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Vollständige Version anzeigen : Der große Bruder Asien und der kleine Bruder Europa.



Makkabäus
06.07.2014, 16:59
Auf was fußt Europa eigentlich ? Warum ist es so arrogant und überheblich ?
Man nehme was man will, ob jüdisch-christlich oder griechisch-römisch. Orientalische Einflüsse sind unverkennbar.

Schon Platon hat die Beeinflussung der frühgriechischen Gedankenwelt durch orientalische Vorbilder anerkannt und sich der Weisheit der "Barbaren" geöffnet.
Nur so ist der Satz verständlich den Aristoteles als Programmschrift für seine Philosophenschule in Assos verfasste.
Er überliefert den seltsamen Satz: "Zarathustra lebte 6000 Jahre vor Platons Tod."

Damit meint Aristoteles einen Einschnitt in die Geschichte des Denkens, auch in das Woher seiner eigenen Philosophie.
Um den Satz zu würdigen, muss man sich daran erinnern, dass eine persische Weltperiode 12.000 Jahre dauerte.
Stand Zarathustra am Anfang eines Weltalters, so brach mit Platon, der in der Mitte der Periode lebte, ein neuer Äon an.

Diese Tatsache unterstreicht auch die Richtigkeit der Aussage Martin Bubers: "Keine der großen Religionen ist im Abendland entstanden.
Es hat verarbeitet, was der Orient ihm dargereicht hat.
Es wurde den Denk- und Gefühlsformen Europas angepasst und danach umgemodelt, manchmal gelang es ihm, es auszubauen.
Niemals aber vermochte es den riesenhaften Sinnbildern Asiens ein eigenes gegenüberzustellen."

"Was immer die Griechen von den Barbaren übernehmen, arbeiten sie in schönerer Weise aus" (Platon, Epinomis 987d)

Agesilaos Megas
06.07.2014, 17:21
Was ist die These?

Ich stimme Dir erst einmal zu: Europa neigt dazu, den Kulturtransfer mit Asien zu minimieren.

Bei Platon lesen wir das Selbstverständnis der philosoph. Elite: Ein ägyptischer Priester tadelt das junge Volk der Griechen, es sei wie die Kinder, ohne Erinnerung; die Geometrie ist z.B. stark ägyptisch geprägt. Ägypten sollte noch viele andere Völker beeinflussen - wissenschaftlich, theologisch etc.


Allerdings gehst Du wieder den europäischen Weg mit dieser Eindimensionalität: Dieses Rangdenken ist methodisch überholt. "Großer Bruder, Kleiner Bruder" - mit Verlaub, das ist geistiger Dünnpfiff. Kulturtransfer ist wechselseitig. So übernahmen die Griechen die Geometrie, Plastik und Architektur aus Ägypten, gaben sie in Indien weiter, von wo aus sie selbst China beeinflusste (vgl. die ausgezeichnete Arbeit von Nickel). Aus China wiederum bezog das Imp. bessere Seide usw. usf.

Einseitiger Transfer... verarsche damit erzkonservativ erzogene Spinner aus dem Hinterwald. :)

Agesilaos Megas
06.07.2014, 17:25
Selbst die These, dass nichts Religiöses aus dem Abendland stamme, ist größter Unsinn; Buber = Orkus.


So beeinflusste die gr. Philosophie nachwirkend den Buddhismus (Graeco-Buddhismus) als Bsp. dafür, dass rel. Kulturtransfer auch von Europa nach Asien wirken kann. Es ist alles relativ...

mabac
06.07.2014, 18:15
Man nehme was man will, ob jüdisch-christlich oder griechisch-römisch. Orientalische Einflüsse sind unverkennbar.


Sie tragen Eulen nach Athen. Der Gott Jahve, den Christen, Juden und Mohammedaner wie blöd anbeten, ist ein orientalischer Götze.

Makkabäus
06.07.2014, 21:13
Was ist die These?

Ich stimme Dir erst einmal zu: Europa neigt dazu, den Kulturtransfer mit Asien zu minimieren.

Bei Platon lesen wir das Selbstverständnis der philosoph. Elite: Ein ägyptischer Priester tadelt das junge Volk der Griechen, es sei wie die Kinder, ohne Erinnerung; die Geometrie ist z.B. stark ägyptisch geprägt. Ägypten sollte noch viele andere Völker beeinflussen - wissenschaftlich, theologisch etc.


