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Vollständige Version anzeigen : Europatümelei: Europäische Identität



basti
20.10.2006, 00:01
Das Gemeinsame in der Vielfalt

Mit der zunehmenden politischen Integration der Europäischen Union sind auch die Hoffnungen gestiegen, eine gemeinsame Idee Europas zu entwickeln. Denn Europa ist mehr als die EU, mehr als die institutionelle und wirtschaftliche Integration. Europa ist die gewachsene Vielfalt seiner Kulturen, Mentalitäten und Sprachen, ein buntes Bild aus Erfahrungen und Erinnerungen, Baustilen, Ess- und Trinkgewohnheiten, von Umgangs- und Lebensweisen.
http://www.fes-online-akademie.de/index.php?&scr=themen&t_id=5

hier wird versucht, etwas zu konstruieren, was nie funktionieren wird. das cap versucht sich auch schon eine weile an diesem blödsinn. doch was diese verkopften deppen nicht begreifen, ist, daß sich kein mensch mit so einem bürokratenmonstrum wie der EU identifizieren kann. auch wenn man sie geschickt als "europa" verpackt.
die leute hassen ja schon den euro, wie soll da eine europäische identität wachsen.
zunächst ist man bayer, berliner, hesse, usw., dann deutscher und dann irgendwann mal, wenn überhaupt, europäer.

Waldgänger
20.10.2006, 00:11
Die EU ist nicht Europa und das Abendland schon gar nicht. Was wir brauchen ist die Vision eines Neuen Europa, die Vision eines föderativen Europäischen Reiches.

asdfasdf
20.10.2006, 00:11
Stimmt, die Leute hassen die EU, genau wie ich, aber ich liebe Europa und bin ein Teil davon. Europa ist mehr als die EU, ein paar Ess- oder Trinkgewohnheiten, wer das versteht wird wissen, warum wir endlich einen europäischen Bundesstaat brauchen.

Waldgänger
20.10.2006, 00:15
Stimmt, die Leute hassen die EU, genau wie ich, aber ich liebe Europa und bin ein Teil davon. Europa ist mehr als die EU, ein paar Ess- oder Trinkgewohnheiten, wer das versteht wird wissen, warum wir endlich einen europäischen Bundesstaat brauchen.

Ich möchte weder ein "Vaterland Europa" - ein solches Europa würde die kulturelle Vielfalt der Regionen und Nationen negieren. Aber ich will auch kein "Europa der Vaterländer". Die nationalen Egoismen würden so nicht überwunden werden. Wir brauchen eine außenpolitisch starke Festung, in der Kriege zwischen den Nationen nach der Neuordnung nicht mehr möglich sind.

Deswegen favorisiere ich ein Europäsches Reich, das föderativ gegliedert ist. Am Grundgedanken des Nationalismus - Selbstbestimmungsrecht der Völker - sollte dennoch festgehalten werden. Die Einheit Europas nach der Neuordnung ist eine Frage der Notwendigkeit zum Überleben der Völker dieses Kulturkontinents.

basti
20.10.2006, 00:17
Die EU ist nicht Europa und das Abendland schon gar nicht. Was wir brauchen ist die Vision eines Neuen Europa, die Vision eines föderativen Europäischen Reiches.

vorher müsstest du die europäischen nationen abschaffen oder eine nation müsste die hegemonie über alle anderen haben.
das ist aber nicht in sicht, daher wird es kein europäisches reich und auch keine europäische identität geben. nationale egoismen wird es immer geben und die stehen noch weit vor einem geeinten europa.
kein mensch kann sich mit vielen verschiedenen mentalitäten, ess- und trinkgewohnheiten identifizieren. mag sein, daß es ein paar gibt, die vorgeben, das zu können, aber das ist unglaubwürdig.

Waldgänger
20.10.2006, 00:22
vorher müsstest du die europäischen nationen abschaffen oder eine nation müsste die hegemonie über alle anderen haben.
das ist aber nicht in sicht, daher wird es kein europäisches reich und auch keine europäische identität geben. nationale egoismen wird es immer geben und die stehen noch weit vor einem geeinten europa.
kein mensch kann sich mit vielen verschiedenen mentalitäten, ess- und trinkgewohnheiten identifizieren. mag sein, daß es ein paar gibt, die vorgeben, das zu können, aber das ist unglaubwürdig.

