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Vollständige Version anzeigen : 50 Jahre Europa, und niemand wurde gefragt: Wollt ihr das?



Grotzenbauer
09.03.2007, 10:39
Vor 50 Jahren, am 25. März 1957, unterzeichneten die Regierungschefs Belgiens, Deutschlands, Frankreichs, Italiens, Luxemburgs und der Niederlande die Römischen Verträge und legten damit den Grundstein für die Europäische Union.

Österreich: Die Wendehälse
Gusenbauer war schon in der Schweiz, er war in Deutschland, Tschechien, Ungarn, der Slowakei. Die meisten Nachbarländer hat der österreichische Kanzler seit seinem Amtsantritt im Januar besucht.

Schweden: Erst halb gewonnen
Frisch gewagt ist halb gewonnen. Schwedens Weg in die Europäische Union glich zu Beginn der 1990er-Jahre einer atemberaubenden Achterbahnfahrt. Nüchternheit greift um sich.

Portugal: Unglücksfall
Portugal gehört seit gut zwanzig Jahren zum Klub. 1986 trat das Land der damaligen Europäischen Gemeinschaft bei, gemeinsam mit Spanien. Die Skepsis wächst.

Spanien: Satt geworden
Manche Denkmuster halten sich wider alle Evidenz. Wenn Spanier von «Europa» sprechen, meinen sie noch immer jenen Kontinent, der nördlich der Pyrenäen beginnt. Werden nie Europäer werden.

Griechenland: Getrübte Liebe
Vielleicht kann man es als Liebe auf den dritten oder vierten Blick bezeichnen. Am Anfang jedenfalls, als Griechenland 1981 Mitglied der Europäischen Gemeinschaft wurde, war die Leidenschaft nicht gross. Denn, sie wussten nicht was sie tun.

Dänemark: Die Vorbilder
Nicht das Jahr der Römer Verträge (1957) oder jenes des eigenen Beitritts zu den Europäischen Gemeinschaften (1973) ist den Däninnen und Dänen in besonderer Erinnerung. Das kalte Klima muss die Ursache sein.

Irland: Die Dankbaren
Ein einziges Mal hat Irland europäische Erwartungen enttäuscht. Das war 2001, als bei einem Referendum der Nizza-Vertrag überraschend auf die Nase fiel. Fremdes Geld stinkt nicht.

Grossbritannien: Die Skeptiker
Die Stimmung heute? Wenig Begeisterung. Die weiteren Aussichten? Überwiegend skeptisch. Die Engländer sind näher bei der Schweiz als bei der EU. Die Schweiz lässt grüssen!

Luxemburg: Mustereuropäer
Auch dort, wo die europäische Flagge so blau und der Sternenkranz so golden wie nirgendwo sonst sind, hat die Liebe zu den offiziellen Institutionen in den letzten Jahren leicht gelitten. Gibt der Klügere immer nach, herrschen bald die Dummen!

Belgien: Liebe Vision
Das eigene Land mag vielen Belgierinnen und Belgiern egal sein, denn schliesslich sind sie in erster Linie Flamen, Walloninnen, Brüsseler oder Deutschbelgierinnen. Volk muss entscheiden dürfen.

Niederlande: Die Nein-Sager
«Hier baut Europa an einer besseren Zukunft», steht auf blauen Schildern an den vielen Baugerüsten im Haager Immigrantenquartier Schilderswijk. Viele Köche kosten den Brei so lange, bis nichts mehr da ist!

Italien: Regen in Rom
In Rom regnete es an jenem 25. März 1957. Es war 18.47 Uhr, als auf dem Kapitolshügel die Glocken erklangen. Drinnen, im Senatorenpalast des Campidoglio, lag ein dickes, in blaues Leder gefasstes Buch – die Römer Verträge. Eine überfressene Maus war geboren! /:(

Frankreich: Paris in der Sackgasse
«Frankreich vor den Toren Europas» heisst ein immer noch lesenswertes Buch des grossen dänischen Politologen Erling Bjöl aus dem Jahr 1966. Nichts ist so befriedigend wie ein alter Feind auf den Knien!

Deutschland: Feiern in Moll
Deutschland organisiert die grosse Party: 50 Jahre Römer Verträge werden in Berlin gefeiert nach dem Motto: «Rettet die Erde! Einige meiner besten Freunde leben dort»! :D ?(

Gerd
10.03.2007, 18:13
Oha da scheint ja jemand viel gereist zu sein um so viele verschiedene Meinungen zu kennen über Europa, und dann auch noch sagen zu können welche überwiegen. Oder wurde in den jeweiligen Ländern nur nach den Europa-Skeptikern geguckt?

Im Übrigen, zur Titelfrage, wurde auch noch nie jemand gefragt ob er damit einverstanden ist in einer Demokratie zu leben. Das wurde uns auch auferzwungen, und ist meiner Meinung nach nicht so schlimm...

Herr Bratbäcker
10.03.2007, 19:17
Vor 50 Jahren, am 25. März 1957, unterzeichneten die Regierungschefs Belgiens, Deutschlands, Frankreichs, Italiens, Luxemburgs und der Niederlande die Römischen Verträge und legten damit den Grundstein für die Europäische Union.


Deutschland: Feiern in Moll
Deutschland organisiert die grosse Party: 50 Jahre Römer Verträge werden in Berlin gefeiert nach dem Motto: «Rettet die Erde! Einige meiner besten Freunde leben dort»! :D ?(

Solange die BRD für alles zahlt, ist es doch in bester Ordnung. Merkel hat doch erst kürzlich ein paar Milliarden drauf gelegt. Da können selbst die britischen Miesepeter nicht nein sagen.

Das soll mal ruhig weiter so laufen. Und wenn´s Probleme gibt, die BRD zahlt. :] :] :cool2:

Wurst
10.03.2007, 23:49
Also, ich mag unser Europa! :] :) ;) :]

Und das Schlechte wird sich letztendlich zum Guten wenden!

Atheist
11.03.2007, 00:38
Also, ich mag unser Europa! :] :) ;) :]

Und das Schlechte wird sich letztendlich zum Guten wenden!

leider is das hier aber kein Film^^:rolleyes:

Odin
11.03.2007, 02:02
Trotz der Deutschen Pläne: es ist zum Mäusemelken.

Grotzenbauer
11.03.2007, 10:29
Also, ich mag unser Europa! :] :) ;) :]

Und das Schlechte wird sich letztendlich zum Guten wenden!
_________
Auch dir werden die EU-Augen geöffnet!:=

Roter Prolet
11.03.2007, 16:00
1) Europa ist viel viel viel älter als die EU. Europa und EU sind eben nicht dasselbe, auch wenn sich Zweitgenanntes auf dem Erstgenannten befindet.

2) Die Geschichte des EU-Blocks fing bereits 1952 mit der Gründung der EGKS (Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl) - auch Montanunion genannt.

3) Die EU bzw. ihre Vorgänger und Institutionen ist/sind/war(en) nicht das Ergebnis breiter, demokratischer Abstimmungen und Entscheidungen durch Millionen von Menschen, sondern durch Handeln einer Handvoll von Politiker und Konzernlobbys, um die kapitalistische Ordnung vor seiner Überwindung zu bewahren. In dieser Hinsicht eine Erfolgsstory - Schliesslich sorgte die (von den sozialdemokratischen Parteien verbreitete) Sozialpartnerschafts-Ideologie und die an die Massen gemachten Zugeständnise zweitweise für eine relative Stabilität.