Allerdings gehst Du wieder den europäischen Weg mit dieser Eindimensionalität: Dieses Rangdenken ist methodisch überholt. "Großer Bruder, Kleiner Bruder" - mit Verlaub, das ist geistiger Dünnpfiff. Kulturtransfer ist wechselseitig. So übernahmen die Griechen die Geometrie, Plastik und Architektur aus Ägypten, gaben sie in Indien weiter, von wo aus sie selbst China beeinflusste (vgl. die ausgezeichnete Arbeit von Nickel). Aus China wiederum bezog das Imp. bessere Seide usw. usf.

Einseitiger Transfer... verarsche damit erzkonservativ erzogene Spinner aus dem Hinterwald. :)

Das du den ersten Kommentar schreibst, darauf hätte ich wetten können :D

Die These ist, wie oben geschrieben: Europa war nie in der Lage den asiatischen Strömungen etwas ebenbürtiges entgegenzusetzen.
Ich möchte auch nicht die Edda minimieren, aber es ist schon etwas anderes und eine wirkliche Entfaltung ist nicht zu beobachten.

Vielleicht kommt es zu einer Renaissance des altgermanischen Reckentums, wie es Heinrich Heine geschrieben hat ? (Damals noch mit Sticheleien gegen den "Erbfeind" Frankreich, man siehe die gotischen Dome.)

Das Christentum - und das ist sein schönstes Verdienst - hat jene brutale germanische Kampflust einigermaßen besänftigt, konnte sie jedoch nicht zerstören, und wenn einst der zähmende Talisman, das Kreuz, zerbricht, dann rasselt wieder empor die Wildheit der alten Kämpfer, die unsinnige Berserkerwut, wovon die nordischen Dichter so viel singen und sagen.
Jener Talisman ist (schon) morsch, und kommen wird der Tag, wo er kläglich zusammenbricht; die alten steinernen Götter erheben sich dann aus dem verschollenen Schutt, und reiben sich den tausendjährigen Staub aus den Augen, und Thor mit dem Riesenhammer springt endlich empor und zerschlägt die gotischen Dome.

Makkabäus
06.07.2014, 21:18
Selbst die These, dass nichts Religiöses aus dem Abendland stamme, ist größter Unsinn; Buber = Orkus.


So beeinflusste die gr. Philosophie nachwirkend den Buddhismus (Graeco-Buddhismus) als Bsp. dafür, dass rel. Kulturtransfer auch von Europa nach Asien wirken kann. Es ist alles relativ...

Großer Unsinn ist der Mythos als handele es sich bei den Griechen um "Originalgenies".
Genau das Gegenteil ist der Fall !
Zum Beispiel sind die phönizischen Einflüsse auf die griechische Welt nicht zu bezweiflen.
Man hat besonders auf den Feldern der Geisteskultur und Ideenwelt in den meisten Fällen mit Umwandlungs- und Anpassungsprozessen zu rechnen.
Das wohl bekannteste dieser Art ist, die Übernahme der phönikischen Alphabetenschrift durch die Griechen im 8. Jh.

Von den Phöniziern lernten die Griechen auch das Kunsthandwerk, siehe die Herstellung von Glas.
Auch Interessant ist der phönizische Einfluss auf die griechische Polisbildung.

Agesilaos Megas
06.07.2014, 21:56
Großer Unsinn ist der Mythos als handele es sich bei den Griechen um "Originalgenies". ...


Wo behauptet? Liest Du bisweilen die Argumente, die man hier entgegenbringt?

Agesilaos Megas
06.07.2014, 22:03
Die These ist, wie oben geschrieben: Europa war nie in der Lage den asiatischen Strömungen etwas ebenbürtiges entgegenzusetzen.


These ist populär und unwissenschaftlich, zumal das Verständnis von Europa-Asien 1.) gr. Ursprunges ist, 2.) jünger als viele ältere Kulturtransfers, 3.) Asien selbst, da vom europ. Standpunkt aus determiniert, uneinheitlich ist und selbst auf die interessanten Kultur-Transfers untersucht werden muss, 4.) ebenso Europa, 5.) das Gebiet uneinschränkbar ist, während Du Dich offensichtlich nur auf rel. Transfer beschränkst.