Du solltest Staaten nicht mit Nationen gleichsetzen. 'Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation' besaß in seinem "Inneren" auch Nationen. Es geht nur darum, dass die Nationalstaaten verschwinden, die Nationen bleiben bestehen. Was wir brauchen ist ein Mythos. Außerdem ist ein Europäisches Reich in der kommenden multipolaren Welt eine machtpolitische Notwendigkeit.

asdfasdf
20.10.2006, 00:23
Ich möchte weder ein "Vaterland Europa" - ein solches Europa würde die kulturelle Vielfalt der Regionen und Nationen negieren. Aber ich will auch kein "Europa der Vaterländer". Die nationalen Egoismen würden so nicht überwunden werden. Wir brauchen eine außenpolitisch starke Festung, in der Kriege zwischen den Nationen nach der Neuordnung nicht mehr möglich sind.

Deswegen favorisiere ich ein Europäsches Reich, das föderativ gegliedert ist. Am Grundgedanken des Nationalismus - Selbstbestimmungsrecht der Völker - sollte dennoch festgehalten werden. Die Einheit Europas nach der Neuordnung ist eine Frage der Notwendigkeit zum Überleben der Völker dieses Kulturkontinents.

Das "Vaterland Europa" wird aber nötig sein, die Menschen müssen sich mit dem Reich assoziieren können. Man braucht immer etwas, was das Ganze zusammenhält (eine Person, einen Gedanken, auch einen gemeinsamen Feind etc.). Der lose Zusammenhalt von ein paar Staaten oder Völkern ist zu wenig ---> siehe Österreich-Ungarn (ist zusammengeklappt wie nichts, da die Völker darin kein gemeinsames Ziel hatten).
Die föderative Staatsform ist natürlich allen anderen zu bevorzugen.

Waldgänger
20.10.2006, 00:29
Das "Vaterland Europa" wird aber nötig sein, die Menschen müssen sich mit dem Reich assoziieren können. Man braucht immer etwas, was das Ganze zusammenhält (eine Person, einen Gedanken, auch einen gemeinsamen Feind etc.). Der lose Zusammenhalt von ein paar Staaten oder Völkern ist zu wenig ---> siehe Österreich-Ungarn (ist zusammengeklappt wie nichts, da die Völker darin kein gemeinsames Ziel hatten).
Die föderative Staatsform ist natürlich allen anderen zu bevorzugen.

Ihr solltet die Begriffe Nation, Staat, Reich, Vaterland nicht durcheinanderwerfen. Das Reich ist mit der Nation nicht deckungsgleich. Das Reich verkörpert den Reichsfrieden und den Zusammenhalt des organischen Ganzen. Die Nationen besitzen weiterhin ihr Selbstbestimmungsrecht, finden aber eine Grenze am Selbstbestimmungsrecht der Nachbarnation. Der Reichsfrieden gleicht den nationalen Egoismus aus. Die Nationen könnten beispielsweise, durch Gesandte, die sich in der europäischen Rätedemokratie zusammenfinden, auf kontinentaler Ebene vertreten werden.

asdfasdf
20.10.2006, 00:35
Ihr solltet die Begriffe Nation, Staat, Reich, Vaterland nicht durcheinanderwerfen. Das Reich ist mit der Nation nicht deckungsgleich. Das Reich verkörpert den Reichsfrieden und den Zusammenhalt des organischen Ganzen. Die Nationen besitzen weiterhin ihr Selbstbestimmungsrecht, finden aber eine Grenze am Selbstbestimmungsrecht der Nachbarnation. Der Reichsfrieden gleicht den nationalen Egoismus aus. Die Nationen könnten beispielsweise, durch Gesandte, die sich in der europäischen Rätedemokratie zusammenfinden, auf kontinentaler Ebene vertreten werden.
Reich, Reichsfrieden, klingt wie das HRRDN, welches bekanntlich auch untergegangen ist.

Gesandte? Klingt für mich wie Kongressabgeordnete, Parlamentarier etc.

Staat und Reich ist für mich irgendwo doch das Selbe. Ein Staat oder ein Reich kann auch mein Vaterland sein.

