Pflicht.


Muß ich dann damit rechnen dass ich gleich kontrolliert werde, oder darf ich gar nicht hingehen, weil ich mich dann ggf. in schlechten "Kreisen" aufhalte?

Bei auffälligem Verhalten ist eine Kontrolle sehr wahrscheinlich.
In schlechte Kreise gerät man bei einem dieser Konzerte sicherlich nicht, auch ich habe schon einmal eins besucht.

Wegweiser
06.06.2004, 21:52
Interessant ist wohl der Aspekt "Tatverdächtige". Wie sieht es aus mit den Tätern? Behandeln "deutsche" Polizisten alle Menschen gleich? Nach Auskunft meiner Tochter wurde sie schon einmal kontrolliert, nur weil sie Rasterzöpfe hatte (die "deutschen" Polizisten haben sich dabei nicht regelgerecht verhalten). Bin ich schon "verdächtig" wenn ich aussehe wie ein "Ausländer/Penner/Drogensüchtiger etc." ? Gibt es hierüber Statistiken?

Ich hatte auch bereits eine Personenkontrolle, weil ich am Wochenende gegen zwei Uhr Nachts Anwandlungen hatte, durch die Gegend zu laufen. Und mein Kleidungsstil deutet dabei offenbar auch nicht auf den "normalen" Bürger hin. Und ganz ehrlich: Ich finde es völlig richtig, daß sie mich kontrolliert haben. Wie die Beamten einen Verdacht haben, sollen sie dem doch bitte einfach mal nachgehen. Mehr wie falsch sein kann es doch nicht, oder? Und wenn ich mir nichts vorzuwerfen habe - wo ist das Problem? Man hat mich überprüft, mir gesagt, es sei alles in Ordnung und mir einen guten nach-Hause-Weg gewünscht.


Wegweiser

DoMiNiK2
06.06.2004, 23:19
Tag...
Naja, ich sage jetzt mal was Allgemeines dazu.
Wenn man jetzt zum Beispiel "Aktenzeichen XY" ansieht, sind meistens Ausländer als Täter gesucht. Das soll jetzt kein Vorurteil gegen Ausländer sein, aber irgendwie - scheint mir - haben Ausländer einen gewissen Drang zur Kriminalität...

mfg dominik

herby
09.06.2004, 11:21
Ich hatte auch bereits eine Personenkontrolle, weil ich am Wochenende gegen zwei Uhr Nachts Anwandlungen hatte, durch die Gegend zu laufen. Und mein Kleidungsstil deutet dabei offenbar auch nicht auf den "normalen" Bürger hin. Und ganz ehrlich: Ich finde es völlig richtig, daß sie mich kontrolliert haben. Wie die Beamten einen Verdacht haben, sollen sie dem doch bitte einfach mal nachgehen. Mehr wie falsch sein kann es doch nicht, oder? Und wenn ich mir nichts vorzuwerfen habe - wo ist das Problem? Man hat mich überprüft, mir gesagt, es sei alles in Ordnung und mir einen guten nach-Hause-Weg gewünscht.
Wegweiser

Nichts gegen Personenkontrollen! Wenn man seinen Verpflichtungen (Identität durch vorzeigen des Ausweises) nachkommt, dann sollte auch die Polizei in der Lage sein sich an ihre Pflichten (Gesetz) zu halten. 2 Polizeibeamte - eine junge Frau
Anderer Fall:
Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie sich auf einem öffentlichen Platz vor Polizeibeamten ausziehen müßten? Würden Sie das als normale Personenkontrolle bezeichnen?

Hier ein Auszug aus dem Polizeigesetz (falls die Quelle gut ist http://dejure.org/gesetze/PolG/29.html)
§ 29
Durchsuchung von Personen
(1) Die Polizei kann eine Person durchsuchen, wenn

