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Vollständige Version anzeigen : Kollektivschuld



Michael Altmann
25.12.2003, 17:13
So mahnte der Bundespräsident a.D. Richard von Weizsäcker in seiner Bundestagsrede vom 08.Mai 1985, also 40 Jahre nach Kriegsende: "Aber wir dürfen nicht im Ende des Krieges die Ursache für Flucht, Vertreibung und Unfreiheit sehen. Sie liegt vielmehr in seinem Anfang und im Beginn jeder Gewaltherrschaft, die zum Krieg führte."
Dass die hier überall deutlich werdende Kollektivschuldthese, von der Giordano "ohne je geschwankt zu haben, ein Anhänger [ist]" (entnommen aus "Die zweite Schuld") in Wirklichkeit zutiefst rassistisch ist und genauso gut aus dem 3.Reich stammen könnte, wird gerne verschleiert.
Auf den ersten Blick scheint die klassische Rassismusdefinition nicht ganz zu passen. Doch gibt die Schuldthese die Möglichkeit Strafmaßnahmen nicht mehr aufgrund einer Tat, sondern aufgrund der kollektiven Abstammung durchzuführen. Sie liefert in der letzten Konsequenz einen Blankoscheck für alle Verbrechen am "schuldigen" Volk. Aus dem Osten stammte die leninistische Lehre vom gerechten Krieg. Folgt nun aus Deutschland die Lehre vom gerechten Völkermord?! Gilt in Zukunft etwa der Satz, dass Völkermord in Prinzip nichts Schlechtes ist und dass man eben nur die richtigen Völker morden muss? Wer bestimmt, welche Völker schuldig und damit ohne Menschenrechte sind? Wenn der Tod von 2,8 Millionen Frauen, Kindern und Greisen jenseits von Oder und Neiße die gerechte Sühne für die Naziverbrechen war, wie viele Russen müsste man dann "gerechterweise" liquidieren, um die Sowjetverbrechen seit 1917 zu sühnen?
Die Faszination der Kollektivschuldthese liegt vor allem in der leichten Verständlichkeit für die Massen. Psychologisch gesehen stellt sie ebenso wie Blutrache und Sippenhaltung einen Rückfall in sehr frühe Entwicklungsstadien der Menschheit dar, wie der international bekannte Freud-Schüler C.G. Jung richtig erkannte. Auch dem Völkerrecht ist eine kollektive Bestrafung fremd. Es kennt nur die individuelle Bestrafung, so auch für Staatsmänner, die sich der Planung eines Völkermordes schuldig gemacht hatten (geschehen z.B. in den Nürnberger Prozessen).
Es ist davon auszugehen, dass weniger Unwissenheit als ideologisch bedingte Gründe hinter der Kollektivschuldthese stehen. Würde man ernsthaft versuchen die Interessen der deutschen Opfer zu vertreten, so wäre dies für einige Kreise ein Schnitt ins eigene Fleisch, da sich die angesprochene These nicht mehr lange halten würde. "Von Deutschland soviel wie möglich für Deutschland zu retten". Das waren die Worte von Kurt Schumacher, wofür er heutzutage wohl in die rechtsradikale Ecke gedrängt worden wäre. Aber zu den Alt68er würde sowieso eher der Satz "Von Deutschland soviel wie möglich für fremde Interessen herauszuholen"

Giordano, Ralph: "Die Zweite Schuld" oder "Von der Last, Deutscher zu sein" (Hamburg, Zürich 1987), S.294

Germania
25.12.2003, 18:15
Ja, warum wohl?

Weil lt. Friedman-Pinkel:

"Versöhnung ist ein absolut sinnloser Begriff. Versöhnung wäre allenfalls denkbar gewesen, wenn es Auschwitz nicht gegeben hätte. Die Erben des judenmordenden Staates bieten den Opfern und Nachkommen der Opfer Versöhnung an und sind erbittert, wenn dieses Wort zurückgewiesen wird. Es kommt ihnen in Wirklichkeit gar nichts anderes zu, als die schwere historische Verantwortung auf sich zu nehmen, generationenlang, für immer."

Und Verantwortung heißt zahlen, zahlen, zahlen .....

Dazu schreibt David Korn in DAS NETZ:

"Für die Gelder, die man sich von den Deutschen wegen der Verbrechen der Hitlerzeit holt, benutzt die offiziell zionistisch/israelische Seite das alttestamentarische Wort ,,Schilumim“ (Zahlungen). Man möchte jede Konnotation von Vergeben oder Verzeihen vermeiden, wie es im deutschen Wort ,,Wiedergutmachung“ mitschwingt.