Sjard
28.07.2014, 14:46
Es ist unsachlich Europas Kulturen so hinzustellen als wären sie Plagiate orientalischer Philosophie und Religion.
Man sollte lieber sich die Frage stellen warum die angeblichen orientalischen Ursprungsländer selber nichts auf die Beine stellen konnten,
wenn sie angeblich schon weit vorher im Besitz des vordergründigen Wissens und der Philosophie waren.

Efna
21.08.2014, 23:47
Dieses Eindimensionale Rangdenken ist wirklich blöd. Allerdings übersieht der Strangersteller etwas, zum einen hat der Westen seine Entwicklung weniger der Religion zu verdanken, es sind eher andere Aspekte.
Ja viele Erfindung die die Grundlage der westlichen Kultur bildeten stammen nicht aus dem Westen sondern aus dem Orient oder dem fernen Osten. Das dies lange nicht gewürdigt wurde oder ignoriert wurde ist richtig und das ändert sich mittlerweile auch.
Allerdings sollte man sich auch mal fragen warum die Kulturen im Fernen, Mittleren und Nahen Osten so wenig aus ihren Erfindungen machen konnte, während der Westen aus diesen Erfindungen das beste Daraus machen konnte? Der Kompass war eine Chinesische Erfindung sowie sehr viele Erfindungen ohne die moderne Seefahrt nicht möglich gewesen wäre, doch warum schafften es die Europäer und nicht die Chinesen damit die Schiffahrt zu Revolutionieren? Warum schafften es die Europäer die moderne Schiffahrt zu begründen? Das selbe auch beim Schiesspulver, das war den Chinesen schon Jahrhunderte vor den Europäern bekannt, aber trotzdem schafften es die Europäer in kürzester Zeit die moderne Kriegsführung zu erfinden.
Es gibt einfach im westlichen Welt einfach mehr Inovation, aus den Erfindungen mehr zu machen und sie weiter zu entwickelt. Während der Orient und der ferner Osten dazu überging Wissen nur zu verwalten(Gut der im Frühmittelalter und Hochmittelalter machte man das im Westen genauso auf den Klosterschulen und man hinkte hinterher) anstatt es weiter zu entwickelt und daraus etwas neues macht. Warum das so ist? Das ist der griechische Geist, der bis heute am Einflussreichsten in der westlichen Welt ist und der eine ganz andere Einstellung zu Naturwissenschaft hatte als der Orient oder der ferne Osten.
Nehmen wir mal ein Beispiel, ja die Griechen haben viele Grundsätze der Geometrie von den Ägyptern übernommen und die war gut. Doch es gab in Ägypten und Mesopotamien wie auch im Antiken China im Gegensatz zum Antiken Griechenland ein ganz anderes Verhältniss zur Forschund und Wissenschaft. Dort hatte die Wissenschaft in erster Linie einen praktischen Nutzen, man forschte in erster Linie an der mathematik, Geometrie und andere Naturwissenschaften um einen praktischen Nutzen daraus zu ziehen. Wie etwa um höhere Tempel oder Pyramiden, um den Ackerbau zu verbessern um die Technologie zu verbessern. Man forschte um daraus einen praktischen Nutzen daraus zu ziehen. Jetzt kann man ja sagen ist ja normal haben die Griechen auch gemacht, haben sie auch. Aber deren Zweck ging weit darüber hinaus. man forschte nicht nur um praktischen Nutzen daraus zu ziehen sondern auch um die Welt zu erklären und das löste im Antiken Griechenland ein Wissenshunger und Forschergeist aus, den es im Orient und im fernen Osten so nicht gab. Man forschte dort nur um einen praktische Nutzen daraus zu ziehen, die Welt erklärten die Priester anhand von Religion, Glaube und Mythen und das lähmte schon damals den Orient(Natürlich hatten die Griechen ihre Mythen, Götter und ihren Glaube, aber er war nicht so wichtig bei der Erklärung der Welt). Die Vorherrschaft der Religion als Welterklärungsmodell und zwar in jeder beziehung. Diese bestimmte alle Lebensbereiche einschliesslich der Erklärung der Welt.

Sicherlich hatten die alten Mesopotamischen Kulturen, die persischen Kulturen, die altägyptische Kultur etc. bewundernswerte Leistungen vgollbracht, das fängt schon mit den Ackerbau an etc. und natürlich übernahmen die Griechen viele Erkennrtnisse aus dem Orient und entwickelten sie weiter. Aber erst unter den griechischen Geist der ein unbändiger Forschungsgeist war entwickelte sich daraus diese Eigendynamik die im Orient so nicht möglich war und eigentlich auch noch nicht ist. Als der Aufstieg des Antiken Griechenland als erste westliche Hochkultur begann hatten die alten Kulturen des Orients auf geistiger Ebene dem wenig entgegen zu setzen und es begann ihr Niedergang.