Schön und gut, wenn der Reichsfrieden in der Theorie den Zusammenhalt fördert, aber das funktioniert nie und nimmer in der Realität. Die Masse ist dämlich, da braucht's stärkere Geschütze als den Reichsfrieden.

Waldgänger
20.10.2006, 00:42
Reich, Reichsfrieden, klingt wie das HRRDN, welches bekanntlich auch untergegangen ist.

Gesandte? Klingt für mich wie Kongressabgeordnete, Parlamentarier etc.

Staat und Reich ist für mich irgendwo doch das Selbe. Ein Staat oder ein Reich kann auch mein Vaterland sein.

Schön und gut, wenn der Reichsfrieden in der Theorie den Zusammenhalt fördert, aber das funktioniert nie und nimmer in der Realität. Die Masse ist dämlich, da braucht's stärkere Geschütze als den Reichsfrieden.

Beschäftige Dich mit der Räterepublik, das hat wenig mit Parlamentarismus zu tun. Staat und Reich kann für Dich das Selbe sein, ist es aber nicht. Ein Staat kann ebensowenig Vaterland sein, das ist nur die Nation. Das HRRDN ist untergegangen, wohl wahr, aber es bestand immerhin fast 1000 Jahre.

Eine Ordnung für die Ewigkeit wird es nicht geben, alles was die Vorväter erkämpften wird irgendwann fallen und durch neue Werte ersetzt werden, das ist der Lauf der Dinge. Über die Dämlichkeit der Masse können wir ein anderes Mal streiten, ich sehe jedoch nicht wieso diese ausschlaggebend für die Bildung der 'Festung Europa' sein sollte.

Just Amy
20.10.2006, 00:58
hier wird versucht, etwas zu konstruieren, was nie funktionieren wird. das cap versucht sich auch schon eine weile an diesem blödsinn. doch was diese verkopften deppen nicht begreifen, ist, daß sich kein mensch mit so einem bürokratenmonstrum wie der EU identifizieren kann. auch wenn man sie geschickt als "europa" verpackt.
die leute hassen ja schon den euro, wie soll da eine europäische identität wachsen.
zunächst ist man bayer, berliner, hesse, usw., dann deutscher und dann irgendwann mal, wenn überhaupt, europäer.
ich bin erdling, dann christ, und dann europäer. an nationen glaub ich glücklicherweise nicht

Waldgänger
20.10.2006, 01:02
ich bin erdling, dann christ, und dann europäer. an nationen glaub ich glücklicherweise nicht

Wenn Du nicht an Nationen "glaubst", wieso treibt Dich der Glaube nach Europa?

Gärtner
20.10.2006, 01:03
Ich möchte weder ein "Vaterland Europa" - ein solches Europa würde die kulturelle Vielfalt der Regionen und Nationen negieren. Aber ich will auch kein "Europa der Vaterländer". Die nationalen Egoismen würden so nicht überwunden werden. Wir brauchen eine außenpolitisch starke Festung, in der Kriege zwischen den Nationen nach der Neuordnung nicht mehr möglich sind.

Deswegen favorisiere ich ein Europäsches Reich, das föderativ gegliedert ist. Am Grundgedanken des Nationalismus - Selbstbestimmungsrecht der Völker - sollte dennoch festgehalten werden. Die Einheit Europas nach der Neuordnung ist eine Frage der Notwendigkeit zum Überleben der Völker dieses Kulturkontinents.
Interessant. Wir haben ja nicht besonders häufig Berührungspunkte in unseren Ansichten, aber hier bin ich durchaus bei dir, auch wenn ich nicht unbedingt den Namenspartikel "Reich" für notwendig erachte.

Waldgänger
20.10.2006, 01:06
Interessant. Wir haben ja nicht besonders häufig Berührungspunkte in unseren Ansichten, aber hier bin ich durchaus bei dir, auch wenn ich nicht unbedingt den Namenspartikel "Reich" für notwendig erachte.

Das ist wahrlich interessant. :] Natürlich könnte das Gebilde auch 'Europäische Föderation' heißen, aber "Reich" speist sich mehr aus dem Mythos und zielt auf den sakralen Charakter ab.

Geronimo
20.10.2006, 01:19
Interessant. Wir haben ja nicht besonders häufig Berührungspunkte in unseren Ansichten, aber hier bin ich durchaus bei dir, auch wenn ich nicht unbedingt den Namenspartikel "Reich" für notwendig erachte.