1. sie nach diesem Gesetz oder anderen Rechtsvorschriften festgehalten oder in Gewahrsam genommen werden darf,
2. Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß sie Sachen mit sich führt, die sichergestellt oder beschlagnahmt werden dürfen,
3. dies zur Feststellung ihrer Identität erforderlich ist und die Person sich erkennbar in einem die freie Willensbestimmung ausschließenden Zustand oder sonst in einer hilflosen Lage befindet,
4. sie sich an einem der in § 26 Abs. 1 Nr. 2 genannten Orte aufhält oder
5. sie sich in einem Objekt im Sinne des § 26 Abs. 1 Nr. 3 oder in dessen unmittelbarer Nähe aufhält und Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß in oder an Objekten dieser Art Straftaten begangen werden sollen.
(2) Die Polizei kann eine Person, deren Identität gemäß § 26 oder nach anderen Rechtsvorschriften festgestellt werden soll, nach Waffen, anderen gefährlichen Werkzeugen und Sprengstoffen durchsuchen, wenn dies nach den Umständen zum Schutz des Polizeibeamten oder eines Dritten gegen eine Gefahr für Leib oder Leben erforderlich erscheint.
(3) Personen dürfen nur von Personen gleichen Geschlechts oder Ärzten durchsucht werden; dies gilt nicht, wenn die sofortige Durchsuchung nach den Umständen zum Schutz gegen eine Gefahr für Leib oder Leben erforderlich erscheint.

derNeue
09.06.2004, 12:27
Einmal noch:
Sie war bei keiner Veranstaltung, sie hatte die Haare nur einen Monat so, keine Rasta"kult", kein Drogenbesitz etc.
Ggf. eben nur eine Verdächtige aufgrund ihres Aussehens!!!!!!!!!!!!
Ich hab auch nichts gegen die Polizei! Ich bin aber schon dafür, dass sich auch die Polizei an das Gesetz hält!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ich habe eigentlich schon einmal vor zu einem Reggae-Festival zu gehen, da mir die Musik gefällt. Muß ich dann damit rechnen dass ich gleich kontrolliert werde, oder darf ich gar nicht hingehen, weil ich mich dann ggf. in schlechten "Kreisen" aufhalte? :))
Aber wenn erwiesen ist, daß z.B. "Rasta"-Anhänger überdurchschnittlich oft in irgendwas Illegales verwickelt sind, dann ist es doch verständlich und nachvollziehbar, wenn diese von der Polizei überdurchschnittlich oft kontrolliert werden. Natürlich sucht die Polizei sich die Leute u.a. auch nach dem Aussehen aus. Damit habe ich eigentlich kein Problem. Wer unschuldig ist, hat ja nichts zu befürchten außer einer vielleicht etwas lästigen Kontrolle.
So was wie "Ausziehen in der Öffentlichkeit" ist natürlich etwas ganz anderes..

fryfan
10.06.2004, 11:42
Ausländer sind auch bei den Verurteilten überrepräsentiert. Das hängt aber natürlich auch damit zusammen, dass sie eher in einem schlechten sozialen Umfeld aufwachsen, oftmals keinen Schulabschluss haben, etc. Deutsche mit solchem Hintergrund werden auch überproportional häufig straffällig.

ja und? ist das eine entschuldigung? sollen sie doch in ihrem land bleiben oder mit einem tritt in den arsch heimgeschikt werden um dort straffälig zu weren!

Fars
14.06.2004, 08:50
Hallo, fryfan!

Das ist keine Entschuldigung aber ein Verweis auf die Ursachen des Problems "Ausländerkriminalität". Probleme werden aber nicht gelöst, indem man sie "abschiebt". Wenn ein "abgeschobener" Straftäter in seinem Heimatland weiterhin Straftaten begeht, z.B. deutsche Touristen ausraubt, dann hat die Abschiebung außer Kosten nichts bewirkt.

Aber ich kann nachvollziehen, dass die Aufschiebung eines Problems vielen gedanklich näher liegt als die Lösung desselben.

Gruß Fars

Siran
14.06.2004, 10:19
ja und? ist das eine entschuldigung? sollen sie doch in ihrem land bleiben oder mit einem tritt in den arsch heimgeschikt werden um dort straffälig zu weren!

Das sollte keine Entschuldigung sein, sondern ein genauerer Blick auf die Zahlen. Daran, dass die Ausländer häufiger im "kriminellen Alter" oder männlich sind, kann man wohl nichts ändern. Dass die Ausländer aber häufig keinen Schulabschluss haben, dass sie die Sprache nicht können, dass sie dadurch keine Chance auf dem Arbeitsplatz haben, sind aber Punkte, an denen man ansetzen könnte, um die Ausländerkriminalität vielleicht zu bekämpfen. Natürlich muss das von beiden Seiten ausgehen, der Ausländer kann kaum verlangen, dass der Staat in an die Hand nimmt.

Wie fair ist es eigentlich, jemanden, der hier geboren und aufgewachsen ist und in die Kriminalität abgerutscht ist, in sein "Heimatland" abzuschieben? Was kann denn das Heimatland für das Verhalten dieser Person?