Der Niedergang der Abendländisch-westlichen Kultur hin zum Früh und Hochmittelalter, war auch dadurch geprägt das in Sachen Welterklärung der Vorrang der Theologie zählte. Man kannte zwar die griechichen Denker, zumindestens Aristoteles. Aber man bediente sich nicht dem greiechischen Geist, diese erkenntnisse auch zur Welterklärung zu verwenden, da bediente man sich wieder der Theologie und der Westen stagnierte. Während der Orient mit der arabischen Wissenschaft blühte. Doch als man im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit sich wieder dem griechischen Geist bedient hat begann der Wiederaufstieg des Westen und wie schon die Alten orientalischen Kulturen hatte die arabische Kultur aber auch der ferne Osten dem wenig entgegenzusetzen.

Die Griechische Kultur und Denkensweise prägte den Westen und war der Garant ihrer Dominanz, dazu zählte auch das die Religion nicht das Monopol hat in Sachen Welterklärung. Das Verlagert sich im westlichen Bereich auf eine rein Metaphysische Ebene. im Orient und im fernen Osten nicht. Dadurch spielt die Religion im westlichen Kulturkreis keine so wichtige Rolle wie in anderen Gegenden.

Efna
22.08.2014, 00:52
Es ist unsachlich Europas Kulturen so hinzustellen als wären sie Plagiate orientalischer Philosophie und Religion.
Man sollte lieber sich die Frage stellen warum die angeblichen orientalischen Ursprungsländer selber nichts auf die Beine stellen konnten,
wenn sie angeblich schon weit vorher im Besitz des vordergründigen Wissens und der Philosophie waren.

Kulturen übernahmen ständig Dinge von anderen und viele Innovation übernahmen die Europäer, unsere Schrift damit meine ich das Lateinische, das kyrillische, aber auch die Runenschrift(die auf dem Latein basiert) etc. waren Ableger des Altgriechischen und das wiederrum vom Phönizischen, das aus der sumerischen Keilschrift entstand. Unsere Zahlen(die arabischen Zahlen sind wesentlich praktischer als die römischen). Der Kompass, das Schiesspulver, die Feuerwaffen, das Dezimalsystem etc. alles keine europäische Erfindungen. Aber die Europäer konnten diese Dinge besser weiterentwickeln dank des Innovativen griechischen Geistes...

Feldmann
09.10.2014, 13:14
Auf was fußt Europa eigentlich ? Warum ist es so arrogant und überheblich ?

Wir sind halt einfach die Besten. ;)



Man nehme was man will, ob jüdisch-christlich oder griechisch-römisch. Orientalische Einflüsse sind unverkennbar.

Z.B. in unserer Schrift.



Diese Tatsache unterstreicht auch die Richtigkeit der Aussage Martin Bubers: "Keine der großen Religionen ist im Abendland entstanden. Es hat verarbeitet, was der Orient ihm dargereicht hat. Es wurde den Denk- und Gefühlsformen Europas angepasst und danach umgemodelt, manchmal gelang es ihm, es auszubauen. Niemals aber vermochte es den riesenhaften Sinnbildern Asiens ein eigenes gegenüberzustellen."

Meiner Meinung gibt es historisch gesehen keinen grundsätzlichen Gegensatz zwischen dem "Orient", also dem Nahen Osten, und Europa, sondern zwischen Westasien und Ostasien.

Praetorianer
09.10.2014, 13:56
Diese Tatsache unterstreicht auch die Richtigkeit der Aussage Martin Bubers: "Keine der großen Religionen ist im Abendland entstanden."
Es hat verarbeitet, was der Orient ihm dargereicht hat.


Das spricht schonmal sehr für Europa.

Feldmann
14.10.2014, 23:13
Das Thema ist wohl tot. :(

derRevisor
04.04.2015, 23:17
Das spricht schonmal sehr für Europa.