Interessant. Dann kriegst du auch sicher Pickel wenn die Niederländer eine "Rijkspolitie" und die Schweden, wie auch die Norweger und Dänen eine "Rijkswacht" haben. Und einen "Reichstag" obendrein. Wie das jetzt korrekt in der jew. Landessprache heißt, weiß ich nicht. Oder bezieht sich das wieder mal nur auf D. Du "Germanophobiler". Oder besser "Selbsthasser"!

Gero

Just Amy
20.10.2006, 01:20
Wenn Du nicht an Nationen "glaubst", wieso treibt Dich der Glaube nach Europa?
ich könnte jetzt "deswegen" antworten. ich sehe in europa die chance, diese zu überwinden.

Gärtner
20.10.2006, 01:26
Das ist wahrlich interessant. :] Natürlich könnte das Gebilde auch 'Europäische Föderation' heißen, aber "Reich" speist sich mehr aus dem Mythos und zielt auf den sakralen Charakter ab.
Schon klar, aber mir ist der Begriff vor dem Hintergrund des Bedeutungsgehalts, den "das Reich" vor allem ab dem 19. Jhdt. in Deutschland hatte, heute ein bißchen zu chiliastisch.

Was den Mythos angeht, habe ich da auch immer so etwas wie das karolingische (Kern-)Europa vor Augen, mit der Zugehörigkeit Balkanesiens habe ich hingegen so meine Schwierigkeiten.

Gärtner
20.10.2006, 01:27
Interessant. Dann kriegst du auch sicher Pickel wenn die Niederländer eine "Rijkspolitie" und die Schweden, wie auch die Norweger und Dänen eine "Rijkswacht" haben. Und einen "Reichstag" obendrein.
Die von dir aufgezählten Staaten sind Monarchien. Möchtest du eine europäische Monarchie einführen?


Oder bezieht sich das wieder mal nur auf D. Du "Germanophobiler". Oder besser "Selbsthasser"!
Im übrigen solltest du nicht den Fehler begehen, dein plattes Festhalten an oberflächlicher Begrifflichkeit auch bei anderen vorauszusetzen.

Waldgänger
20.10.2006, 01:31
ich könnte jetzt "deswegen" antworten. ich sehe in europa die chance, diese zu überwinden.

Aha, Vielfalt ist also etwas das überwunden werden sollte?

Waldgänger
20.10.2006, 01:36
Schon klar, aber mir ist der Begriff vor dem Hintergrund des Bedeutungsgehalts, den "das Reich" vor allem ab dem 19. Jhdt. in Deutschland hatte, heute ein bißchen zu chiliastisch.

Genau das ist der "Zweck" des Reiches. Die Schaffung eines übernationalen Bewusstseins auf europäischer Ebene. Der Mythos, der "Glaube an das Reich". Die 'faustische Innerlichkeit' wie Spengler es vielleicht nennen würde.



Was den Mythos angeht, habe ich da auch immer so etwas wie das karolingische (Kern-)Europa vor Augen, mit der Zugehörigkeit Balkanesiens habe ich hingegen so meine Schwierigkeiten.

Eine germanisch-romansche Verschmelzung lehne ich ab. Mit föderativ meine ich, dass die Nationen und Kulturkreise ihre Eigenarten bewahren und sich weiterhin entwickeln können, wie es ihnen beliebt. Auch ist die innereuropäische Migration zu kontrollieren, desweiteren sollte Nichteuropäern die Zugehörigkeit zu den europäischen Nationen entzogen werden.

Aber ich denke, wenn Du an Europa denkst, hast Du das Abendland vor Augen. Ich mache einen Unterschied. Europa ist für mich nicht das Abendland. Ich wünsche ein Europa das sich auf seine antiken Wurzeln und die polytheistisch-paganistische Ethik bezieht, ein Europa wie es Nietzsche als Umriss vor Augen hatte.

Geronimo
20.10.2006, 01:41
Im übrigen solltest du nicht den Fehler begehen, dein plattes Festhalten an oberflächlicher Begrifflichkeit auch bei anderen vorauszusetzen.