Symptomatisch dürfte sein, dass der jüdische Leiter des Frankfurter Fritz-Bauer-Instituts Micha Brumlik in seinem Beitrag ,,Holocaust und Vergangenheitsbewältigung“ für das ,,Neue Lexikon des Judentums“ den Ausdruck Wiedergutmachung wegwerfend behandelt und als ,,schönfärberisch“ bezeichnet, der Terminus bei Aleida Assmann/Ute Frevert (,,Geschichtsvergessenheit‘ Geschichtsversessenheit“, Stuttgart 1999) als ,,unerträglich verharmlosend“ erscheint und dass die jüdische Literatin Lea Fleischmann in ihrem Buch ,,Dies ist nicht mein Land. Eine Jüdin verlässt die Bundesrepublik“ (Hamburg 1960) schrieb:
»Gegen das Wort Wiedergutmachung hätte man sofort gerichtlich Einspruch erheben und verbieten müssen, es im Zusammenhang mit den Judenverfolgungen zu nennen.«

Für die Eintreibung und Abwicklung der deutschen Zahlungen, also für das Schilumim-Management, zeichnet die eigens dafür geschaffene Conference on Jewish Material Claims against Germany Inc., kurz: Jewish Claims Conference (JCC) oder auch nur Claims Conference, verantwortlich. Sie arbeitet seit 1951/52, also mehr als ein halbes Jahrhundert schon und damit fast vier Mal so lange, wie es eigentlich höchstens vorgesehen war. Marilyn Henry, Verfasserin der offiziösen Geschichte der JCC, schrieb im ,,Aufbau“ vom 22. August 2002, dass nach ursprünglicher Absicht schon 1965 hätte Schluss sein sollen."


Nach den alttestamentarischen Vorstellungen blechen bis ins siebte Glied, d. h. so etwa 2050 könnte Schluß damit sein, falls es bis dahin in dem ruinierten Deutschland über haupt noch etwas zu holen gibt. Da können ja dann die "Mit"-Bürger blechen, die dann möglicherweise die Überhand gewonnen haben. :D:D

Germania

l_osservatore_uno
25.12.2003, 19:16
Original von Germania ,,Dies ist nicht mein Land. Eine Jüdin verlässt die Bundesrepublik“ (Hamburg 1960)

... hat wohl eine deutlich zu geringe Verbreitung gefunden ... unter Deutschlands Zionisten?! :D

Das wär' doch mal 'ne sinnvolle Investition ... dieses Buch in einer Auflage von - sagen wir mal? :D - hundertausend Exemplaren kostenlos zu verteilen?

:lachanfall:

Enzo

Halteverbot
25.12.2003, 19:25
Hehe, enzo, du bist vielleicht ein Schlingel...... :D

l_osservatore_uno
26.12.2003, 03:13
Original von Rudolf
Hehe, enzo, du bist vielleicht ein Schlingel...... :D

... sach ich Dia! :D

Enzo

Ulfberth
26.12.2003, 07:59
Original von l_osservatore_uno

Original von Germania ,,Dies ist nicht mein Land. Eine Jüdin verlässt die Bundesrepublik“ (Hamburg 1960)

... hat wohl eine deutlich zu geringe Verbreitung gefunden ... unter Deutschlands Zionisten?! :D

Das wär' doch mal 'ne sinnvolle Investition ... dieses Buch in einer Auflage von - sagen wir mal? :D - hundertausend Exemplaren kostenlos zu verteilen?

:lachanfall:

Enzo

Deine gedachte Auflagenhöhe ist eindeutig zu gering. Du hast die "Gutmenschen" vergessen.

Stellvertretend:

Thierse, Kohl, Rau, Weizsäcker, Schröder, Stoiber und deren Schergen.

:lachanfall:

Henning


Noch eine Frage an Alle:

Wenn man öffentlich eine Kippa/ein Käppi trägt:

Ist das Solidarität oder "Outing" ?

:)

Consul
26.12.2003, 11:55
Noch eine Frage an Alle:

Wenn man öffentlich eine Kippa/ein Käppi trägt:

Ist das Solidarität oder "Outing" ?


Teils,teils...

Hinweis
26.12.2003, 12:43
Jungs, ihr seid die Besten. B-Liga-Humor vom Feinsten, gratis und für lau. Weiter so!

Ulfberth
26.12.2003, 12:49
Das war die Kritik. Und wo ist Dein Standpunkt?

Henning

Diplomat
27.12.2003, 10:29
Hallo!

Ich gebe Herrn von Weizäcker weitestgehend Recht. Möchte aber dazu sagen, daß es auch aufrichtige Deutsche gab, die sich nicht schuldig gemacht haben, wei z.B. Schindler, Kolbe und die Geschwister Scholl.

AndyH
27.12.2003, 11:59
Original von Michael Altmann
Die Faszination der Kollektivschuldthese liegt vor allem in der leichten Verständlichkeit für die Massen. Die Religionen basieren darauf.
Jesus hat es auf sich genommen für alle etc......

Nun sind aber wieder alle schuldig, tut Buße und zahlt fleissig.

Ohne diese Schuldzuweisung würde die 3. Generation nach dem Krieg gegen die Zahlungen protestieren. Nicht in die Kirchen gehen und auch nicht Ökosteuer oder gar CO2 Zertifikate zahlen wollen.
Für alles muss eine Kollektivschuld eingeredet, und jeden einzelnen extra angelastet werden.

So funktioniert die Welt.

Liegnitz
27.12.2003, 13:46
Eine Kollektivschuld gibt es hier nicht.