Sehr wahr... :D Erwähnenswert wäre dazu evtl. noch, dass dafür in Europa die Philosophie nicht nur als weltanschauliches Gegenkonstrukt entstand, sondern sich als geistiges Grundkonzept auch auf Dauer als überlegen darstellte und den europäischen Zivilisationen schlußendlich zur globalen Dominanz verhalf.

Makkabäus
04.04.2015, 23:30
Das spricht schonmal sehr für Europa.

Nebenbei sei erwähnt das selbst "Europa" semitischen Ursprungs und einer phönizischen Prinzessin entlehnt ist :D

LOL
04.04.2015, 23:33
Nebenbei sei erwähnt das selbst "Europa" semitischen Ursprungs und einer phönizischen Prinzessin entlehnt ist :DRichtig. Ein Hoch auf die Libanesin...

derRevisor
04.04.2015, 23:38
Nebenbei sei erwähnt das selbst "Europa" semitischen Ursprungs und einer phönizischen Prinzessin entlehnt ist :D

Soll dies denn eine angemessene Entgegnung auf Prätorianers Einwand sein? Wenn ja, dann verstehe ich womöglich Sinn und Aussage dieses Satzes einfach nur nicht.

derRevisor
04.04.2015, 23:51
Richtig. Ein Hoch auf die Libanesin...

Bitte nicht so voreilig werter LOL, denn es dürfte selbst Dir wohl klar sein, dass Libanesen mit Phöniziern genauso wenig zu schaffen haben, wie z.B. die heutigen Griechen mit den alten Panhellenen.

LOL
04.04.2015, 23:57
Bitte nicht so voreilig werter LOL, denn es dürfte selbst Dir wohl klar sein, dass Libanesen mit Phöniziern genauso wenig zu schaffen haben, wie z.B. die heutigen Griechen mit den alten Hellenen.Was Angehörige von...ähm....geschichtswissenslückenbehafteten Neuvölkern... über unsere Altvölker zu phantasieren haben, muss ich nun wirklich nicht als auch nur annähernd relevanten Einwand betrachten, oder?

derRevisor
05.04.2015, 00:14
Was Angehörige von...ähm....geschichtswissenslückenbehafteten Neuvölkern... über unsere Altvölker zu phantasieren haben, muss ich nun wirklich nicht als auch nur annähernd relevanten Einwand betrachten, oder?

Das sind ja nun einmal fabelhafte Stereotypen, die Du hier so ungeniert zur Schau stellst.

Mein Einwand war durchaus ernst gemeint im speziellen inhaltlichen Sinne, wobei ich das eigentlich weniger als Einwand, sondern viel mehr als Ergänzung verstand. Du solltest mir sogar dafür danken, dass ich dadurch deinem eigentlich überflüssigen Beitrag - denn so kann man nur die bloße Wiederholung und sogar Verfälschung des Zitierten werten - ein wenig Substanz verschaffte.

Naja, aber wir schweifen ab vom Strangthema, welches mir durchaus als interessanter und sehr diskutabler Gegenstand erscheint. Daher lass uns zu meiner Frage zurückkehren, inwiefern dieser Hinweis als Argument gegen Prätorianers Einwand taugt und was das nun mit Asien zu schaffen hat, welches im hier gemeinten Sinne eigentlich als Ostasien deutlich treffender zu bezeichnen wäre?

LOL
05.04.2015, 00:35
Das sind ja nun einmal fabelhafte Stereotypen, die Du hier so ungeniert zur Schau stellst.Ja klar sind das Stereotypen, allerdings höre ich die eigentlich nie von alten Völkern, wie Chinesen, Indern, Persern, Ägyptern, Syrern, Juden, Italienern etc. sondern von denen die es selbst nicht sind....Ganz offensichtlich liegt das also nicht an den Altvölkern und vielmehr an einigen Angehörigen der "Neuvölkern"...
Aber deren diesbezüglichen Komplexe und herbeiphantasierten Geschichtsträume sind doch nun wahrlich nicht mein Problem, oder?




Mein Einwand war durchaus ernst gemeint im speziellen inhaltlichen Sinne, wobei ich das eigentlich weniger als Einwand, sondern viel mehr als Ergänzung verstand. Du solltest mir sogar dafür danken, dass ich dadurch deinem eigentlich überflüssigen Beitrag - denn so kann man nur die bloße Wiederholung und sogar Verfälschung des Zitierten werten - ein wenig Substanz verschaffte.