Oberflächliche Begrifflichkeit? Dann meinst du damit zweifellos auch die "Weimarer Republik"! Die nannte sein Staatsgebilde auch (richtigerweise) "Deutsches Reich"! Welches Problem hast du mit diesem Begriff? Es ist im Gegenteil ein Beweis der FÖRDERALITÄT Deutschlands! Es hieß nie zB. "Kaiserreich Deutschland" oder so. Und der Kaiser des 2. Reichs war nicht "Kaiser von Deutschland" sondern "deutscher Kaiser". Bismarck hat das fein austariert. OK. Das Problem bei dir ist:

"Reich" kommt nur in 12 Jahren vor. Die Tausend Jahre vorher interessieren dich nicht. Armer Willi.

Gero

Gärtner
20.10.2006, 01:53
Eine germanisch-romansche Verschmelzung lehne ich ab. Mit föderativ meine ich, dass die Nationen und Kulturkreise ihre Eigenarten bewahren und sich weiterhin entwickeln können, wie es ihnen beliebt.
Was aber dem Gedanken einer "Nation Europa" nicht zwingend widerspräche. Immerhin würde das föderative Element eine simple Gleichschaltung unter eine allmächtige Zentrale verhindern, also genau das gewährleisten, was wir aus unserer deutschen Geschichte kennen.


Aber ich denke, wenn Du an Europa denkst, hast Du das Abendland vor Augen.
Ich sehe sehr große Schnittmengen, aber die Begriffsinhalte sind nicht deckungsgleich. Natürlich ist "Europa" viel älter als das "Abendland", welchletzteres man durchaus auch als "den Westen" (im zeitgenössisch politischen Sinne) bezeichnen könnte. In meiner Vorstellungswelt spielt auch das römische Imperium eine ganz wesentliche Rolle, weil hierdurch die Supranationalität eines Staatswesens, der (nicht nur) politische Universalismus in die europäische Gedankenwelt Einzug hielt. Die Konzeption der Nationalstaatlichkeit ist vor allem ein Kind des 19. Jhdts, also noch recht jung, und nach ihren überwiegenden Folgen als höchst überwindungswürdige Abirrung im europäischen Denken zu werten.

Gärtner
20.10.2006, 01:55
"Reich" kommt nur in 12 Jahren vor. Die Tausend Jahre vorher interessieren dich nicht. Armer Willi.
Du solltest langsam mal eine neue Platte auflegen. Du jagst hier wieder nichts als selbstgebastelte Pappdrachen. Realitätsbezug? Gleich Null. Wenn du nur 1% meiner Ausführungen begreifst, die ich in diesem Forum mache, weißt du, daß du gerade kompletten Unsinn erzählst.


Aber was ist schon die Einsicht in die Lage der Dinge gegen ein saftiges Feindbild, hm? :D

Geronimo
20.10.2006, 01:58
Warum gehst du nicht auf die vorhergehnden Ausführungen ein? Du bist nichts als ein Hohlschwätzer

Gero

Gärtner
20.10.2006, 02:04
Warum gehst du nicht auf die vorhergehnden Ausführungen ein?
Ich habe mein Unbehagen in Bezug auf den Reichsbegriff doch bereits erläutert.


Du bist nichts als ein Hohlschwätzer
Und du versuchst, deine Unfähigkeit zum verstehenden Lesen mit tumber Pöbelei zu kaschieren.

Ich dachte eigentlich, wir hätten diese Trotzphase bereits hinter uns gelassen...

Geronimo
20.10.2006, 02:08
:zzz: :zzz: :zzz: :zzz: :zzz: :zzz:

Waldgänger
20.10.2006, 02:38
In meiner Vorstellungswelt spielt auch das römische Imperium eine ganz wesentliche Rolle, weil hierdurch die Supranationalität eines Staatswesens, der (nicht nur) politische Universalismus in die europäische Gedankenwelt Einzug hielt. Die Konzeption der Nationalstaatlichkeit ist vor allem ein Kind des 19. Jhdts, also noch recht jung, und nach ihren überwiegenden Folgen als höchst überwindungswürdige Abirrung im europäischen Denken zu werten.


Ich sehe die Nationalstaaten nicht als "Abirrung". Sonst müsstest Du auch einräumen, dass der realexistierende Sozialismus nur eine Abirrung vom Ideal war. Ich sehe es wie folgt: Nach dem 'I. Dreißigjährigen Krieg' (1618-1648) bekam das Prinzip des Nationalstaates an Auftrieb und erlangte erhebliche politische Macht. Nach dem 'II. Dreißigjährigen Krieg' (1914-1945) büßte der Nationalstaat erheblich an Macht ein und seine Ära scheint vorbei zu sein. Das bedeutet aber nicht, dass die Nationen verfallen. Nationen sind primoridale (uranfängliche) Organismen.

Bereits die hellennischen Stadtstaaten waren Nationen, weil sich ihre Einwohner durch kulturelle Gemeinsamkeiten verbunden fühlten. Ich betrachte die Bildung eines Europäischen Reiches als eine Notwendigkeit der anbrechenden postmodernen Epoche und diese muss anerkannt werden, einen anderen Grund gibt es nicht. Es gilt zu erkennen was unabwendbar ist um zu sehen was sich machen lässt.

Just Amy
20.10.2006, 11:31
Aha, Vielfalt ist also etwas das überwunden werden sollte?
nein, vielfalt ist was ganz anderes als eingebildete unterschiedlichkeit.

-jmw-
20.10.2006, 12:59
Passt wohl zum Thema:

Peter Töpfer: Reich & Anarchie, in: AUTO:-CHTHON & -NOM Nr. 9,
Februar 2004.

http://www.nationalanarchismus.org/Nationalanarchismus/Auto__9/Reich___Anarchie/reich___anarchie.html

Siegfried
20.10.2006, 14:40
Europa kann (noch) nicht funktionieren.
Dazu sind die kulturellen und insbesondere die sprachlichen Grenzen einfach zu groß.
In kleinerem Maßstab wäre aber ein Erfolg denkbar, also in Form einer Germanischen Union, Romanischen Union, Slawischen Union.

Gärtner
20.10.2006, 15:39
Ich sehe die Nationalstaaten nicht als "Abirrung". Sonst müsstest Du auch einräumen, dass der realexistierende Sozialismus nur eine Abirrung vom Ideal war.
War er ja auch. Wobei ich mich beeile hinzuzufügen, daß er nach Vorgabe und Struktur grundsätzlich nur in diktatorischer Weise verwirklichbar scheint.

Im übrige hat es das "Ideal" des Nationalstaats ja nie gegeben, vergleichbar etwa dem der sozialistischen Gesellschaft. Der Nationalstaat wurde ja quasi ex post zum größten, schönsten und beneidenswertesten System erhoben.


Ich sehe es wie folgt: Nach dem 'I. Dreißigjährigen Krieg' (1618-1648) bekam das Prinzip des Nationalstaates an Auftrieb und erlangte erhebliche politische Macht. Nach dem 'II. Dreißigjährigen Krieg' (1914-1945) büßte der Nationalstaat erheblich an Macht ein und seine Ära scheint vorbei zu sein. Das bedeutet aber nicht, dass die Nationen verfallen. Nationen sind primoridale (uranfängliche) Organismen.
Wobei natürlich zunächst einmal eine begriffliche und historische Klärung nottäte. Der Nationalstaat als politisch, sprachlich und kulturell homogene Größe hat ja fast nirgendwo auf der Welt existiert, angesichts der letzten 10.000 Jahre Menschheitsgeschichte.


Bereits die hellennischen Stadtstaaten waren Nationen, weil sich ihre Einwohner durch kulturelle Gemeinsamkeiten verbunden fühlten.
Sicher nicht. Weder gab es eine athenische Nation, noch eine spartanische, noch eine delphische, noch eine thessalische, noch eine von Platää, noch eine von Ägina... alle giechischen πόλeις waren sich in Sprache, Kultur etc ziemlich einig (also dem, was wir heute als "Kulturnation" bezeichnen würden), aber eins haben sie immer wie der Teufel das Weihwasser gescheut: sich zu einem einheitlichen Staat zusammenzuschießen, nicht einmal gegen die persische Bedrohung. Und den Staatsgedanken möchtest du aus dem Nationalbegriff doch wohl nicht ausschließen, oder?

Waldgänger
20.10.2006, 16:17
Zitate von 'Der Gelehrte':


War er ja auch. Wobei ich mich beeile hinzuzufügen, daß er nach Vorgabe und Struktur grundsätzlich nur in diktatorischer Weise verwirklichbar scheint.