Naja, aber wir schweifen ab vom Strangthema, welches mir durchaus als interessanter und sehr diskutabler Gegenstand erscheint. Daher lass uns zu meiner Frage zurückkehren, inwiefern dieser Hinweis als Argument gegen Prätorianers Einwand taugt und was das nun mit Asien zu schaffen hat, welches im hier gemeinten Sinne eigentlich als Ostasien deutlich treffender zu bezeichnen wäre?Ich glaube dir dass er ernst gemeint war, allerdings muss man ihn deswegen noch lange nicht ernst nehmen....

derRevisor
05.04.2015, 01:03
Ja klar sind das Stereotypen, allerdings höre ich die eigentlich nie von alten Völkern, wie Chinesen, Indern, Persern, Ägyptern, Syrern, Juden, Italienern etc. sondern von denen die es selbst nicht sind....Ganz offensichtlich liegt das also nicht an den Altvölkern und vielmehr an einigen Angehörigen der "Neuvölkern"...
Aber deren diesbezüglichen Komplexe und herbeiphantasierten Geschichtsträume sind doch nun wahrlich nicht mein Problem, oder?


Ich könnte nun einwenden, dass das Markierte sicherlich auch als Fremdprojektion deiner Selbst gelten könnte und dies - natürlich garniert mit unterschwelligen Abwertungen und Beleidigungen - argumentativ darlegen, aber dazu fehlt mir heute die Lust und Bösartigkeit, weshalb ich darauf verzichte und erneut darum bitte, die Sinnhaftigkeit und Aussage der Antwort von Makkabäus hinsichtlich Prätorianers Einwand zu beleuchten.


Ich glaube dir dass er ernst gemeint war, allerdings muss man ihn deswegen noch lange nicht ernst nehmen....

Nun gut, natürlich habe ich mit meiner kleinen Spitze absichtlich auf Dein Ego abgezielt, aber dies nicht als Hauptsache dieses Beitrags bezweckt, sondern konnte dieser Steilvorlage einfach nur nicht wiederstehen. Insofern ist Deine emotionale Empörung durchaus verständlich und weist durch ihre Heftigkeit auf einen wunden Punkt hin, was mir jetzt deswegen sogar ein wenig leid tut, aber natürlich nicht gleich um den Schlaf bringt.

Nun lass uns jedoch bitte zum Strangthema zurückfinden?

Praetorianer
05.04.2015, 12:18
Nebenbei sei erwähnt das selbst "Europa" semitischen Ursprungs und einer phönizischen Prinzessin entlehnt ist :D

Phönizische Prinzessinnen sind ein Erbe, auf das man wohlwollender zurückblickt, als auf einen Gott, der allmächtig ist, trotzdem sich allen Müll mit anschaut und gierig nach Vorhäuten von kleinen Jungs ist.

Antisozialist
05.04.2015, 12:42
Auf was fußt Europa eigentlich ? Warum ist es so arrogant und überheblich ?
Man nehme was man will, ob jüdisch-christlich oder griechisch-römisch. Orientalische Einflüsse sind unverkennbar.

Schon Platon hat die Beeinflussung der frühgriechischen Gedankenwelt durch orientalische Vorbilder anerkannt und sich der Weisheit der "Barbaren" geöffnet.
Nur so ist der Satz verständlich den Aristoteles als Programmschrift für seine Philosophenschule in Assos verfasste.
Er überliefert den seltsamen Satz: "Zarathustra lebte 6000 Jahre vor Platons Tod."

Damit meint Aristoteles einen Einschnitt in die Geschichte des Denkens, auch in das Woher seiner eigenen Philosophie.
Um den Satz zu würdigen, muss man sich daran erinnern, dass eine persische Weltperiode 12.000 Jahre dauerte.
Stand Zarathustra am Anfang eines Weltalters, so brach mit Platon, der in der Mitte der Periode lebte, ein neuer Äon an.

Diese Tatsache unterstreicht auch die Richtigkeit der Aussage Martin Bubers: "Keine der großen Religionen ist im Abendland entstanden.
Es hat verarbeitet, was der Orient ihm dargereicht hat.
Es wurde den Denk- und Gefühlsformen Europas angepasst und danach umgemodelt, manchmal gelang es ihm, es auszubauen.
Niemals aber vermochte es den riesenhaften Sinnbildern Asiens ein eigenes gegenüberzustellen."