Die Marx'sche Vorgabe schloss eine Diktatur aus. Überall wo der Sozialismus auf Grundlage der Räteordnung verwirklicht werden sollte, wurde er von den Bolschewiken oder den 'Weißen Garden' niedergeschlagen.



Im übrige hat es das "Ideal" des Nationalstaats ja nie gegeben, vergleichbar etwa dem der sozialistischen Gesellschaft. Der Nationalstaat wurde ja quasi ex post zum größten, schönsten und beneidenswertesten System erhoben.

Du setzt sozialistische Gesellschaft (die noch im Bereich des Möglichen liegt) mit der Utopie des Kommunismus gleich. Desweiteren existiert der unüberbrückbare Frontverlauf zwischen dem heutigen 'Neuen Nationalismus' – für dessen Weltanschauung Ethnopluralismus, Antiimperialismus und der (internationale) Kampf um nationale Freiheit und Souveränität feste Eckpfeiler darstellen – und dem alten Nationalismus (oder auch Chauvinismus genannt) – der durch Ethnozentrismus und Nationalegoismus (bis hin zu offensivem Imperialismus) charakterisiert ist. Letzterer verkörpert im Gegensatz zu ersterem kein globales Prinzip und ist daher zum Scheitern verurteilt. Der Weg des Neuen Nationalismus führt jedoch geradewegs über die Leiche des alten Nationalismus.


Wobei natürlich zunächst einmal eine begriffliche und historische Klärung nottäte. Der Nationalstaat als politisch, sprachlich und kulturell homogene Größe hat ja fast nirgendwo auf der Welt existiert, angesichts der letzten 10.000 Jahre Menschheitsgeschichte.

Das mag ich zu bezweifeln. Dass es sich in Punkto biologische bzw. rassische Homogenität um eine Utopie handelt, sollte klar sein. Allerdings existiert der Unterschied zwischen Kultur- und Staatsnation.



Sicher nicht. Weder gab es eine athenische Nation, noch eine spartanische, noch eine delphische, noch eine thessalische, noch eine von Platää, noch eine von Ägina... alle giechischen πόλeις waren sich in Sprache, Kultur etc ziemlich einig (also dem, was wir heute als "Kulturnation" bezeichnen würden), aber eins haben sie immer wie der Teufel das Weihwasser gescheut: sich zu einem einheitlichen Staat zusammenzuschießen, nicht einmal gegen die persische Bedrohung. Und den Staatsgedanken möchtest du aus dem Nationalbegriff doch wohl nicht ausschließen, oder?

Auch hier setzt Du Nation wieder mit Nationalstaat gleich. Der Staatsgedanke ist sehr wohl aus dem Nationalbegriff auszuschließen. Die Nation ist ein primordiales Gebilde, der Nationalstaat eine Idee der Moderne. In einem Reich existieren deshalb mehrere Nationen, die nach ihrem jeweiligen Selbstbestimmungsrecht tun und lassen können was sie wollen, solange sie nicht den Reichsfrieden stören oder gar beseitigen wollen.

dr-esperanto
25.10.2006, 07:39
Der Bierbrauer Heineken will jetzt Europa in 300 Fürstentümer aufspalten...Zurück in den Feudalismus!

-jmw-
26.10.2006, 10:19
In derartiger Kleinräumigkeit gedeihen verantwortungsvolles Regierungshandeln und Freihandel! *freu*

Schafft zehn, hundert, tausend Liechtensteins! :] :))

lupus_maximus
26.10.2006, 10:21
In derartiger Kleinräumigkeit gedeihen verantwortungsvolles Regierungshandeln und Freihandel! *freu*

Schafft zehn, hundert, tausend Liechtensteins! :] :))
Daran arbeite ich bereits.

-jmw-
26.10.2006, 13:37
Tu das! :]

Holsatia
27.10.2006, 12:20
Der Bierbrauer Heineken will jetzt Europa in 300 Fürstentümer aufspalten...Zurück in den Feudalismus!

Hää? Was hat ein Bierbrauer denn mit Politik zu tun? Und dieser will Europa in Kleinstaaten aufteilen? Wie kommst Du denn darauf?