"Was immer die Griechen von den Barbaren übernehmen, arbeiten sie in schönerer Weise aus" (Platon, Epinomis 987d)

Der Norden Asiens besteht aus Tundra und Eis, während der Süden durch Religion oder Kollektivismus in seinem technischen Fortschritt abgebremst wird. Aus diesem Grund konnten europäische Mächte große Teile Asien kolonisieren und nicht umgekehrt.

Makkabäus
05.04.2015, 16:25
Der Norden Asiens besteht aus Tundra und Eis, während der Süden durch Religion oder Kollektivismus in seinem technischen Fortschritt abgebremst wird. Aus diesem Grund konnten europäische Mächte große Teile Asien kolonisieren und nicht umgekehrt.

Mit der technischen Komponente bin ich einverstanden, aber was ist mit der schriftlichen, geistigen Komponente ?

Mir fällt als erstes die Edda ein, als urgermanisches Produkt.
Ich habe hin und wieder mal sporadisch drin rumgeblättert, die Texte haben starken Wiedererkennungswert mit ihrer kämpferischen Art.

Makkabäus
05.04.2015, 16:44
Sehr wahr... :D Erwähnenswert wäre dazu evtl. noch, dass dafür in Europa die Philosophie nicht nur als weltanschauliches Gegenkonstrukt entstand, sondern sich als geistiges Grundkonzept auch auf Dauer als überlegen darstellte und den europäischen Zivilisationen schlußendlich zur globalen Dominanz verhalf.

Technisch mag das Zutreffen aber geistig habe ich meine Zweifel, dass der Westen überlegen sein soll.

Man hat hier stark mit seelischer Verkümmerung zu kämpfen, die es im Orient so nicht gibt.

Als Einziges sind Dinge wie die spanische Siesta ein Hoffnungsschimmer und mit der orientalischen Weltvergessenheit nach der Arbeit miteinander vergleichbar.
Hierbei handelt es sich wirklich um ein köstliches Entspannen, wo der Westen sich noch mehr Scheiben abschneiden sollte.

LOL
05.04.2015, 17:13
[...]Als der Aufstieg des Antiken Griechenland als erste westliche Hochkultur begann hatten die alten Kulturen des Orients auf geistiger Ebene dem wenig entgegen zu setzen und es begann ihr Niedergang.[...]Das ist so wie du es hier runterschreibst totaler Nonsens. Die Griechische Kultur verbreitete sich spätestens seit Alexander auch gerade im Orient und sie wirkte dort, ohne die anheimischen Kulturen zu zerstören bzw dem Untergang zu weihen. Sie belebte sie eher....
Die Perser und viele andere erreichten ihre eigenen geistigen Blütekulturen, welche sich letztlich auch weltweit auswirkten, sogar erst wesentlich später.

Hier nur ein paar Stichworte dazu:

Akademie von Gundischapur (http://de.wikipedia.org/wiki/Akademie_von_Gundischapur)

Haus der Weisheit (Bagdad) (http://de.wikipedia.org/wiki/Haus_der_Weisheit_(Bagdad))

Graeco-Buddhismus (http://de.wikipedia.org/wiki/Graeco-Buddhismus)


Deren Untergang begann eher mit dem Islam, aber nicht so sehr in der arabischen Variation, denn diese wussten Wissenschaften zumindest Anfangs noch zu schätzen, sondern wegen der später hinzugekommenen zentralasiatischen Analphabeten, ob in Form von Mongolen, oder eben Türken...

ladydewinter
05.04.2015, 20:07
Richtig. Ein Hoch auf die Libanesin...


Kotz! Ich habe es gelesen.Brunhild für Europa !
Lieber ein Hoch auf Eliza!

Efna
05.04.2015, 20:08
Das ist so wie du es hier runterschreibst totaler Nonsens. Die Griechische Kultur verbreitete sich spätestens seit Alexander auch gerade im Orient und sie wirkte dort, ohne die anheimischen Kulturen zu zerstören bzw dem Untergang zu weihen. Sie belebte sie eher....
Die Perser und viele andere erreichten ihre eigenen geistigen Blütekulturen, welche sich letztlich auch weltweit auswirkten, sogar erst wesentlich später.

Hier nur ein paar Stichworte dazu:

Akademie von Gundischapur (http://de.wikipedia.org/wiki/Akademie_von_Gundischapur)

Haus der Weisheit (Bagdad) (http://de.wikipedia.org/wiki/Haus_der_Weisheit_(Bagdad))

Graeco-Buddhismus (http://de.wikipedia.org/wiki/Graeco-Buddhismus)


Deren Untergang begann eher mit dem Islam, aber nicht so sehr in der arabischen Variation, denn diese wussten Wissenschaften zumindest Anfangs noch zu schätzen, sondern wegen der später hinzugekommenen zentralasiatischen Analphabeten, ob in Form von Mongolen, oder eben Türken...

Das der Islam der Niedergang der Altorientalischen Kulturen war ist blödsinn, die Araber haben dieser Region sogar wieder ein paar Impulse gegeben. Aber im 7. Jahrhundert waren die alten orientalischen Kulturen wie die Babylonier, alten Ägypter, die Assyrer und auch die Perser nicht mehr das was ein Jahrtausend vorher noch waren. Seitdem 5. Jahrhundert v. Chr. verlagerte sich das Zentrum der Hochkulturen vom Zweistromland und dem Niltal in den nördlichen Mittelmeerraum. Auch in der Hellenistischen Zeit war das alte Babylonier Kulturell schon Hinterland. Aber eigentlich begann der Niedergang schon im Aufstieg der Perser, das Neubabylonische Reich war die letzte Blüte des Alten Orients....

LOL
05.04.2015, 21:14
Kotz! Ich habe es gelesen.Brunhild für Europa !
Lieber ein Hoch auf Eliza!Ein Hoch auf Eliza sowieso, aber wieso Brunhild...?

LOL
05.04.2015, 21:20
Das der Islam der Niedergang der Altorientalischen Kulturen war ist blödsinn, die Araber haben dieser Region sogar wieder ein paar Impulse gegeben. Aber im 7. Jahrhundert waren die alten orientalischen Kulturen wie die Babylonier, alten Ägypter, die Assyrer und auch die Perser nicht mehr das was ein Jahrtausend vorher noch waren. Seitdem 5. Jahrhundert v. Chr. verlagerte sich das Zentrum der Hochkulturen vom Zweistromland und dem Niltal in den nördlichen Mittelmeerraum. Auch in der Hellenistischen Zeit war das alte Babylonier Kulturell schon Hinterland. Aber eigentlich begann der Niedergang schon im Aufstieg der Perser, das Neubabylonische Reich war die letzte Blüte des Alten Orients....Mädel, dass es nicht der Islam der Araber war, sondern vor allem die Mongolenstürme und jener Islam der auf diese dann folgte, habe ich oben längst geschrieben. Und Persien ist ebenso Orient und hatte seine geistige Hochblüte sogar bis knapp zum 7 Jhd nach Chr. also nix Niedergang des Orients zu Zeiten der antiken Hellenen...

Lies dazu einfach mal vorher die Links welche ich oben reinstellte!

LOL
05.04.2015, 21:32
Großer Unsinn ist der Mythos als handele es sich bei den Griechen um "Originalgenies".
Genau das Gegenteil ist der Fall !
Zum Beispiel sind die phönizischen Einflüsse auf die griechische Welt nicht zu bezweiflen.
Man hat besonders auf den Feldern der Geisteskultur und Ideenwelt in den meisten Fällen mit Umwandlungs- und Anpassungsprozessen zu rechnen.
Das wohl bekannteste dieser Art ist, die Übernahme der phönikischen Alphabetenschrift durch die Griechen im 8. Jh.

Von den Phöniziern lernten die Griechen auch das Kunsthandwerk, siehe die Herstellung von Glas.
Auch Interessant ist der phönizische Einfluss auf die griechische Polisbildung.
Griechen haben nie einen Hehl daraus gemacht kulturell von allen möglichen Kulturvölkern der Umgebung beeinflusst gewesen zu sein.

Was das phönizische Alphabet angeht, so muss es nicht von Phöniziern ausserhalb Hellas, sondern kann sogar von zB. Alt-Thebanern und anderen"Hellenen" entlehnt worden sein, denn Thebens Gründungmythos geht auf Phönizier zurück...Mal ganz abgesehen davon dass es lange vorherschon eine griechische Silbenschrift gab...

Marschal der Sowjets
05.04.2015, 22:10
Deshalb nannte die Griechen das Kontinent Europa. Europa war eine phonizische semitsche Prinzessin. Die Phonizier sind mit Juden eng verwandt wie Sachsen mit Bayern.